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07.03.12 Die Preisfaktoren des Öls

von Miriam Kraus... Heute wollen wir uns intensiv damit auseinandersetzen, welche Faktoren, neben dem Iran-Konflikt, eigentlich noch die Ölpreise forcieren. Sie mögen sich erinnern: am vergangenen Freitag hatte ich die Behauptung aufgestellt, dass die Ölpreise nicht nur vom Angebotsfaktor Iran-Konflikt, sondern auch von bestimmten Nachfragefaktoren unterstützt werden. Damit meine ich, dass vor allem der Brent-Preis zwar einen deutlichen Risikoaufschlag in sich trägt, die Ölpreise aber nicht nur aus diesem Grund auf den aktuellen Preislevels notieren.

Um es noch einmal zusammen zu fassen:

Die Ölpreise sind in den letzten Monaten wieder deutlich gestiegen und haben vor allem seit Beginn des Jahres zwischenzeitlich stark zugelegt, so dass vor allem bei Brent die Preisspitze vom April vergangenen Jahres immer näher gerückt ist. Mittlerweile hat sich deutlich kurzfristiges Korrekturpotenzial aufgebaut, aber lassen wir das zunächst einmal beiseite.

WTI in USD/Barrel seit 2010

Quelle: CFX-Trader

Brent in USD/Barrel seit 2010

Quelle: CFX-Trader

Die Frage ist jetzt nur: ist das alles lediglich dem Risikoaufschlag durch die Angebotsrisiken im Nahen Osten geschuldet oder bestehen noch andere Faktoren, welche die Preise bei einem Rückgang nach unten absichern können?

Wenn wir die Entwicklung von Brent und WTI (oben) vergleichen, wird deutlich, dass WTI eine wesentlich stärkere Schwankungsbreite aufweist, als Brent. Man könnte auch sagen, WTI orientiert sich stärker an den übergeordneten Marktgegebenheiten, während Brent, aufgrund der Angebotsrisiken besser nach unten abgesichert ist. Oder anders: in Brent spiegelt sich deutlich der Risikoaufschlag durch die Angebotsrisiken im Nahen Osten wieder.

Wurden die Ölpreise also nur durch die arabischen Revolutionen und aktuell den Iran-Konflikt getrieben?

Die Ölpreise und der Nachfragefaktor

Sehen wir uns einen weiteren Chart an, der die Entwicklung des Dow Jones Industrial Index, mit jener der Ölpreise vergleicht:

Quelle: CFX-Trader

(in schwarz - Dow Jones Index; orange: Brent-Ölpreis; pink - WTI-Ölpreis)

Wie Sie sehen können, herrscht hier seit Jahren ein schöner Gleichlauf.

Überhaupt ist die positive Korrelation zwischen den Aktienmärkten und den Ölpreisen stärker geworden. Eigentlich sollte dies ein positives Zeichen für die Konjunktur sein. Denn wenn Aktienmärkte und Ölpreise zeitgleich steigen, dann bedeutet das eigentlich so viel wie: alles in Ordnung, die Aussichten sind gut.

Nur, wie kann das sein?...wo man doch in Europa mit Beklemmung die Rezession erwartet und auch für China war man sich schon vor der Senkung des Wachstumsziels nicht ganz einig, ob die asiatische Supermacht (ich finde, das kann man ja jetzt wirklich endlich mal so sagen...obwohl die Amis noch auf Platz 1 sitzen, ist China immerhin der weltweit größte Energie- und Industriemetallverbraucher..) in diesem Jahr nun weich oder hart landen würde.

Nun ja, zum einen, trotz Problemen, befindet sich die US-Wirtschaft in der Erholung, für Deutschland sehen die Erwartungen auch nicht übel aus und China, das im Übrigen sein Wachstumsziel sowieso immer übertrifft, hört auch nicht einfach auf zu wachsen - genauso wenig wie die meisten übrigen Emerging Markets. Zudem dürfte die Ölnachfrage aus den Emerging Markets spätestens im kommenden Jahr, die der OECD-Staaten übertreffen.

Es besteht also auch im Ölpreis ein Nachfragefaktor, der unterstützend wirkt. Aber eigentlich erscheint er nicht so stark wie der Angebotsfaktor. Kann also dieser Nachfragefaktor tatsächlich so bedeutsam sein?

Ich glaube, dass ein ganz anderer Nachfragefaktor viel bedeutsamer ist...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de


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