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Philharmoniker Depot

14.10.13 US-Schuldendebakel: Es gibt kein Zurück mehr

Die allgemeine Meinung zum aktuellen Schulden-Showdown in den USA ist, dass der Tea-Party-Flügel der Republikanischen Partei wahnhaft der Auffassung ist, dass man bei der Schaffung neuer Schulden auf die Bremse treten kann, ohne dass das zu einer Wirtschaftskatastrophe führt. Und obwohl sich die Republikaner in der Tat etwas vormachen, wenn sie glauben, dass ihre Aktionen nicht zu massiven wirtschaftlichen Verwerfungen führen würden, gibt es auf der anderen Seite des politischen Spektrums einen noch viel weitreichenderen und bedeutenderen Wahn.

Die Demokraten, speziell der US-Präsident, glauben, dass es verantwortungsbewusster sei, fortwährend neue Schulden aufzunehmen, um damit bestehende Schulden zu bedienen. Noch schlimmer: Die Demokraten scheinen zu glauben, dass die Anhäufung von Schulden mit Wirtschaftswachstum gleichzusetzen sei.

Sollte die Republikanische Partei aus dem aktuellen Streit unerklärlicher- und überraschenderweise als Sieger hervorgehen und die Bundesregierung ihren Haushalt tatsächlich so stark einschränken, dass die Ausgaben mit den Steuereinnahmen in Einklang stehen – eine wahrhaft radikale Idee! –, würde die Finanzmisere der USA offen zutage treten. Die Regierung müsste dann nämlich eine Kosten-Nutzen-Abwägung vornehmen: Entweder werden die Zinsen für die US-Staatsanleihen bezahlt (vornehmlich Zahlungen an ausländische Kreditgeber) oder die dem US-Bürger versprochen staatlichen Zuwendungen gestrichen.

Aber diese Entscheidungen müssen früher oder später ohnehin getroffen werden. Fakt ist, dass wir diese Probleme eigentlich schon vor Jahren hätten angehen müssen. Aber Generationen an mechanischen Erhöhungen der Schuldenobergrenze haben es uns immer wieder ermöglicht, etwas mehr Zeit zu gewinnen. Was hätte man davon, wenn man die Schuldenobergrenze jetzt abermals anheben würde, speziell, wenn man sich im Rahmen dessen nicht darauf einigt, einen anderen Kurs einzuschlagen?

Das Argument der Demokraten, Amerika müsse seine Rechnungen bezahlen, ist nichts weiter als leere Rhetorik. Seine Visa-Rechnung mit einer neuen und größeren MasterCard-Rechnung zu bezahlen, kann ja nicht als legitimer Schuldendienst bezeichnet werden. Bestenfalls ist es ein Transfer.

Doch im Falle der US-Regierung ist es nicht einmal das. Die US-Staatsanleihen werden vornehmlich von der US-Notenbank, ausländischen Zentralbanken und großen Finanzinstitutionen gekauft. Und daran wird sich durch eine Erhöhung der Schuldenobergrenze auch nichts ändern. Wir werden dann dieselben Leute bitten, noch größere Mengen an Schulden zu kaufen. Es ist also so, als würden wir die Visa-Rechnung mit einer noch größeren Visa-Rechnung bezahlen.

Laut den modernen Ökonomen führt eine Absenkung des Haushaltsdefizits umgehend zu einem gleichhohen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Streicht die US-Regierung beispielsweise die Ausgaben für Lebensmittelmarken für arme Menschen, würden die Lebensmittelhändler Umsätze verlieren, die Beschäftigen würden auf die Straße gesetzt und die Wirtschaft würde schrumpfen.

Was bei dieser eindimensionalen Betrachtungsweise jedoch außen vorgelassen wird, ist, dass die Kaufkraft für die Lebensmittelmarken ja irgendwo herkommen muss. Die Regierung kann nichts aus dem Nichts schaffen.

Durch Besteuerung wird die Kaufkraft von jetzt lebenden Menschen zu anderen jetzt lebenden Menschen transferiert. Bei der Kreditaufnahme wird die Kaufkraft aber von in der Zukunft lebenden Menschen zu jetzt lebenden Menschen transferiert. Die gute Nachricht für Politiker ist, dass in Zukunft lebende Menschen an den aktuellen Wahlen nicht teilnehmen können, während den heutigen Wählern ihre künftigen Kosten der aktuellen Politik egal zu sein scheinen. .............................

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Quelle: Propagandafront.de

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