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Philharmoniker Depot

08.05.12 Nach den Wahlen

von Mr N. N. ...Am Tag nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland ging es zwar hochvolatil zur Sache. Aber am Ende des Handelstages kamen die Bullen unter den Investoren noch relativ gut davon. Tagestief bei 6410 ...So lag das Tagestief beim deutschen Leitindex am Vormittag bei 6410. Vorbörslich sah es bisweilen noch mit indizierten Notierungen um 6360 deutlich schlechter aus. Im Verlauf der Sitzung konnte sich der Markt aber stabilisieren. Und so kam es dann, dass die deutschen Standardwerte gar leicht im Plus bei 6569 aus dem Handel gingen. Generell bleibt aber festzuhalten, dass es auch in den nächsten Tagen und Wochen extrem volatil zugehen wird. Nichts für schwache Nerven also.

Neues aus den Krisenländern

Derweil bleibt die realwirtschaftliche Lage in den Krisenstaaten der Euro-Zone weiter extrem prekär. Aus Spanien wurde vermeldet, dass die Industrieproduktion im Monat März um historisch einmalig hohe 10,7 Prozent gegenüber dem März des Jahres 2011 geschrumpft ist. Besonders heftig war der Produktionsrückgang bei langlebigen Verbrauchsgütern. Hier ging es um mehr als 15 Prozent bergab. Wie es scheint, zeichnet sich in Spanien eine massive deflationäre Abwärtsspirale ab. Es ist äußerst fraglich, ob es den Verantwortlichen gelingt, diese Abwärtswelle zu stoppen, ehe der volkswirtschaftliche Schaden ein extremes Ausmaß annehmen wird.

Extremer Niedergang Griechenlands

Derweil ist klar zu konstatieren, dass in Griechenland wirklich allmählich die Lichter ausgehen. Nach der Protestwahl vom Sonntag taumelt das krisengeplagte Land in eine äußerst gefährliche politische Krise. An der Börse in Athen ging es gestern um fast sieben Prozent nach unten. Besonders arg erwischte es die Bankaktien, die zum Teil sogar prozentual zweistellig im Minus lagen. Die bei der Parlamentswahl erfolgreiche linke Opposition hatte ja angekündigt, die Banken verstaatlichen zu wollen. Die Radikalisierung und Zersplitterung der Parteienlandschaft trägt sicherlich nicht zu einer Stabilisierung der Lage bei. Im Gegenteil. Es droht der offene Staatsbankrott, der realwirtschaftliche Totalzusammenbruch und der Rückfall des Landes um Jahrzehnte.

Depression in Hellas

Ohnehin zeichnet sich an der realwirtschaftlichen Front deflationär-depressive Tendenzen klar ab. Als Beispiel sei nur erwähnt, dass im April die PKW-Neuzulassungen um weitere 56,7 Prozent geschrumpft sind. Nicht einmal mehr 4500 Neuwagen wurden zugelassen. Dabei handelt es sich um den schlechtesten Wert seit mehr als 22 Jahren! Zum Vergleich, noch im Januar 2008 wurden fast 34000 PKW neu zugelassen. Ein Rückgang von fast 90 Prozent in gut vier Jahren spricht schon für sich und braucht wahrlich nicht weiter kommentiert zu werden. Ein derart extremer Nachfragerückgang ist schlicht beispiellos.

Nun stellt sich also die Frage, wie es mit den Hellenen weitergehen wird. Gut möglich, dass es schon im Juno Neuwahlen geben wird. Gut möglich auch, dass dann die Zersplitterung und Radikalisierung noch extremer ausfallen wird als beim Ergebnis vom Sonntag.

Und letztlich es ist wahrlich nicht unwahrscheinlich, dass die Tage Griechenlands im Euro gezählt sind. Analysten der Citigroup beziffern die Gefahr eines Euro-Austritts der Hellenen auf bis zu 75 Prozent.

Ja, es wäre wahrlich überraschend, wenn Griechenland noch bis Ende 2012 im Euro bliebe..

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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