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Philharmoniker Depot

27.01.14 Börsenturbulenzen – Woche der Wahrheit für den DAX?

Oh la la - in den vergangenen Wochen und Monaten konnten einem die arg dezimierte und gerupfte Schar der Bären schon ein wenig Leid tun. Sie wurden letztlich von der Welle billigen Zentralbankgelds überrollt.

DAX fällt mehr als 400 Punkte

Nun, in den letzen Januar-Tagen 2014 scheint es nun wirklich so zu sein, dass die lange Leidenszeit der bearish eingestellten Investoren langsam aber sicher zu Ende geht. Sicherlich, im Verlauf der vergangenen Woche ging es zunächst beim deutschen Leitindex bis auf ein nominales Allzeithoch bei knapp 9800 Zähler nach oben. Dann war aber vorerst Schluß mit den Kursavancen. In nur zwei Tagen, vor allem am Freitag ging es wasserfallartig nach unten. Und zwar bis auf 9392 zum Handelsschluß auf XETRA-Basis am Freitag. Dabei handelte es sich um den größten Tagesverlust seit sieben Monaten. Alles in allem gab der DAX in der vergangenen Woche um 3,6 Prozent nach.

Rutsch auf 9000?

Nachbörslich wurde im Geleitzug mit einer signifikant schwächeren Wall Sreet der DAX von Banken und Brokerhäusern noch weiter nach unten getaxt. Sollten nun auch am heutigen Montag die Vorgaben aus Asien sehr schwach ausfallen, so wäre es wenig verwunderlich, wenn der deutsche Leitindex schon zu Beginn des XETRA-Handels um 9.00 Uhr mit der 9300er-Marke kämpfen wird. Vielleicht, vielleicht setzt dann bei einigen nervösen Bullen schon so etwas wie leichte Verkaufspanik ein. Es ist folglich nicht auszuschließen, dass der Markt bis zum Dienstag oder Mittwoch in den Bereich um 9000 Zähler nach unten gurchgereicht werden wird.

Hoffen auf die US-Notenbank

Am Mittwoch könnte es aber dann spannend werden. Die US-Notenbank, genauer gesagt der Offfenmarktausschuss wird nach zweitägigen Beratungen nun bekannt geben, wie es mit der US-Geldpolitik weitergeht. Konkret geht es also um die Frage, ob die Notenbanker den Geldhahn etwas weiter zudrehen, sprich eine weitere Runde tapering" beschließen, oder vorerst alles beim Alten belassen werden. Gut möglich, dass die aktuellen Turbulenzen die Verantwortlichen in Washington dazu bewegen, keine weitere Reduzierung des Anleihekaufprogramms zu beschließen. Einzig sicher scheint, dass die große Heerschar der Bullen gebannt auf die Entscheidung am Mittwoch warten wird.

Flammt Bankenkrise wieder auf?

Gut möglich, dass die aktuellen Turbulenzen sich gerade auch für die Finanzwerte in den Indizes verstärken könnten. Fakt ist jedenfalls, dass am Wochenende Reuters meldete, dass die OECD die größten Banken Deutschlands für massiv unterkapitalisiert hält. Die multinationale Organisation gehe davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer großen Bilanzprüfung in diesem Jahr zu einem ähnlichen Ergebnis kommen werde, berichtete die Zeitschrift "Wirtschaftswoche" am Samstag vorab. Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sagte laut Reuters auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, er hoffe bei der EZB-Untersuchung auf unerfreuliche Ergebnisse, weil das dem Prozess Glaubwürdigkeit verleihen würde.

Die OECD-Studie beziffere die Unterkapitalisierung auf 84 Milliarden Euro, so Reuters. Am dramatischsten sei die Situation bei der französischen Crédit Agricole, wo sich die Unterfinanzierung auf 31,5 Milliarden Euro belaufe. An zweiter Stelle folge die Deutsche Bank mit einer Kapitallücke von 19,0 Milliarden Euro, auf dem dritten Rang die Commerzbank mit 7,7 Milliarden Euro.

Fürwahr, schwere Zeiten für die Aktionäre von Großbanken...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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