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12.10.15 Kaiser Nero: Der Währungsbrandstifter!

ich bin ein sehr geschichtsträchtiger Mensch. Ich glaube nicht, dass sich Geschichte grundsätzlich wiederholt, aber in vielen Fällen reimen sich Entwicklungen immer wieder im Laufe der Zeit.

Eine aktuelle Maßnahme welche ich als mit die Größte Gefahr für unsere Geldwertstabilität beurteile ist das sogenannte „quantitative easing". Übersetzen kann man den Begriff mit „monetärer Lockerung". Hinter diesem harmlos klingenden Wort verbirgt sich die Strategie einer expansiven Geldpolitik der Notenbanken. Zentralbanken kaufen dabei mit neu gedrucktem Geld einfach Anleihen (Schulden) ihrer Staaten auf. Die Geldmengen steigen dadurch massiv an, ohne dass eine entsprechende höhere, reale begründbare Gegenleistung dem gegenübersteht.

Die Geschichte qualitativer Lockerung und Repression

Für mich ist der Begriff der „quantitativen" Lockerung vollkommen falsch gewählt. Jede quantitative Lockerung führt am Ende des Tages zu einer qualitativen Verschlechterung. Die Qualität, also der Wert der Kaufkraft unseres Geldes wird immer weniger, je mehr davon künstlich geschaffen wird.

Auch zu Zeiten als Währungen noch einen Goldstandard hatten kam es bereits immer wieder zu derartige Entwicklungen. Regierungen, oder besser gesagt Könige und Kaiser konnten damals nicht einfach beliebig Geld drucken oder es virtuell schöpfen wie heute. Sie haben aber aus der Not heraus ebenfalls Ihre Geldmengen dadurch erhöht, indem sie die Qualität des Goldes als Zahlungsmittel verschlechtert gezielt verschlechtert haben.

Die Edelmetallanteile von Goldmünzen wurden beispielsweise gerade in wirtschaftlichen wie politischen Krisenzeiten zunehmend durch Beimischungen von Kupfer oder anderen Metallen verwässert. Dadurch konnten mehr Münzen produziert werden, welche jedoch einen weit geringeren Wert hatten.

Derartige Maßnahmen der Qualitätssenkung wurden meist ohne Wissen des Volkes umgesetzt. Dennoch ließ die Kaufkraft des Geldes immer mehr nach. Alle Imperien, welche Ihre Edelmetall-Währungen in der Qualität durch Buntmetalle schwächten gingen eines Tages unter. Die Gefahr, dass dieser Teil der Geschichte sich auch in unserer Zeit wiederholt ist aus meiner Sicht sehr hoch. Nicht durch Beimischung von Buntmetallen in Edelmetallmünzen, sondern durch die ausufernde Schaffung und Schöpfung von digitalen Währungen und Papiergeld aus dem Nichts ohne realwirtschaftliche Deckung.

Kaiser Nero einer der ersten Währungsbrandstifter der Geschichte

Nero ist in die Geschichtsbücher eingegangen als einer der umstrittensten Kaiser des Römischen Reiches. Viele verbinden den großen Brand Roms mit seinem Namen. Ob er diesen Brand wirklich selbst gelegt, oder veranlasst hat ist dabei unter Historikern sehr umstritten.

Aus meiner Sicht und nach meinem bescheidenen Wissen was ich mir jedoch sehr intensiv angelesen habe, sprechen die rationalen Fakten eher dagegen. Nero als Brandstifter Roms dürfte somit ein geschichtlicher Mythos sein. Ein anderer Aspekt ist aber für mich sehr klar belegbar.

Nero führte die erste wesentliche Münzverschlechterung im Römischen Reich ein

Caesar produzierte 50 vor Christus die ersten Goldmünzen, die als „Aureus" bezeichnet wurden. Der "Aureus" war eine goldene Einheitsmünze. Unter Kaiser Nero wurden die Münzen in ihrer Qualität erheblich verschlechtert.

Dieser Prozess setzte sich dann zunehmend fort. Das einst so glorreiche römische Münz- und Geldwesen verfiel unter den darauffolgenden Kaisern immer stärker. Der Goldgehalt wurde durch fortlaufende Kupferbeimischungen dabei nach und nach weiter heruntergesetzt.

Die Silbermünzen in der Mitte des 3. Jahrhunderts nach Christus enthielten beispielsweise nur noch einen Silberanteil von rund 5%. Der aus den Asterix und Obelix-Heften bekannte Sesterz bestand übrigens zuerst aus Messing, mit sinkendem Zinkgehalt danach nur noch aus einer Kupferbronze.

Fazit: Rom ist ein mahnendes Vorbild der Einführung einer einheitlichen Währung

Das Römische Reich und vor allem das Römische Geldwesen haben für mich eine hohe Faszination. Die damaligen Entwicklungen der Bildung einheitlicher Wirtschafts- und Währungsräume sind für mich aber auch warnende Beispiele für unsere heutige Zeit.

Rom vollzog bereits ein "qualitative easing"

Das Römische Reich kannte und benutzte bereits das Mittel staatlicher und finanzieller Repressionen über das Steuersystem. Vergessen Sie nie, dass die EU auf den Römischen Verträgen vom 25. März 1957 basiert und Römisches Recht ein grundlegender Bestandteil unseres heutigen Systems ist.

Rom war selbst im Steuersystem ein Vorreiter. Welche Steuern man im Römischen Reich zu bezahlen hatte, hing im Wesentlichen davon ab, über wie viel Grundbesitz man verfügte und wo man wohnte. In meiner kommenden Kolumne werde ich auf das Steuersystem Roms, mit seinen Parallelen und Warnungen für unsere heutige Zeit tiefer eingehen.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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