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11.05.12 Die Rückkehr billiger Ölpreise?

von Bill Bonner ...Werden neue Energie-Entdeckungen und neue Technologien die Ölpreise sinken lassen? Werden niedrigere Ölpreise die Welt dann vor der "Großen Korrektur" retten? Vielleicht - sagt Porter Stansberry, und weitere Analysten und Experten hier sind derselben Ansicht.


Ich bin auf einer Investment-Konferenz - nur für Profis. Es ist ein wunderbarer Ort. Die Veranstaltung findet auf einer Insel statt, welche größtenteils aus Sand besteht - umgeben von Ozean oder Sumpfgebiet. Es gibt einen Golfplatz...Tennisplätze...vielleicht sogar einen Känguru-Platz. Und sehr gutes Essen.


Die Lodge sieht aus, als ob sie in den 1920ern erbaut worden ist....sie hat eine glamouröse Fassade, welche einem das Bedürfnis gibt, weiße Tuchhose und weißen Pullover zu tragen. Man fühlt sich so, als ob man sich wie Cary Grant anziehen müsste, und dann hofft, Claudette Colbert auf dem Rasen zu treffen.

Die Räume sind luxuriös...groß und ruhig, während die Lobby üppig mit Stoff und komfortablen Stühlen ausgestattet ist. Das Personal ist selbstsicher, gnädig und fast affektiert. Das wären gute Leute, die nach einem schauen würden, wenn man Pleite geht oder verrückt würde. Ich plane allerdings weder das eine noch das andere. Aber es ist immer eine gute Idee, vorbereitet zu sein. Ob man seinen Verstand oder sein Geld verliert - die netten Leute, die diese Lodge betreiben, würden wahrscheinlich ein paar Tage warten, bevor sie einen rausschmeißen.

Es scheint kaum jemand dort zu sein. Die Lobby ist den größten Teil des Tages leer. Ich frage mich, wie diese Lodge im Geschäft bleibt.

Dies ist auch der Ort, an dem George W. Bush einem G7-Treffen als Gastgeber bewohnte. Im Raum neben meinem sind die Wände voll mit Photos von Tony Blair, Silvio Berlusconi, George W. Bush...und anderen.

Die sind alle nicht mehr im Amt. Bis auf einen - Wladimir Putin. Ein Mann, der aussieht, als ob er niemals sein Amt aufgeben wird.

USA - kommender Top-Öl-Produzent?

Zum Thema der Konferenz. Dank "Fracking" und horizontalen Bohrungen sagen sie, dass zusätzliche Milliarden Barrel Öl verfügbar gemacht werden könnten. Glauben Sie es oder nicht - laut einer Studie von Goldman Sachs könnten dank diesen neuen Technologien die USA bis zum Jahr 2020 zum größten Ölproduzenten der Welt werden.

Ein Ölmann aus Texas zeigte uns eine Karte. Die zeigte einen großen Teil von Südwest-Texas, farbig markiert waren die Stellen, wo Bohrungen stattgefunden hatten und wo nun teilweise Öl gefördert wurde. Es gab kaum einen Fleck im gesamten Staat Texas, in welchem nicht nach Öl gebohrt worden war! Der Experte nahm die Karte weg, und teilte uns mit, wer dort tätig ist. Und wie viel Öl die wahrscheinlich fördern würden. Die Ergebnisse waren beeindruckend.

Ölpreis im freien Fall?

"Öl wird unter 40 Dollar je Barrel fallen", prognostizierte Porter Stansberry, unser Gastgeber.

Ob das passieren wird oder nicht, weiß ich nicht. Aber die Gruppe unterhielt sich darüber angeregt.

"Das billige Öl wird eine industrielle Renaissance in Amerika einläuten", meinte einer.

"Verkaufen Sie Öl- und Erdgas-Unternehmen", riet ein anderer.

"Das wird helfen, die US-Wirtschaft auf den Weg einer wirklichen Erholung zu bringen", sagte ein anderer.

Aber Moment. Ein Bericht der Financial Times teilt uns mit, dass "die Ära billiger Ölpreise vorüber ist", denn "die Grenzkosten der Ölförderung steigen Richtung 100 Dollar je Barrel".

Steigende Förderkosten

Daten von den 50 größten an Börsen gehandelten Öl- und Erdgas-Unternehmen zeigen, dass die Produktionskosten je Barrel im Jahr 2011 schneller gestiegen sind als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Im letzten Jahr sind die Produktionskosten um 26% gegenüber Vorjahr gestiegen, da die Förderung insgesamt zunahm sind die Kosten pro Barrel um 21% (im Jahresvergleich) gestiegen, auf 35,88 Dollar je Barrel. Dies ist signifikant höher als die langfristige Wachstumsrate der Kosten.

Dies zeigt den fortgesetzten Kostendruck, dem die Öl-Industrie ausgesetzt ist, weil es immer teurer wird, Öl zu produzieren. Die Grenzkosten der 50 größten Öl- und Erdgas-Produzenten weltweit sind 2011 auf 92 Dollar je Barrel gestiegen, ein Zuwachs von 11% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert. Wenn man davon ausgeht, dass es dieses Jahr wieder einen zweistelligen Zuwachs geben wird, dann könnten die Grenzkosten für die 50 größten Öl- und Erdgas-Produzenten die Marke von 100 Dollar je Barrel erreichen.

Ich sehe kurzfristig fallende Ölpreise, da die Nachfrage schwächelt, doch der längerfristige Ausblick für Öl sollte positiv sein, wegen der steigenden Produktionskosten.

Aber ich persönlich bin davon nicht betroffen, da ich mich weder auf die eine noch die andere Weise engagiere. Ich würde gerne weniger für Öl zahlen. Aber ich warte damit, mich zu freuen, bis ich niedrigere Preise sehe.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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