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Philharmoniker Depot

30.04.14 Ukraine-Krise – Deutsche Verbraucher verunsichert

Gestern gab es wieder mal Neues aus Nürnberg. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) veröffentlichte Neues zur Stimmung der deutschen Konsumenten. Trotz aller geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten blieb das Konsumklima (gemessen am Kosumklimaindex) stabil.

Schwächere Konjunkturerwartung der Verbraucher

Interessant ist aber, dass der Aufwärtstrend beim Indikator der Konjunkturerwartung der Verbraucher offenbar nun beendet ist. Die GfK nennt hierfür die Verschärfung der Krise in der Ukraine als Grund. Fakt ist jedenfalls, dass im vergangenen Monat April der Indikator der Konjunkturerwartung der Verbraucher um 1,1 Punkte auf 32,1 Zähler nachgab. Die GfK folgert daraus, dass nun offenbar die Ereignisse in der Ukraine erste Wirkungen in Deutschland zeitigen würden.

Verunsicherte Verbraucher

Erstmals seit langem scheinen laut GfK die deutschen Konsumenten mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung etwas verunsichert zu sein. Dadurch würden die weiter soliden Rahmenbedingungen wie stabiler Arbeitsmarkt und tiefe Teuerungsrate überlagert. Die GfK betont jedenfalls, dass die Annexion der Krim durch Russland sowie die Eskalation der Lage in der Ostukraine einen Teil der deutschen Verbraucher befürchten lassen, dass die spürbare Erholung der deutschen Konjunktur beeinträchtigt werden könnte. Weiter schreibt die GfK, dass sich diese Einschätzung noch vertiefen könnte, wenn sich die Lage in der Ukraine weiter zuspitzt. Dies wäre insbesondere dann der Fall, wenn der Westen mit schärferen wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland reagieren sollte.

Ja, Fakt ist aber auch, dass die Ukraine-Krise in der realwirtschaftlichen Realität bei den Konsumenten überhaupt noch nicht angekommen ist. Im Gegenteil, gerade mit Blick auf die Einkommenserwartung ist die Stimmung unter Deutschlands Verbrauchern gigantisch gut. Im April wurde bei der Einkommenserwartung der höchste Stand seit der Wiedervereinigung gemessen. Die Hoffnung und Erwartung in Sachen hohem Einkommensplus ist derzeit laut GfK so groß wie selten in deutschen Landen.

Natürlich hängt dies mit der robusten Beschäftigungslage zusammen. Es wird sich aber zeigen, ob eine massive Verschärfung der Ukraine-Krise, ja wirtschaftliche Spannungen im Verhältnis zu Russland hier doch auch zu einer gewissen Instabilität führen könnten. Tatsache ist ja, dass allein in Deutschland sage und schreibe 350000 Arbeitsplätze am Handel der deuschen Wirtschaft mit Russland hängen.

Die Brisanz, ja den Ernst der Lage kann man derzeit auch bei Unternehmen wie Stada oder Metro erkennen. Seit Beginn der Spannungen im Osten Europas sind die Aktien der beiden Unternehmen stark unter Druck geraten. Das Pharmaunternehmen STADA erzielt 20 Prozent der Umsatzerlöse in Russland und kassierte wegen der Krise schon die Ergebnisprognose ein. Auch bei dem Handelsriesen Metro richten sich die Blicke gebannt gen Osten. Immerhin kommt ein Viertel der Umsatzerlöse (Basis viertes Quartal 2013) aus Osteuropa.

Kurzum, es wäre fahrlässig, die Brisanz der Lage rund um die Ukraine zu unterschätzen. Es gilt also weiter, sehr wach- und aufmerksam auf Veränderungen zu achten.

Bleibt zu hoffen, dass diese Veränderungen am Ende doch zu einer Entspannung und De-Eskalation führen werden...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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