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Philharmoniker Depot

04.02.16 Euro Krise – Gehen die deutschen Großbanken unter?

wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe... Ja, und beim Ende ist wirklich nicht nur das untere Ende der Kurszettel gemeint, auf dem die deutschen Bankaktien Tag für Tag die Verlierer-Liste anführen. Willkommen in der Bankenkrise 2.0. Böse Zungen mögen nun in den Raum werfen, dass man sich das „2.0" ruhig sparen kann. Die Bankenkrise 2007 bis 2009 wurde nie richtig gelöst und verdaut und nun erwischt es eben die „Zombies"

Auf Krisenniveau

Wie auch immer, die Aktien der deutschen Großbanken, der Commerzbank und der Deutschen Bank, notieren in diesen schicksalhaften Tagen auf tiefstem Krisenniveau. Gestern gab die Aktie des Branchenprimus, der 1870 in Berlin gegründeten Deutschen Bank, um weitere satte sechs Prozent auf nur noch magerste 14,74 Euro nach. Immerhin eine Nuance über dem Tagestief, welches bei 14,61 Euro lag. Zum Vergleich, den bisherigen Tiefststand lag bei 15,38 Euro hatten die Titel im Zuge der Finanzkrise im Januar 2009 markiert. Sicherlich, der Vergleich „hinkt" ein wenig. Im Jahr 2009 standen damals „nur" knapp 571 Millionen Aktien der Großbank aus. Heute, im Februar 2016 sind es nach diversen megaverwässernden Kapitalerhöhungen knapp 1,38 Milliarden Aktien. Also mehr als doppelt so viele als damals im Jahr 2009! Unter dem Strich sind die Investoren seither nicht nur grob verwässert, sondern auch einem Kursmassaker unterzogen worden. Die Enteignung der Eigentümer nimmt eben seinen Lauf.

Commerzbank kaum besser

Ähnlich dramatisch wie beim Pranchenbrimus die Lage bei der Commerzbank. Die Aktie gab gestern um knapp drei Prozent auf nur noch 6,911 Euro nach. Hier sind die Aktionäre noch dramatischer verwässert und enteignet als bei der Deutschen Bank. Es sei nochmals erwähnt, dass die Aktie im Jahr 2007 bei umgerechnet knapp 220 Euro stand. Jetzt stehen nur noch magerste 6,911 Euro auf dem Kurszettel. Knapp 97 Prozent des einstigen Kurswerts sind verschwunden. Weg. Ausgelöscht. Bitter, aber leider wahr.

Stehen weitere Kapitalerhöhungen an?

Gestern machte die Runde, dass bei der Deutschen Bank möglicherweise eine neuerliche Kapitalerhöhung anstehen solle. Sprich, eine weitere Verwässerung steht wohl auf der agenda. In den Marktberichten hiess es, dass die Investmentbank Exane BNP Paribas eine weitere Kapitalerhöhung beim größten deutschen Geldinstitut für immer wahrscheinlicher erachten würde. Sollte der geplante Postbank-Verkauf im laufenden Jahr nicht gelingen, dürfte die Bank wegen der hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Umstrukturierungen 2016 rote Zahlen schreiben. Hinzu kommt, dass die außerbörslich gehandelten Credit Default Swaps (CDS) der Deutschen Bank, die das verbriefte Ausfallrisiko von Krediten oder Anleihen widerspiegeln, alleine seit Mitte Januar um rund 60 Prozent angesprungen sind. Auch diese Entwicklung trägt sicherlich nicht dazu bei, Vertrauen bei Investoren und Gläubigern zu schaffen.

Ja, und da sind wir wieder beim Ende.

Wer wird am Ende bereit sein, die Kapitalerhöhung zu zeichnen. Die Investoren, die über Jahre hinweg grob ihre Finger an der Aktie verbrannten? Wohl kaum.

Wer wird die Bank stützen am Ende des Tages?

Ja, sie ahnen es. Am Ende wird es doch die Politik, pardon der Steuer-Michel, sein.

Selbstverständlich alternativlos.

Und damit kommen wir der „VEB-Bank" immer näher...

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Quelle: http://archiv.investor-verlag.de

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