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Philharmoniker Depot

29.04.14 Neues von der Preisfront – Deutsche Importpreise im freien Fall

Oh la la – die Sorgenfalten bei Herrn Draghi und den anderen Mitgliedern im EZB-Rat dürften nach den jüngsten Preisdaten aus Deutschland sicherlich nicht geringer werden. Zumindest mit Blick auf die Importpreise geistert nun auch in deutschen Landen das Gespenst der Deflation umher.

Starker Rückgang der Importpreise

Die Statistiker zu Wiesbaden veröffentlichten jedenfalls gestern Zahlen zu den Importpreisen für die größte Volkswirtschaft der Eurozone. Sehr wahrscheinlich, dass diese Zahlen den Verantwortlichen in Frankfurt alles andere als schmecken dürften. Also, Fakt ist demnach, dass die deutschen Importpreise im Monat März 2014 um sage und schreibe 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig waren. Damit beschleunigte sich der Preisabwärtstrend bei den Importpreisen abermals. Zum Vergleich, Januar ging es mit den Importpreisen um 2,3 Prozent nach unten. Im Februar betrug der Rückgang dann gegenüber dem Februar 2013 2,7 Prozent. Im Konsens erwarteten Ökonomen für den Monat März 2014 nur einen Rückgang der Importpreise in Höhe von 2,8 Prozent. Ein Schelm, wer nun denkt, dass die starken deflationären Kräfte von den „mainstream-Ökonomen“ immer noch massiv unterschätzt werden.

Blick auf die Details

Haupttreiber dieser Entwicklung waren den Statistikern zufolge einmal mehr die Einfuhrpreise für Energie. Diese waren im März 2014 um 8,5 % niedriger als im März 2013. Hier fiel vor allem auf, dass Steinkohle und Erdgas prozentual zweistellig billiger wurden. Im Vergleich zu Februar 2014 verbilligten sich die Energieimporte um 2,4 %. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im März 2014 um 2,8 % unter dem Vorjahresstand und um 0,5 % unter dem Stand von Februar 2014.

Starker Preisverfall bei Nicht-Eisen-Metallerzen

Aber nicht nur im Bereich Energie ging es mit den Importpreisen stark nach unten. Besonders heftig ging es bei sog. Nicht-Eisen-Metallerzen zur Sache. Hier verzeichneten die Statistiker einen Preisverfall in Höhe von 17,9 Prozent. Kupfer wurde auch deutlich billiger. Hier ging es 17,1 Prozent mit dem Einfuhrpreis bergab. Insgesamt lagen die Preise für Eisenerze im März 2014 erstmals seit August 2013 wieder unter dem Niveau des Vorjahresmonats (– 11,0 % gegenüber März 2013). Auffällig auch, dass die Preise für importiertes Getreide um sage und schreibe 12,6 Prozent tiefer waren als 2013. Dagegen stiegen die Preise für Milch und Milcherzeugnisse gegenüber März 2013 um 11,1 %. Importierter Rohkaffee war um 7,4% teurer als im März 2013.

Deutsche Exporteure senken die Preise

Aber nicht nur bei den Importpreisen ging es bergab. Den zweiten Monat in Folge senkten die deutschen Exporteure ihre Preise. Die Exportpreise gingen um ein Prozent nach unten im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Ja, diese jüngsten Fakten von der Preisfront aus deutschen Landen sind sicherlich auch der relativ starken Entwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar geschuldet.

Letztlich geben sie aber all jenen Mitgliedern im EZB-Rat zusätzlich Auftrieb, die auch den Euro-Wechselkurs für die Exporteure in den Krisenstaaten im Süden nach unten bringen wollen.

Mal sehen, was sich die Verantwortlichen in Frankfurt ausdenken werden...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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