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Philharmoniker Depot

27.08.15 Die Fed, China und der US-Dollar: Kommt die Zinserhöhung?

Eine Zinserhöhung in den USA wird erwartet, käme jetzt aber zur Unzeit. In China geht die Zentralbank den entgegengesetzten Weg und stabilisiert die Märkte mit Zinssenkungen. Tut sie es nun, oder tut sie es nicht? Diese Frage stellt sich der Markt in regelmäßigen Abständen seit nun knapp einem Jahr und die Antwort ist in regelmäßigen Abständen immer die gleiche: noch nicht, aber vielleicht bald. Die Rede ist von der US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) und der immer wieder angedeuteten und immer wieder aufgeschobenen Erhöhung des Leitzinssatzes. Dieser steht seit der Finanzkrise 2008 auf dem Rekordtief zwischen 0% und 0,25%. Seit zehn Jahren gab es keine Zinserhöhung mehr.

Ein Großteil der Marktteilnehmer rechnete seit Wochen mit einer Zinserhöhung im September. Höhere Zinsen machen eine Währung interessanter für Anleger und allein die Aussicht auf eine Zinserhöhung reicht oft, um einen Devisenkurs zugunsten der (zukünftig) höher verzinsten Währung in die Höhe zu treiben.

Bleibt die Zinserhöhung aus, ist der Dollar überbewertet

Doch die Sorge um China treibt auch die Fed um, und eine Zinserhöhung nächsten Monat wird immer unwahrscheinlicher. Nun ist der kommende Zinsvorteil des Dollars gegenüber dem Euro aber schon seit Monaten im Kurs eingepreist. Bleibt die Zinserhöhung aus, ist der Dollar effektiv überbewertet, da ein Ereignis eingepreist wurde, das zum erwarteten Zeitpunkt wohl nicht stattfinden wird.

Das Resultat dieser Fehleinschätzung der Märkte zeigt sich seit gut zwei Wochen im EUR/USD-Chart. Seit dem 10.8., als die chinesische Notenbank mit der Abwertung des Renminbi begann, legte der Euro gegenüber dem US-Dollar im Hoch um 7 Cent zu, umgerechnet entspricht das einem Kursplus von mehr als 6%. Zu Beginn dieser Woche kletterte der Euro im Hoch auf bis zu 1,1714USD. So hoch stand der Euro zuletzt Mitte Januar.

Nimmt der Euro Kurs auf die 1,20USD?

Damit ist auch der Abwärtstrend auf Tagesbasis seit Mitte Mai abgelöst und es geht charttechnisch gesehen offiziell wieder aufwärts im EUR/USD. Aktuell kämpft der Euro um den Widerstand bei 1,15USD, die zuletzt und seit Januar als Widerstand immer wieder angelaufen, aber nicht nachhaltig überwunden werden konnte. Das gelang Montag scheinbar mühelos an nur einem Tag - doch heute fiel der Kurs wieder unter 1,15. Für einen Long-Einstieg sollten Sie also unbedingt abwarten, ob die 1,15USD auf Tagesbasis zu halten sind. Ist das der Fall, dann liegt das nächste Kursziel beim Montagshoch bei 1,1714USD. Darüber hinaus dürften dann ganz schnell die 1,20USD ins Visier der Euro-Bullen geraten.

Diese runde und deshalb psychologisch wichtige Marke durchbrach der Euro zum Jahresauftakt ohne jegliches Federlesen und sogar mit Abwärtsgap nach unten. Der dann folgende Wertverlust im Euro war charttechnisch gesehen auch deshalb so drastisch. Für die Bullen wäre es also ein wichtiger Etappensieg, diese 1,20USD zurückzuerobern.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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