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14.10.15 Euro Krise - Werden die Geldschleusen weiter geöffnet?

Die Lage in Europa ist ja nach wie vor äußerst fragil und labil. Und anscheinend werden selbst die Verantwortlichen in der Geldpolitik immer nervöser. Anscheinend ist es nun schon seit weit gekommen, dass die Bereitschaft wächst, geldpolitisch noch mehr Vollgas zu geben. Herr Dr. Weidmann, der Präsident der Deutschen Bundesbank, ist ja inosfern wohl rühmliche Ausnahme.

EZB-Direktor Mersch äußert sich

Wie auch immer, EZB-Direktor Mersch aus Luxemburg sagte am gestrigen Dienstag laut der Nachrichtenagentur Reuters in Singapur:

"Sollten weitere geldpolitischen Impulse nötig sein, ist die EZB entschlossen, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, um mittelfristig ihr Mandat zu erreichen."

Ferner sagte er, dass die langfristigen Auswirkungen der Konjunkturschwäche in den Schwellenländern auf die Inflation in der Euro-Zone sind nach Ansicht noch unklar seien. Auch wegen eines stärkeren Euro und der gesunkenen Rohstoffpreise werde es aber länger dauern, bis die Teuerungsrate den Zielwert von knapp zwei Prozent erreiche, sagte der Luxemburger Reuters zufolge. Ähnlich hatten sich bereits einige andere geldpolitisch Verantwortliche in den vergangenen Wochen geäußert. Die EZB pumpt ja seit dem Monat März Monat für Monat 60 Milliarden Euro in den Markt, um die offizielle Inflationsrate wieder in den Bereich um zwei Prozent zu bringen. Wegen des Absturzes an den Rohwarenmärkten, hauptächlich am Ölmarkt, sanken im September die Preise sogar um 0,1 Prozent.

Eurozonen-Finanzministerium?

Herr Mersch brachte laut Reuters ferner zum Ausruck, dass auch er vor dem Hintergrund der Griechen-Krise für eine Art Finanzministerium der Euro-Zone plädiere. Die Schuldenkrise rund um Griechenland habe gezeigt, dass es ein politisches Zentrum für die Währungsunion geben müsse. Dieses müsse in der Lage sein, alle fiskalischen, wirtschaftlichen und finanziellen Entscheidungen für die Euro-Zone als Ganze zu treffen. Das bedeute Souveränität innerhalb gemeinsamer Institutionen zu teilen. Ein Vorschlag, der jetzt weiterentwickelt werden müsse hinsichtlich Reichweite, Funktion und demokratische Verantwortlichkeit sei eine Finanzbehörde für die Euro-Zone, so Herr Mersch. Vor kurzem hatte sich laut Reuters bereits EZB-Direktor Benoit Coeure, enger Vertrauter von Mario Draghi, für die Einrichtung eines Eurozonen-Finanzministeriums ausgesprochen.

Es darf also mit Spannung darauf gewartet, ehe das Thema "Euro-Finanzministerium" auch bei den politisch Verantwortlichen ganz oben auf der agenda sein wird...

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Quelle:
http://www.investor-verlag.de

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