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17.11.14 Nach der Weltwirtschaftskrise: Abkehr vom Gold

Mitte der 1920er Jahre wurde der Goldstandard in vielen Ländern aber wieder eingeführt und war beispielsweise in Deutschland Teil der Währungsreform 1924. In den folgenden Jahren sollte der Goldstandard allerdings einer der Gründe für die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre werden. Folglich wendeten sich nach und nach alle Staaten vom Goldstandard ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann das Bretton-Woods-System als internationales Währungssystem eingeführt, das den zumindest teilweise goldgestützten US-Dollar als Leitwährung hatte.

Seit Mitte der 1970er Jahre, als der Internationale Währungsfonds die endgültige Aufhebung der Goldbindung der Währungen empfahl, ist es mit dem Goldstandard definitiv vorbei. Die großen Zentralbanken dieser Welt unterhalten zwar weiterhin Goldreserven, wobei der Anteil an der Bilanzsumme teilweise stark auseinander geht. Allerdings garantiert keine Zentralbank mehr einen bestimmten Goldwert der Währung.

Der Goldrausch der Schweizer

Die Gold-Initiative der Schweiz soll das auch nicht ändern. Schließlich gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Größe der Zentralbankbilanz und der darin enthaltenen Goldreserven und der Geldmenge. Doch auch eine vorgeschriebene Golddeckung der Zentralbankbilanz selbst wäre ein Novum. Dabei hält die SNB mit circa 7,5% Goldreserven schon überproportional viel Gold in ihren Aktiva, beispielsweise verglichen mit der Fed. Die Bilanzsumme der US-Notenbank besteht zu lediglich 1% aus Währungsreserven - und dieses eine Prozent ist noch nicht einmal zu 100% vergoldet.

Doch Gold ist in den Köpfen der Menschen weniger mit Vernunft als vielmehr mit Emotionen verbunden. Gold symbolisiert Reichtum und finanzielle Unabhängigkeit. Und gerade das machen sich die Befürworter der Gold-Initiative in der Schweiz derzeit zum Vorteil. Sie plädieren an den nationalen Stolz der Schweizer und schüren gleichzeitig Ängste vor dem Einbruch der großen Währungen US-Dollar und Euro, von denen die Schweiz abhängiger ist, als ihr lieb wäre.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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