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11.05.12 Sie wissen nicht, was Sie tun

von Mr N. N. ...>Oh la la - was kommen da für Nachrichten aus Spanien! Reuters meldet, dass die spanische Regierung in einer Nacht- und Nebel-Aktion" die zweitgrößte Sparkasse des Landes, Bankia, verstaatlichte. Ministerpräsident Rajoy versicherte gleichzeitig, dass der Bankensektor und die Ersparnisse der Bürger sicher seien. Reuters zufolge sei es (noch) zu keinem Bank-Run gekommen.

Faule Kredite im Volumen von 30 Milliarden Euro

Angeblich schlummern in den Büchern von Bankia faule Kredite im Volumen von mehr als 30 Milliarden Euro. Es werde gleichzeitig damit gerechnet, dass die Regierung mindestens noch weitere zehn Milliarden Euro in die Bank stecken müsse. Derweil wurde das Vorgehen der Regierung von Experten heftig kritisiert. Erst gab es ein Gesetz am 2. Februar, jetzt soll es ein weiteres am (heutigen) Freitag geben", sagte Robert Tornabell, Professor an der Wirtschaftsuniversität ESADE in Barcelona. "Sie wissen nicht, was sie tun. So kann man das Vertrauen in Spanien nicht stärken."

Vertrauen durch Bad Banks?

Ja, Spaniens Banken haben sage und schreibe 300 Milliarden Euro an Immobilienkrediten vergeben. Laut Reuters sollen mittlerweile die Hälfte der Kredite im Zahlungsverzug sein. Nun geht die Angst um, dass sich angesichts der Rezession die Lage noch weiter verschlechtern könnte. Es sollen daher riesige Bad Banks gegründet werden, in denen diese Altlasten ausgelagert werden. Diese Maßnahme solle das Vertrauen in den Finanzsektor wiederherstellen. Fraglich bleibt aber, wer die Haftung für diese Bad Banks übernehmen wird und wer frisches Kapital zur Rekapitalisierung des spanischen Banksektors bereitstellen wird. Ja, und da wären wir wieder beim EFSF, ESM und der EZB. Wetten, dass hinter den Kulissen (vor allem in Frankfurt) darüber schon sinniert wird...

Bundesbank will höhere Teuerung hinnehmen

Derweil kommen ebenfalls aus Frankfurt gänzlich ungewohnte Töne. Nämlich von der altehrwürdigen Deutschen Bundesbank. Gestern wurde ebenfalls einer Reuters-Meldung zufolge aus dem Umfeld von Bundesbank-Chef Weidmann bekannt, dass die Deutsche Bundesbank bereit sei, eine mittelfristig höhere Teuerungsrate hinzunehmen. Damit sei eine Inflationsrate gemeint, die moderat über dem Inflationsziel der EZB von knapp zwei Prozent liege, so ein hochrangiger Notenbanker, der laut Reuters nicht namentlich genannt werden wollte. Es brauche aber niemand vor massiver Teuerung Angst haben.

Auch der Chef der Abteilung Volkswirtschaft der Deutschen Bundesbank, Ulbrich, ließ die Bereitschaft, eine höhere Inflationsrate zu akzeptieren, anlässlich einer Anhörung des Finanzausschuss des Deutschen Bundestages erkennen:

"Deutschland dürfte künftig eher überdurchschnittliche Inflationsraten aufweisen, wobei die Geldpolitik dafür zu sorgen hat, dass die Inflation dem Stabilitätsziel entspricht und die Inflationserwartungen fest verankert bleiben."

Ob die Geldpolitik aber faktisch dafür sorgen wird, dass selbst die offizielle Inflationsrate gemäßigt bleibt und folglich auch die Inflationserwartungen verankert" bleiben, bleibt abzuwarten.

So, abschließend vielleicht noch kurz zu DER Eil-Meldung vom späten gestrigen Abend. Die US-Großbank JP Morgan teilte nach Börsenschluss in New York mit, dass es nach dem ersten Quartal zu einem Milliarden-Verlust mit Derivatgeschäften gekommen sei. Nachbörslich brach die Aktie unter relativ hohem Volumen um mehr fast sieben Prozent ein.

Oh, oh, oh, allem Anschein nach beginnt nun im Jahr 2012 nicht nur in Europa, sondern auch in den USA der zweite Teil der großen Bankenkrise.

Zumindest der heutige Freitag könnte für alle Inhaber von Bankaktien wohl ein weiterer Schwarzer Freitag" werden...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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