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Philharmoniker Depot

24.11.14 Eurokrise – Mario Draghi will Inflation unverzüglich erhöhen

Am vergangenen Freitag war es mal wieder so weit. Mario Draghi, der mächtigste Mann Europas, meldete sich bei einem Bankenkongress in der alten Oper in Frankfurt am Main mit einer denkwürdigen, ja vielleicht historischen Aussage zu Wort. Sie erinnern sich? Im Juli 2012 machte der Italiener ja mit seiner berühmten Aussage „whatever it takes“ auf sich aufmerksam. In London sagte er damals, dass er alles Notwendige tun werde, um den Euro zu erhalten.

Inflation um jeden Preis

Und just an jenem Freitag im November des Krisenjahres 2014 wagte sich Draghi erneut mit einer ähnlich wichtigen Aussage aus der Deckung. Wörtlich sagte der Italiener in Frankfurt:

"Wir werden das tun, was wir tun müssen, um die Inflation und die Inflationserwartungen so schnell wie möglich zu erhöhen, wie es unser Auftrag verlangt."

Kurzum, die EZB unter der Führung von Mario Draghi steht kurz davor, noch extremere außergewöhnliche Maßnahmen vorzunehmen, um die Inflationsrate, vor allem auch die Inflationserwartungen mit aller Gewalt nach oben zu bringen. Ja, Mario Draghi will die schwache Teuerung mit allen Mitteln anheizen.

Was könnte er tun?

Also, die EZB wird aller Wahrscheinlichkeit und Voraussicht nach noch stärker in die Finanzmärkte eingreifen. Hier geht es also nicht nur um Pfandbrief- oder ABS-Käufe. Nach den historischen Draghi-Äußerungen vom Freitag dürften nun auch wieder Käufe von Staatsanleihen ganz oben auf der agenda stehen. Wohl gemerkt, Herr Draghi will und wird insofern nicht mehr lange zuwarten. Er betonte ja in Frankfurt, dass er bereit sei, ohne unnötige Verzögerung, also unverzüglich, zu Tat zu schreiten.

Entscheidung schon im Dezember?

Gut möglich, dass schon im Dezember 2014, also bei der nächsten Sitzung des EZB-Rats, über weitere schwere Geschütze nicht nur beraten werden wird. Herr Draghi untermauerte ja eindrücklich seine Bereitschaft zum zeitnahen Handeln. Der Italiener betonte, dass er sich keine Fesseln anlegen lassen wolle. Wörtlich sagte er:

"Sollte sich unsere gegenwärtige Geldpolitik als nicht effektiv genug erweisen, um das zu erreichen, oder wenn die zusätzlichen Risiken für die Teuerung eintreten, würden wir den Druck erhöhen und die Kanäle, über die wir intervenieren, verbreitern."

Draghi sagte weiter, dass dies auch durch eine Veränderung des Umfangs, der Geschwindigkeit und der Zusammensetzung der Wertpapierkäufe geschehen könne.

Reaktionen auf Draghi

Höchst interessant auch die Reaktionen auf die Aussagen von Draghi. Aus Italien kamen lobende Worte. Der Finanzminister des Krisenlandes sagte, dass er mögliche weitere Schritte der EZB ausdrücklich begrüßen würde. Diese seien zweifelsohne willkommen. Und last but not least sei an der Stelle auch noch der Kommentar des Gegenspielers von Mario Draghi im EZB-Rat, also vom Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, erwähnt. Herr Weidmann sagte zu den Aussagen von Draghi:

"Wir können uns nicht dauernd gegenseitig kommentieren."

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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