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Philharmoniker Depot

19.01.16 Euro Krise – Entwertung geht 2016 weiter

Ja, schon jetzt kann klar konstatiert werden, dass das Jahr 2016 ein Horror-Jahr für die Aktienmärkte ist. Der deutsche Leitindex ist allein in den ersten beiden Handelswochen um sage und schreibe 1200 Zähler oder elf Prozent eingebrochen. Historisch in der Dramatik noch nie da gewesen. Wahnsinn. Jenseits des Atlantiks, in den USA, ist der Dow Jones in den ersten beiden Handelswochen um 1.400 Zähler oder acht Prozent eingebrochen. So einen dramatisch schlechten Start hat es in der Geschichte noch nie gegeben.

Böse Überraschung

Auffällig ist jetzt schon, dass in den ersten zehn Handelstagen die ohnehin schon entwerteten Aktien aus der Banken- und Versorger-Branche weiter massiv nachgaben. Zumindest in deutschen Landen. Schauen wir uns zunächst die beiden noch vorhandenen Bankaktien im Dax an. Hier sieht es, um es vorsichtig zu formulieren, zappenduster aus. Und das ist noch sehr höflich formuliert. Einzig positiv stimmt, dass die beiden Werte in den ersten zwei Wochen nicht die größten Verlierer auf dem DAX-Kurszettel waren. Hier hatten BMW (Minus 20 Prozent), ThyssenKrupp (Minus 16,9 Prozent), Daimler (Minus 16,82) und Volkswagen Vorzüge (Minus 16,34 Prozent) die roten Laternen inne. Fakt ist aber, dass die Aktie der Commerzbank, die ohnehin schon massiv verwässert und entwertet ist, noch weiter einbrach. Und zwar um knapp 16 Prozent auf nur noch gut acht Euro. Das ist schon Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass der Wert schon in den Vorjahren massiv unter die Räder kam.

Extreme Wertvernichtung

Fakt ist jedenfalls, dass im Januar 2011, also nach der Finanz- und Bankenkrise 2009, die Aktie bei gut 23 Euro stand. Von dem Niveau aus ging es nun 65 Prozent nach unten. Ganz zu schweigen, wenn man sich ansieht, wo die Aktie vor der Finanzkrise stand. Hier lagen wir umgerechnet im Jahr 2007 bei einem Stand von knapp 220 Euro. Mithin haben sich mehr als 96 Prozent vom damaligen Kurswert in Luft aufgelöst. Das ist ein im historischen Vergleich einmaliger Niedergang und Zusammenbruch. Da gibt es nichts mehr zu beschönigen. Ähnlich grottenschlecht die Entwicklung beim Branchenprimus, der Aktie der Deutschen Bank. Hier sind wir in den ersten zehn Handelstagen 2016 um fast 15 Prozent eingebrochen auf Kurse unter 20 Euro. Im 5-Jahres-Vergleich verlor die Aktie knapp 54 Prozent. Und im Vergleich zum Hoch vor der Finanzkrise, also verglichen mit dem Stand des Jahres 2007, ging es um sage und schreibe 83 Prozent bergab.

Zweifelsohne, in Zeiten wie diesen kann und muss man in der Tat von der Bankenkrise 2.0 sprechen. Massenmedial spielt das Thema (noch) keine Rolle. Eigenkapitalgeber wie Gläubiger und Einleger, sollten zumindest nachdenklich sein. Sehr nachdenklich.

Und das gilt im übrigen nicht nur für die beiden genannten Banken. Bei den großen deutschen Standardwerten fallen auch die Versorger auf. Zumindest negativ. Schon seit Jahren bereiten die einstigen Witwen- und Waisenpapiere den Investoren keine Freude. Und das ist noch sehr wohlwollend und schonend formuliert. Die RWE-Stammaktie verlor in den letzten Jahren fast 90 Prozent vom Hoch im Jahr 2007 aus betrachtet. Bei E.ON ging es seitdem um 84 Prozent nach unten. Historisch alles einmalig.

Und da verwundert es auch nicht wirklich, dass der deutsche Leitindex unter der Last dieser beiden Total-Ausfall-Branchen massiv leidet. Und leiden wird.

Bis auf weiteres...

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Quelle: http://archiv.investor-verlag.de

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