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06.03.12 Voluminöser als die zweite "Dicke Bertha"

von Mr N. N.... Nach der zweiten Dicken Bertha" bunkerten Europas Banken per Sonntagabend fast 821 Milliarden Euro übers Wochenende bei der EZB! So viel zum Thema Vertrauen im Interbankenmarkt. Diverse Marktbeobachter sprechen insofern vom Zusammenbruch des europäischen Interbankenmarktes.

Am seidenen EZB-Faden

In der Tat, in diesen Tagen hängt scheinbar alles am seidenen Faden der EZB. Wehe, wehe, der Faden reißt. Womöglich ist es ja auch der Geduldsfaden, der langsam aber sicher bei den Verantwortlichen der Bundesbank zu reißen beginnt. Und da wären wir wieder beim leidigen Thema Target-Salden. Am vergangenen Freitag vermeldete die Deutsche Bundesbank den aktuellen Target-Saldo für den Monat Februar 2012.

Target-Saldo schnell hoch

Und, welch Überraschung, der Target-Saldo ist im Februar sogar auf einen höheren Wert hochgeschnellt als Draghis zweite Dicke Bertha". Sage und schreibe 547 Milliarden Euro - so hoch waren die Forderungen der Bundesbank. Der FAZ vom Samstag zufolge deute der massive Anstieg von 498 auf 547 Milliarden Euro auf eine starke Kapitalflucht aus den Peripheriestaaten hin. Nicht umsonst also die Besorgnis von Bundesbank-Präsident Weidmann, der auf die gestiegenen Risiken aus den Target-Ungleichgewichten verweist und eine Verschärfung der Sicherheitsregeln fordert.

Drastische Konsequenzen

Drastisch formuliert, im Fall des Auseinanderbrechens der Euro-Zone bliebe die Bundesbank wohl auf den Forderungen sitzen. Und letztlich wird dies dann - wie immer - beim deutschen Steuermichel abgeladen werden. Ifo-Chef Sinn bringt es in der Süddeutschen Zeitung auf den Punkt. Deutschlands Ersparnisse seien durch die Politik der EZB im Volumen von 547 Milliarden Euro in bloße Forderungen gegen die EZB verwandelt worden; diese könnten niemals fällig gestellt werden und würden in der Luft hängen, wenn der Euro zerbricht.

Mega-Hilfsprogramm

Dabei handele es sich Sinn zufolge in Wahrheit um ein gigantisches Hilfsprogramm, welches viel größer sei als die Maßnahmen, die von den Parlamenten beschlossen worden seien. Letztlich habe darüber nur der EZB-Rat befunden, in dem ja Deutschland bekanntlich so viel zu sagen habe wie Malta oder Zypern.

Ja, für Hochspannung ist also gesorgt. Es stellt sich die Frage, wie lange die verantwortlichen Bundesbanker dem wilden Target-Treiben noch völlig tatenlos zusehen werden.

Es wäre wahrlich nicht überraschend, wenn am Ende des Tages dann doch die Target-Notbremse gezogen werden würde. Fraglich bleibt nur, wie hoch an jenem imaginären Tag X die Forderung sein mag.

Vielleicht besteht die Notbremse ja auch darin, dass sich die Bundesbanker zumindest insofern durchsetzen können, dass sie die Target-Forderungen zumindest VERBRIEFEN dürfen...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de


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