Silbernews.com - 09.03.12 Wie startet die US-Konjunktur ins Jahr 2012?

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: NEWS zur Wirtschaft; Wirtschaftsnews 2012; 09. März 2012

09.03.12 Wie startet die US-Konjunktur ins Jahr 2012?

von Sven Weisenhaus... was meine Hinweise auf das Webinar des CFX-Brokers zum Thema "Technische Analyse mithilfe der Elliott-Waves" mit mir als Referenten angeht, so findet dieses natürlich nicht am 08.02. statt, sondern am morgigen Donnerstag, dem 08.03.2012. Sie können sich HIER für das Webinar noch schnell anmelden.

Es ist nun exakt einen Monat her, dass ich über Konjunkturdaten aus den USA berichtete. Doch vor dem Hintergrund der gestrigen doch recht starken Kursverluste stellt sich nun umso mehr die Frage, ob die Konjunkturdaten den Kursanstieg überhaupt noch bestätigen können.

US-BIP im Aufwärtstrend - auch in 2012?

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Schlussquartal 2011 um 3 % gestiegen. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 1,8 % gelegen. Damit zeichnet sich in 2011 ein deutlicher Aufwärtstrend in der US-Wirtschaft ab.

(Quelle: Markt-Daten.de) US-BIP, 2002 bis Ende 2011

Es dürfte nun extrem spannend werden, wie die US-Wirtschaft in das Jahr 2012 startet. Hierauf könnten die folgenden Daten einen Hinweis geben.

Auftragseingänge von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt

Die US-Aufträge für langlebige Konsum- bzw. Wirtschaftsgüter nahmen im Dezember unerwartet kräftig um 3,0% zu. Im Jahresvergleich ist das sogar ein Zuwachs von 17%. Das war der vierte Anstieg hintereinander, und der stärkste monatliche Zuwachs seit März 2011.

Das klingt für die Produktion am Jahresanfang 2012 schon mal nicht schlecht. Allerdings fielen die Aufträge dann im Januar so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Bestellungen für langlebige Güter fielen um 4%. Das war das größte Minus seit Januar 2009 als sich die US-Wirtschaft mitten in einer tiefen Rezession befand.

Von Himmel hoch jauchzend (Dezember) bis zu Tode betrübt (Januar). Allerdings ist die Zeitreihe, wie im folgenden Chart zu sehen, äußerst volatil, so dass keine vorzeitigen Abgesänge auf die US-Wirtschaft angestimmt werden sollten.

(Quelle: Markt-Daten.de) Auftragseingänge für langlebige Güter

Ähnlich wie die Auftragseingänge für langlebige Güter verhielten sich auch die US-amerikanischen Industrieaufträge. Diese waren im Dezember noch um 1,4% (revidiert von 1,1%) gestiegen, nach einem Anstieg im Vormonat von sogar 1,8 %, gingen dann jedoch im Januar um 1,0% zurück.

(Quelle: Markt-Daten.de) US-Industrieaufträge, Januar 2011 bis Januar 2012

Im Gegensatz zum BIP, bei dem ein Aufwärtstrend ersichtlich ist, zeichnet sich bei den Auftragseingängen seit November eher ein Abwärtstrend ab. Das BIP-Wachstum dürfte daher zum Jahresanfang eher wieder geringer ausfallen.

Produktion im Januar noch stabil

Und tatsächlich konnte zumindest die US-Produktion, wie oben angedeutet, im Januar um 0,7% zulegen, wie die US-Notenbank Fed mitteilte. Dabei korrigierte sie auch die Dezemberzahlen deutlich nach oben, auf ein Wachstum von 1,5%. Zuletzt legte die US-Industrie im Dezember 2006 so stark zu.

Die US-amerikanische Industrieproduktion allerdings ist im Januar unverändert geblieben. Im Vormonat konnte sie noch um 1,0 % (revidiert von 0,4%) klettern.

(Quelle: Markt-Daten.de) Industrieproduktion, Januar 2011 bis Januar 2012

Einzelhandel löst keine Freudensprünge aus

Auch die Daten zum US-Einzelhandel lösten keine Freudensprünge aus. Sie starteten mit einem nur leichten Plus von 0,4% ins neue Jahr. Im Dezember, auf den der größte Teil des wichtigen Weihnachtsgeschäftes fiel, stagnierten die Umsätze sogar.

(Quelle: Markt-Daten.de) US-Einzelhandelsumsätze, Januar 2011 bis Januar 2012

Die sich abzeichnende Entwicklung der US-Wirtschaft war für den Jahresanfang eh schon leicht schwächer erwartet worden. Die Daten bestätigen die Erwartungen nun. Abzuwarten bleibt, ob sich die Abschwächung fortsetzt.

Vielleicht können ja die Frühindikatoren und hier vor allem die Stimmungsindikatoren einen Hinweis auf die weitere Entwicklung geben?!

Frühindikatoren zeigen sich stabil

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Januar im Bereich der Erwartungen um 0,4% gestiegen. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 0,5 % verzeichnet worden.

(Quelle: Markt-Daten.de) US-Frühindikatoren.

Das sieht doch recht stabil aus. Und auch die Verbraucher überraschten positiv - zumindest im Februar.

Vertrauen der Verbraucher auf 1-Jahres-Hoch

Denn im Januar verfehlte das vom Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Verbrauchvertrauen mit 61,5 (revidiert von 61,1) Punkten zunächst die Erwartungen von 68 Stellen deutlich. Ein unerwarteter Rückgang zum Dezember (64,8).

Das Barometer stieg dann im Februar allerdings unerwartet deutlich auf 70,8 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit Februar 2011 und die Stimmung der US-Konsumenten ist damit so gut wie seit einem Jahr nicht mehr. Analysten hatten im Schnitt nur mit 63,0 Punkten gerechnet.

(Quelle: Markt-Daten.de) Verbrauchervertrauen des Conference Board

Die Stimmung legte ebenfalls leicht zu. Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Februar zunächst nur bei 72,5, wurde dann jedoch in der endgültigen Fassung auf 75,3 festgesetzt. Im Vormonat hatte der Index noch bei 75 notiert.

(Quelle: Markt-Daten.de) Verbraucherstimmung der Uni Michigan

Die Stimmung der Verbraucher gilt als zentraler Indikator für die Konsumausgaben, die etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.

Fazit

Will man für heute ein erstes Zwischenfazit ziehen, so wird das Wachstumstempo angesichts der Auftragseingänge zwar zum Jahresanfang mit dem 4. Quartal in 2011 nicht mithalten können, mit Blick auf die gut gelaunten Verbraucher ist dies jedoch kein Beinbruch. Die US-Wirtschaft dürfte sich weiterhin stabil entwickeln und erholen.

Daher erscheint der Anstieg der (US-)Aktienindizes tatsächlich berechtigt. Aber auch die Kursverluste nehme ich wohlwollend zur Kenntnis.

Fraglich bleibt jedoch, was die Firmenlenker (Einkaufsmanager etc.) davon halten, wie der Immobilienmarkt in den USA ausschaut und ob sich die Erholungstendenzen am Arbeitsmarkt fortsetzen. Zum letzteren erhalten wir heute und am Freitag noch ganz frische, wichtige Daten. Zu den ersten beiden gab es bereits Daten, über die ich dann morgen berichten werde.

Ich wünsche Ihnen gute Gewinne
Sven Weisenhaus

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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