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Philharmoniker Depot

19.11.14 Eurokrise – Europas Banken vor langem Siechtum

In den offiziellen Leitmedien ist die Bankenkrise in Europa in diesen tristen Herbsttagen keinesfalls auf der agenda. Nach dem Stresstest der EZB wird der Öffentlichkeit ja eine „heile Bankenwelt“ präsentiert.

Düstere Zukunft

Spannend ist jedenfalls, wie Brancheninsider höchstpersönlich die Lage einschätzen. Erst jüngst, genauer gesagt am Montag, fand ja in Frankfurt am Main eine Branchenkonferenz mit dem Thema „Finanzstandort Deutschland“ statt. Die Spitzenbanker Deutschlands trafen sich also zur Nabelschau. Und die Aussagen, die die Spitzen der deutschen Geldhäuser über die Lippen brachten, waren alles andere als beruhigend. Sehr, sehr vorsichtig formuliert. Kurzum, die obersten Führungskräfte der Banken Deutschlands sagen dem gesamten europäischen Banksektor eine düstere Zukunft voraus.

Gewinnwarnung für die gesamte Branche

Herr Wolfgang Kirsch, der Vorstandschef des Zentralinstituts des genossenschaftlichen Sektors, also der DZ Bank, ging am Montag sogar so weit, dass er von einer Gewinnwarnung für die ganze Branche sprach. Die Gründe für diese negative Entwicklung liegen auch auf der Hand. Zum einen fallen bei den Banken immer höhere Kosten durch eine zunehmend strenger werdende Regulierung an. Ferner bestehe, inbesondere in deutschen Landen, weiter ein extrem hoher Druck auf die Margen. Im Privatkundengeschäft lasse sich nur noch schwerlich Geld verdienen. Und auch das Geschäft mit dem deutschen Mittelstand werde immer schwerer. Aktuell sei der Mittelstand mit einer im historischen Vergleich relativ hohen Eigenkapitalquote ausgestattet, so Herr Fitschen. Ferner sei es so, dass die Wirtschaft, genauer gesagt das Wirtschaftswachstum in Deutschland, zunehmend zur Schwäche neige. Das wirke natürlich auch belastend für die Banken.

Branchenschrumpfung in Sicht

Indes sei das Wachstum in den Vereinigten Staaten deutlich stärker als Europa. Folglich werden europäische Banken noch über viele Jahre im globalen Wettbewerb in einer schwachen Position sein. Das war jedenfalls die Prognose des Co-Vorstandschefs der Deutschen Bank AG, Jürgen Fitschen. Er warnte weiter vor einer absolut nicht hinreichenden Ertragslage der Banken. Trotz der Tatsache, dass die Zahl der Banken in Deutschland in den letzten Jahren schon stark geschrumpft sei, bleibe der Druck weiter groß. Es führe den Spitzenvertretern zufolge kein Weg daran vorbei, dass die Branche sich weiter verkleinern müsse. Herr Fitschen betonte insofern, dass angesichts der vorherrschenden Marktdichte eine Konsolidierung überfällig sei. Die Vielfalt bleibe zwar weitehend erhalten, aber das bedeute nicht, dass die Anzahl der Banken gleich bleiben würde.

Ja, die Banken stehen weiter massiv unter Druck.

Und ein Ende der Malaise, der Bankenkrise ist weit und breit nicht in Sicht...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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