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Philharmoniker Depot

13.02.14 GfK – Sparneigung der Deutschen auf historischen Tiefststand

Am gestrigen Mittwoch gab es mal wieder Neues von den Konsumforschern zu Nürnberg. Genauer gesagt von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Sie erinnern sich sicher, dass die GfK seit Monaten ja von der enormen Konsumfreude der Deutschen berichtet. Einzig die harten Fakten vom Einzelhandel sprechen eine andere Sprache. Zuletzt fielen die Einzelhandelsumsätze im Dezember 2013 real um sage und schreibe 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Anstieg der Ausgaben der privaten Haushalte

Geht es also nach der GfK soll nun im Neuen Jahr 2014 alles anders werden. Laut GfK-Prognose werden die Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2014 real um 1,5 Prozent steigen. Für die gesamte Europäische Union erwartet GfK einen Anstieg zwischen 0,5 und 1,0 Prozent. In Deutschland soll der private Konsum damit stärker als im Vorjahr 2013 zunehmen. Damit würde die Binnenkonjunktur nachhaltig gestützt werden. Deutlich steigende Umsätze prognostiziert GfK für den Lebensmittelhandel. Der restliche Einzelhandel werde voraussichtlich nur moderat wachsen. Im Trend würden Ausgaben für Immobilien, Renovierungen und Reisen liegen.

Sparneigung auf historischen Tiefststand

Dagegen gibt es weiter schlechte Nachrichten für die Finanzbranche, die auf die Einlagen der Sparer schielt. Laut GfK sei die Sparneigung in Deutschland das fünfte Jahr in Folge gefallen. "Wir waren Spar-Weltmeister und sind es nicht mehr", so das Fazit von GfK-Chef Hartmann. Hintergrund dieser Entwicklung sei, dass die Guthabenzinsen auf sehr niedrigem Niveau verharren würden. Kein Wunder also, dass den Deutschen die Lust aufs Sparen vergangen sei.

Immobilieninvestments gefragt

Wer es sich leisten könne, investiere der GfK zufolge sein Geld gerne in Immobilien. Laut Schätzungen des ifo-Instituts stieg die Zahl der Wohnungsbaufertigstellungen im Jahr 2013 um sage und schreibe rund 16 Prozent. Auch Renovierungen würden voll im Trend liegen. Laut GfK-Berechnung legten die Ausgaben hierfür im letzten Jahr um 5 Prozent zu, was rund 1,7 Milliarden Euro entspricht. Von der positiven Konsumstimmung profitiere aber auch die Tourismusindustrie. Die Ausgaben für Urlaubs- und Privatreisen stiegen im letzten Jahr um 8 Prozent oder rund 5,9 Milliarden Euro.

Differenziertes Bild im Handel

Interessant auch, dass sich im deutschen Handel unterschiedliche Entwicklungen zeigen. Der Lebensmittelhandel und die Drogeriemärkte steigerten im Jahr 2013 ihre Umsätze um 2,7 Prozent. Hauptfaktoren seien hier die gestiegenen Preise. Die Verbraucher seien weiter bereit, mehr Geld für Qualität und Service auszugeben. Die verkaufte Menge hingegen geht mit einem Minus von 0,5 Prozent nach wie vor zurück.

Im Nonfood-Handel, zu dem Segmente wie Textilien, Elektroartikel, Möbel oder Heimwerkerbedarf gehören, stieg der Umsatz im Jahr 2013 um lediglich 0,2 Prozent auf knapp 151 Milliarden Euro. Positiv habe sich der Internet-Handel entwickelt. Er verzeichnete ein Plus von acht Prozent. Für das Jahr 2014 werde eine nominale Umsatzsteigerung von 2,3 Prozent im Lebensmittelhandel und den Drogeriemärkten bei einem weiterhin rückläufigen Mengenkonsum erwartet. Der Non-Food-Umsatz im Einzelhandel werde voraussichtlich um 0,6 Prozent steigen.

Ja, das wären die Erwartungen für das Jahr 2014. Es bleibt abzuwarten, ob die hohen Erwartungen für das Jahr 2014 tatsächlich realistisch sind. Gut möglich, dass sich auch 2014 die Hoffnung auf einen deutschen Konsumboom nicht so recht erfüllen wird.

Wehe, wehe, wenn es doch kein so fantastisches Wirtschaftsjahr werden wird, wie es der neue Superminister" Gabriel ja in seinem sog. Jahreswirtschaftsbericht erwartet...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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