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Philharmoniker Depot

14.11.14 Rohstoffe vor der großen Trendwende

Es liegt doch irgendwie in der Luft, dass sich bald was tun wird. Rohstoffe werden als unbeliebteste Anlageklasse der Welt betitelt und die japanische Großbank Nomura sieht schon Volksaufstände auf uns zukommen aufgrund der Baisse in den Rohstoffpreisen. Denn immerhin gibt es so einige richtig große Volkswirtschaften, die deutlich vom Export und der Verarbeitung von Rohstoffen abhängig sind. Diese stehen aber im Übrigen mittlerweile für 20% der weltweiten Wertschöpfung und dazu zählen Länder wie Brasilien, Russland und auch Saudi-Arabien.

Doch zu brasilianischen Volksaufständen, russischen Panzern in Richtung Berlin und der Besetzung saudischer Ölfelder muss es eigentlich gar nicht kommen. Schließlich braucht es ja nur etwas, das schon längst überfällig ist: die notwendige Erholung in den Rohstoffpreisen.

Die ist nämlich langsam bitter notwendig, wie die Entwicklung des Rohstoffindex CRB zeigt, der inzwischen nämlich nicht mehr allzu weit entfernt ist von Niveaus aus den 90er Jahren:

Quelle: stockcharts.com

Doch die 90er Jahre sind lange vorbei. Die Welt ist heute längst eine andere. Sicher haben wir Fortschritte in der Technologie gemacht, doch interessanterweise hat das nicht dazu geführt, dass der weltweite Abbau der wichtigsten Rohstoffe tatsächlich günstiger geworden wäre. Im Gegenteil: die Förderung von Öl ist heute ebenso teurer, wie der Abbau von Gold. Trotz unkonventioneller Abbaumethoden beim Öl und neuer Lagerstätten beim Gold. Rohstoffe sind eben eine endlich Reserve...

Doch Sie als Rohstoff-Investoren und - Beobachter wissen das! Kommen wir also lieber zum Thema: die Rohstoffpreise haben nämlich inzwischen Levels erreicht, die eine baldige Trendwende erwarten lassen.

Der Ölpreis ist der Schlüssel

Es reicht nicht nur die Entwicklung eines Index zu betrachten. Um zu verstehen, was wirklich in einem Markt passiert, muss man sich die wichtigsten Bestandteile des Index ansehen. Der wichtigste Bestandteil der meisten Rohstoffindizes ist Erdöl. In fast allen großen Rohstoffindizes ist es das Erdöl, das die höchste Gewichtung oder zumindest eine deutliche Übergewichtung aufweist.

Auch beim CRB ist das Erdöl, welches den Index hauptsächlich antreibt und viele Rohstoffe folgen schließlich der Tendenz des Erdöls.

Im Erdöl lässt sich derzeit eine fulminante Entdeckung machen:

Erdölpreis deutet auf ein zyklisches Tief hin

Quelle: stockcharts.com

Ich habe es im Chart gekennzeichnet: ein derartig massiv überverkaufter Zustand, wie ihn die Ölpreise derzeit erleben, kam zuletzt nur am Boden der zyklischen Tiefs vor.

Auf ein solches zyklisches Tief folgt schließlich immer eine Erholung.

Das ist aber noch nicht alles, schließlich ist die Entwicklung von Rohstoffpreisen, wie wir wissen, ja auch maßgeblich mit der Entwicklung von Währungskursen verflechtet.

So ist es schließlich der US-Dollar, der in der aktuellen finalen Phase des Abverkaufs mit seiner Stärke für die Begründung für schwache Rohstoffpreise sorgt.

US-Dollar für die FED viel zu teuer

Die US-Notenbank hat es ja schon vor kurzem getan: den US-Dollar niedriger geredet. Die aktuelle extreme Stärke der US-Währung ist den US-Notenbankern nämlich gar nicht geheuer. Zu stark ist die Angst, dass sich die Währungsstärke negativ auf die US-Wirtschaft auswirkt, wenn US-Exporte fürs Ausland zu teuer werden und andere Absatzmärkte generell unter der starken Weltleitwährung zusätzlich schwächeln.

In der Vergangenheit jedenfalls hatte die FED jedes Mal gehandelt, wenn der US-Dollar sich in derart hohe Sphären begeben hatte, wie er das auch aktuell tut.

US-Dollar zu teuer: es wird wieder Zeit für die FED zu handeln

Quelle: stockcharts.com

Wie dieses Handeln aussehen wird ist schwierig zu beantworten, angesichts dessen, dass die FED nun kein QE mehr hat, mit dem sich spielen kann. Eine sehr rasche ernst gemeinte Zinsanhebung würde ich aber angesichts dieses extrem hohen US-Dollar-Levels nicht erwarten.

Doch der US-Dollar kann ja nicht isoliert betrachtet werden.

Schließlich ist der US-Dollar nur so stark, wie andere Währungen schwach sind

Was aber, wenn die wichtigste „Gegenwährung", der Euro, tatsächlich von der nahenden Widerstandszone abprallen würde, wie schon in den letzten Jahren.

Euro: extrem wichtige Widerstandszone nähert sich

Quelle: stockcharts.com

Die 200-Tage-Linie mochte der Euro noch nie unterschreiten in den letzten Jahren. Angesichts der Schlabber-Politik von Draghi und Co. wäre es dem Euro zwar diesmal durchaus zuzutrauen, doch darauf wetten würde ich nicht. Doch wenn der Euro wirklich an der 200-Tage-Linie abprallt, dann bedeutet das auch endlich wieder einen schwächeren US-Dollar und damit noch einen weiteren Grund für eine baldige echte Erholung in den Rohstoffpreisen.

So long liebe Leser...damit verabschiede ich mich für heute....morgen berichtet meine Kollegin Daniela Knauer noch einmal von den Gefahren des US-Standardaktienmarktes...ich verabschiede mich damit für diese Woche von Ihnen und freue mich, wenn wir uns am Montag wiederlesen...liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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