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Philharmoniker Depot

20.01.15 Eurokrise – Deutsche Bundesbank stemmt sich gegen Mario Draghi

Das Jahr 2015 hat es wahrlich in sich. Nach dem ersten Schwarzen Schwan, den die Schweizer Nationalbank am 15.1. „präsentierte“, könnte es schon in den kommenden Tagen zu weiteren Turbulenzen kommen.

Hohe Erwartungshaltung

Fakt ist jedenfalls, dass die Erwartungshaltung vor der Sitzung des EZB-Rats am kommenden Donnerstag extrem hoch liegt. Vielleicht sogar schon viel zu hoch. Im Hintergrund, hinter den Kulissen der Euro-Notenbanker brodelt es gewaltig. Und mitten im Getümmel der Gerüchte müht sich EZB-Boss Mario Draghi höchstpersönlich, Bedenken aus Deutschland gegen das Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen zu zerstreuen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete, dass der EZB-Chef mittlerweile angeblich bereit sei, Zugeständnisse an die Deutschen zu machen, um die Bundesregierung und die deutschen Steuerzahler zu besänftigen. Es werde demnach angedacht, dass im Rahmen des Aufkaufs von Staatsanleihen dies jeweils nur die nationalen Notenbanken machen dürften. Und zwar dann nur jeweils die Anleihen aus dem eigenen Land.

Angeblich Bundesregierung involviert

In der aktuellen Ausgabe berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, dass der Italiener an der Spitze der EZB diesen Vorschlag der Bundeskanzlerin und dem Bundesfinanzminister am vergangenen Mittwoch vorgestellt habe. Weiter heisst es, dass mögliche Verluste aus dem Aufkauf dieser Anleihen dann nicht auf alle Notenbanken aller Länder verteilt würden. Vielmehr solle jede Notenbank zumindest zur Hälfte für die Risiken einstehen müssen. Damit würden Verlust-Risiken aus solchen Käufen nicht vollständig auf die Notenbanken aller Euro-Länder verteilt.

Bundesbank stemmt sich dagegen

Gestern meldete Reuters, dass die Deutsche Bundesbank nach Informationen von mit der Situation vertrauten Personen bis zur Sitzung des EZB-Rats ALLES versuchen werde, um die Entscheidung zum Aufkauf von Staatsanleihen hinter den Kulissen noch zu beeinflussen. Und in dem Kontext gehe es Reuters zufolge vor allem um Befürchtungen, dass am Ende die Deutsche Bundesbank doch die Haftungsrisiken für Bonds anderer Länder mit übernehmen müsse. Ein namentlich nicht genannter Insider sagte gegenüber Reuters:

"Was genau kommt und in welcher Dosierung, da spielt im Augenblick wirklich die Musik.“

Ferner sei es laut Reuters so, dass selbst unter Insidern aktuell noch unklar und offen sei, wann und in welchen Volumina der Anleihenkauf stattfinden werden würde. Von offizieller Seite gab es insofern keine Stellungnahme. Gut möglich und vorstellbar sei auch, dass am Donnerstag zunächst eine Grundsatzentscheidung getroffen werden würde. Details im Hinblick auf konkrete Fragen der Ausgestaltung des Programms könnten dann erst später der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Kurzum, es knistert und brodelt mächtig hinter den Kulissen der Euro-Notenbank. Und es ist wohl auch nurmehr schwerlich möglich, von einer wirklich unabhängigen Notenbank zu sprechen. Im Gegenteil.

Wohl gemerkt, die Erwartungsatte liegt extrem hoch. Und die Gefahr besteht, dass die Hoffnung auf noch viel mehr ultra-billiges Notenbankgeld vielleicht doch trügerisch sein könnte...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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