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Philharmoniker Depot

02.05.13 EZB-Rat in Bratislava - Warnung vor Zinssenkung

von Mr N. N. ...Am heutigen Donnerstag ist es also so weit. Die 23 Mitglieder des EZB-Rats treffen sich in der slowakischen Hauptstadt, um in einer turnusmäßigen Sitzung über die Geldpolitik in der Euro-Zone zu beraten.

25 oder 50 Basispunkte?

Mittlerweile ist es spätestens nach den abermals äußerst schwachen Daten vom europäischen Arbeitsmarkt breiter Konsens, dass Draghi und co heut erneut an der Zinsschraube drehen werden. Höchst wahrscheinlich werden sich die Notenbanker mehrheitlich für eine Absenkung des Leitzinses um weitere 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent entscheiden. Einige Marktbeobachter schließen nach den jüngsten Konjunkturdaten nicht aus, dass die Verantwortlichen sich dazu durchringen könnten, geldpolitisch Vollgas zu geben. Und das heißt, den Leitzins gleich um 50 Basispunkte auf 0,25 Prozent abzusenken. Andererseits ist es wenig wahrscheinlich, dass die Falken um den Chef der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, einen Zinsstillstand oder gar eine Erhöhung durchsetzen können werden. Zur Erinnerung, Herrn Weidmann`s Stimme zählt bei der Abstimmung genau so viel oder wenig wie z. Bsp. die des Chefs der maltesischen Notenbank, Josef Bonnici .

Außergewöhnliche Maßnahmen im Focus

Spannend wird des weiteren sein, ob sich die Herren des Geldes auch Spezialmaßnahmen ausdenken werden. In jüngster Vergangenheit war es ja so, dass sich die Notenbanker über die Kreditklemme in den südlichen Krisenstaaten der Euro-Zone besorgt äußerten. Gut möglich, dass heute einige Sondermaßnahmen zur Linderung der Kreditklemme verkündet werden. Hier und da wird bereits über Sonderaufkaufprogramme von Kreditpaketen gemunkelt. Es bleibt also auf alle Fälle sehr, sehr spannend, was nun konkret beschlossen werden wird.

Große Koalition für die deutschen Sparer

Apropos außergewöhnlich", am gestrigen Mittwoch rangen sich in deutschen Landen die Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) dazu durch, in einer gemeinsamen Pressemitteilung vor den Nebenwirkungen einer weiteren Zinssenkung zu warnen. Eine erneute Zinssenkung wäre ein falsches Signal für Sparer und alle, die für das Alter vorsorgen. Jeder Zinsschritt nach unten lässt die Sparguthaben schmelzen. Sinkende Zinsen bedeuten einen sinkenden Anreiz für das Sparen und Vorsorgen. Dabei müssen die Menschen heute mehr als bisher vorsorgen, um ihren Lebensstandard im Alter zu sichern.

Unkalkulierbare Risiken

BVR, DSGV und GDV hätten seit Ausbruch der europäischen Schuldenkrise immer wieder auf die Folgen der Niedrigzinspolitik hingewiesen. DSGV-Präsident Georg Fahrenschon sieht in einer weiteren Zinssenkung unkalkulierbare neue Risiken für die Euro-Zone.

Wortwörtlich sagte Herr Fahrenschon:

Schon jetzt kommt das billige Geld nicht bei den Unternehmen an.

Ein Zins von nahe Null zu noch näher an Null würde keinerlei positive Wirtschaftsimpulse auslösen, sondern die Probleme nur verschärfen.

Es kommt darauf an, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der Einstieg in ein normales Zinsniveau möglich wird. Die Sparer dürfen nicht dauerhaft ungefragt zu Solidarleistungen für Europa herangezogen werden."

Ob sich die Mehrheit der Mitglieder des EZB-Rats aber um den Appell der deutschen Verbände scheren werden, darf bezweifelt werden. Wie gesagt, die Stimme der zypriotischen Notenbank zählt so viel wie die der Deutschen Bundesbank. Und dass hier die Interessenlage völlig anders gelagert ist, kann kaum überraschen.

Also, am Ende wird sich wohl oder übel die Mehrheit, sprich der Club Med durchsetzen....

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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