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29.10.14 Eurokrise – Die Japanisierung kommt

In diesen tristen Herbsttagen des Krisenjahres 2014 kommen den Verantwortlichen in der Geldpolitik in Europa nun doch Zweifel auf, ob der kriselnde Kontinent wirklich auf einem guten Weg ist. Von einem Ende der Dauerkrise kann nach wie vor nicht die Rede sein. Im Gegenteil.

EZB-Ratsmitglied warnt vor Japanisierung

Das Thema Japanisierung war ja schon des öfteren ganz oben auf der agenda der Kapitalschutz Akte. Anscheinend wachen nun insofern auch die Verantwortlichen in der EZB auf. Erst jüngst äußerte sich diesbezüglich der Chef der österreichischen Notenbank, Ewald Nowotny, anläßlich einer Veranstaltung des österreichischen Wirtschaftsmuseums. Herr Nowotny erhielt insofern eine Frage aus dem Publikum und er musste konzedieren, dass der europäischen Wirtschaft eine lange Konjunkturflaute drohen würde. Ausdrücklich wies er in dem Zusammenhang auf ein Szenario wie in Japan hin. Dort würde es seit zwei Jahrzehnten nur noch niedrigstes Wachstum geben. Dieses gehe einher mit äußerst tiefen Teuerungsraten. Kurzum, eine langfristige Stagnation drohe.

Ende hoher Wachstumsraten

Anders formuliert, die Zeiten hoher Wachstumsraten in Europa seien ein und für allemal vorbei. Laut Nowotny müssten sich die Verantwortlichen in der Politik unbedingt darauf vorbereiten. Auch wenn sich wieder ein Aufschwung einstellen sollte, seien längerfristige Zuwachsraten von drei oder vier Prozent nicht mehr absehbar. Ferner betonte er, dass die jüngst von der EZB gesetzten Maßnahmen notwendige, aber nicht hinreichende Maßnahmen für den Wirtschaftsaufschwung seien. Wörtlich sagte Herr Nowotny:

"Man kann die Pferde zur Tränke führen, aber saufen müssen sie selber.“

Gleichzeitig beschrieb er zwei mögliche Szenarien. Das eine sei der „normale“ durch Auf- und Abschwung gekennzeichnete insgesamt aber positive Wirtschaftsfverlauf. Das andere Szenario sei eben das japanische Szenario. Es sei das Bemühen der EZB, diese Japanisierung zu vermeiden.

Jugendarbeitslosigkeit im Focus

Des weiteren merkte Nowotny an, dass es für die Wirtschaftspolitik die größte Herausforderung sei, höhere Arbeitslosigkeitsraten zu vermeiden. Dies gelte vor allem für die junge Generation. Die größte ökonomische wie auch politische Gefahr sei Nowotny zufolge in einer lang anhaltenden Arbeitslosigkeit von jungen Menschen.

Langsam aber sicher geben die Verantwortlichen in Europa also zu, dass das japanische Szenario nicht mehr abwegig ist.

Wie schon des öfteren betont, sei hier nur kurz erwähnt, dass am Rentenmarkt, insbesondere in Deutschland, die Japanisierung schon längst Realität ist...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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