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Philharmoniker Depot

28.07.15 Eurokrise - IWF besorgt über Lage in Europa

In der gestrigen Ausgabe ging es in der Kapitalschutz Akte ja um die tiefe politische Sinnkrise in Europa. Die Vertrauenskrise sitzt jedenfalls tief, so tief, dass eine wirklich starke wirtschaftliche Erholung selbst aus dem Grund nahezu ausgeschlossen ist. Wenig verwunderlich also, dass selbst der IWF sich besorgt über die wirtschaftlichen Perspektiven in Europa äußerte.

Bescheidene Aussichten

Fangen wir aber mit dem Positiven an. Dem IWF zufolge dürfte es heuer und auch im kommenden Jahr leicht bergauf mit der Wirtschaft in der Eurozone gehen. Immerhin soll es Zuwächse von 1,5 Prozent in diesem und 1,7 Prozent im nächsten Jahr geben. 2014 betrug das Plus ja nur 0,8 Prozent. Aber auf die mittlere Sicht bezeichnet der IWF die Perspektiven allerdings nur als bescheiden.

Was begünstigt die Erholung?

Aber nun zurück zur gegenwärtigen schwachen Erholung. Diese werde vor allem durch die ultra-lockere Geldpolitik der EZB, den niedrigen Euro-Kurs und günstigerem Öl angetrieben. Apropos lockere Geldpolitik der EZB. In dem Kontext lobt der IWF durchaus die Politik der EZB. Laut Reuters soll der Vize-Direktor der IWF Europa-Abteilung, Mahmood Pradhan, folgendes gesagt haben.

"Wichtig ist, dass die EZB beabsichtigt, bis September 2016 bei ihrem Kurs zu bleiben und das ist, wie wir meinen, auch notwendig. Möglicherweise könnte es nötig werden, noch darüber hinauszugehen."

Anders formuliert, die EZB sollte dem IWF zufolge bei einer weiteren krisenartigen Zuspitzung nicht nur ein Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat in die Märkte pumpen. Sondern eben im Fall des Falls auch mehr. Ob das eine wirklich gute Lösung der Krise ist???

Risiken im Fokus

Wie auch immer, selbst für die relativ schwache Erholung gibt es Risiken. Und hier ist wieder Griechenland zu nennen. Es könnte nicht ausgeschlossen werden, dass von Griechenland immer wieder Unsicherheiten und Marktturbulenzen ausgelöst werden. Weiter bleibe das Wachstum in Europa auch mittelfristig schwach. Es könne nur mit durchschnittlichen Zuwächsen um die Ein-Prozent-Marke gerechnet werden. Das würde allen voran an der der chronische Nachfrageschwäche liegen. Hinzu kämen Produktivitätsmängel. Kein Wunder also, dass dem IWF zufolge die Eurozone gegenüber Schocks von außen, etwa durch Probleme in Schwellenländern sehr anfällig sei.

Und in dem Kontext ist ja in diesen Tagen das Thema "China-Krise" ganz oben auf der agenda. Das können die erfolgsverwöhnten Anteilseigner der deutschen Autobauer ja gerade mit durchaus empfindlichen Kursrücksetzern nachvollziehen...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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