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Philharmoniker Depot

01.05.13 US-Notenbank gibt heute einen Einblick in die weitere Geldpolitik

Die US-Notenbank Fed wird bereits um 18:30 Uhr ihr Ergebnis der Ratssitzung bekannt geben und sicherlich werden auch die monatlichen US-Arbeitsmarktdaten, die in dieser Woche ebenfalls noch auf der Agenda stehen (die ADP-Arbeitsmarktdaten werden heute um 14:15 Uhr veröffentlicht, die offiziellen dann am Freitag um 14:30 Uhr), bereits mit in dieses Sitzungsergebnis einfließen. Wir werden die offiziellen Arbeitsmarktdaten der USA zwar erst am Freitag erfahren, ich gehe aber stark davon aus, dass die Notenbank bereits Kenntnis von den Zahlen hat.

Einige Experten erwarten Zinssenkung der EZB

Am morgigen Donnerstag folgt dann übrigens bereits die EZB mit ihrer Leitzinsentscheidung. Angesichts der fortgesetzten Schwäche in Europa und der auch in Deutschland inzwischen wieder recht schwachen Daten rechnen einige Experten sogar mit einer Senkung des EZB-Leitzinses von 0,75 auf 0,5 Prozent.

Haben die Aktienmärkte die Zinssenkung bereits eingepreist?

Die jüngsten Kursanstiege am Aktienmarkt sollen in Erwartung der Zinssenkung erfolgt sein. Sollte die EZB jedoch diese Anleger enttäuschen, könnte es entsprechend zu einer Auflösung der im Vorfeld eröffneten Positionen kommen, was sicherlich zu fallenden Kursen führen dürfte. Nicht nur der heutige, sondern auch die kommenden Tage werden also noch extrem spannend.

Schauen wir uns nun aber die jüngsten Daten aus den USA an. Und da gab es einige Überraschungen.

Was können die US-Daten über die Geldpolitik der Fed verraten?

Für das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2013 wurde ein Anstieg von bis zu 3,2 Prozent erwartet, wohl insbesondere aufgrund der positiven Konjunkturdaten im Januar und Februar. Letztlich kam es jedoch nach erster offizieller Schätzung lediglich zu einem Zuwachs von 2,5 Prozent und daran dürfte die schwache Entwicklung im März nicht ganz unschuldig gewesen sein.

US-BIP im 1. Quartal 2013
(Quelle: Markt-Daten.de) US-amerikanisches Bruttoinlandsprodukt


Einige US-Daten konnten positiv überraschen

Der Index zu den anstehenden US-Hausverkäufen (Pending Homes Sales) fiel dagegen am vergangenen Freitag überraschend positiv aus. Er ist im März um 1,5 Prozent gestiegen. Im Vormonat hatte der Index bei -0,4 gestanden. Die folgende Grafik zeigt, dass wir am US-Immobilienmarkt schon eine sehr ordentliche Erholung gesehen haben.

Index zu den anstehenden US-Hausverkäufen (Pending Homes Sales)
(Quelle: Markt-Daten.de) Index zu den anstehenden US-Hausverkäufen (Pending Homes Sales)

Auch der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan konnte am Freitag positiv überraschen. Er wurde mit einem Wert für April von 76,4 angegeben, während in der vorläufigen Fassung nur von 72,3 Punkten ausgegangen wurde, nach 78,6 im Vormonat. Der Rückgang fiel damit deutlich moderater aus, es bleibt jedoch bei einem Rückgang.

Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan
(Quelle: Markt-Daten.de) Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan

Passend zu diesem Verbraucherstimmungs-Indikator wurden gestern ganz frisch Zahlen zum Verbrauchervertrauen ("Consumer Confidence") des Conference Boards veröffentlicht. Erwartet wurde der Vertrauensindex bei 60. Einen Monat zuvor hatte er bei 59,7 notiert. Doch auch hier eine deutlich positive Überraschung: der Index steht im April bei 68,1 - Wow!


Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt auf 3-Jahres-Tief

Einzige Enttäuschung in den heutigen Daten neben dem Wachstumswert des US-BIP: Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im April bei 49. Erwartet wurde er im Bereich 52. Im Vormonat hatte der Index noch bei 52,4 gestanden.
Ein Wert unter 50 gilt hierbei als ein Hinweis auf eine schrumpfende Wirtschaftsleistung. Es wurde also nicht nur ein schwächerer Wert zum Vormonat bekannt gegeben und die Erwartungen enttäuscht, es wurde zusätzlich auch noch ein Wert unterhalb der Wachstumsschwelle gemessen. Und einen solch schwachen Wert hatten wir seit Mitte 2009 nicht mehr.

Fazit

Was können uns die US-Daten also nun für Hinweise auf die heutige geldpolitische Entscheidung der Federal Reserve geben?
Insgesamt glaube ich bei den gemischten Signalen der US-Konjunktur, dass die Federal Reserve die bisherige Geldpolitik unverändert beibehalten wird.


Ich wünsche Ihnen einen erholsamen 1. Mai
Sven Weisenhaus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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