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Philharmoniker Depot

02.05.13 Märkte haben EZB-Leitzinssenkung bereits eingepreist!

von Sven Weisenhaus ...Gestern hatte ich an dieser Stelle bereits berichtet, dass man von der europäischen Zentralbank (EZB)heute eine Zinssenkung erwartet. Dies zeigt sich auch am Marktverhalten, denn während die US-Märkte im Vorfeld der Notenbanksitzung der Fed kaum zulegen konnten, weil hier auch niemand von einer Ausweitung der Geldschwemme ausgegangen war, konnten die europäischen Märkte in Erwartung einer EZB-Leitzinssenkung deutlich zulegen.

Indexvergleich zischen DAX, Dow Jones und EuroStoxx50
(erstellt mit: Ariva.de) Indexvergleich US-Märkte vs. europäische Indizes

Am 27. März berichtete ich Ihnen, dass sich der DAX (dunkelblaue Linie im Chart) zum Dow Jones (rote Linie im Chart) recht unterschiedlich entwickelt hat. Während der Dow Jones im Bereich seines Allzeithochs notierte, rutschte der DAX deutlich ab. Erklären konnte ich die schwächere Entwicklung der europäischen Indizes mit einer möglichen Kapitalflucht, die durch die Enteignung der Sparer in Zypern ausgelöst wurde.


Märkte haben EZB-Leitzinssenkung eingepreist

Doch in der vergangenen Handelswoche konnten dann der DAX und der EuroStoxx50 deutlich zulegen, während die US-Indizes weiterhin nur seitwärts tendierten. Hier lässt sich klar das ablesen, dass die Anleger von der EZB eine expansivere Geldpolitik erwarten. Dies kann über eine Senkung des Leitzinses oder über andere Wege (Aufkauf von noch mehr Anleihen oder Kreditpaketen) erfolgen. Allerdings veröffentlicht die EZB im Juni neue Projektionen zu Wachstum und Inflation, weshalb sich dieser Zeitpunkt besser anbieten würde.


Bedarf und Spielraum für Zinssenkung ist vorhanden

Bedarf und der nötige Spielraum dafür wäre definitiv vorhanden, denn zum einen fallen die europäischen Konjunkturdaten weiterhin deutlich negativ aus (Bedarf) und zum anderen befindet sich auch die Inflation auf dem Rückzug (Spielraum).


Stimmungsindikatoren zeigen anhaltende Wachstumsschwäche an

Heute früh kamen zur europäischen Wirtschaftserwartung ganz frische Zahlen herein. Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert im April bei 46,7 und damit weiterhin weit unter der Wachstumsschwelle. Im Vormonat hatte der Index bei 46,8 notiert.

Für Deutschland sieht es nicht viel besser aus. Der deutsche Einkaufsmanagerindex für April notiert bei 48,1. Das Vormonatsniveau hatte bei 49,0 gelegen.


Fallende Inflationsraten

Auf der anderen Seite (Spielraum) deuten Verbraucherpreisdaten aus deutschen Bundesländern darauf hin, dass die Inflation in Deutschland entgegen den Erwartungen gesunken ist. In Spanien fiel die Inflation sogar um 1,1 Prozentpunkte. Volkswirte erwarten daher auch für die Eurozonen-Verbraucherpreise niedrigere Inflationsraten. Im April soll es nur noch eine Jahresrate von 1,6 Prozent sein, nachdem die Teuerung im März bei 1,7 Prozent gelegen hatte. Die Zielrate der EZB liegt bei 2,0 Prozent.


Notenbanken im Fokus

Nun bin ich wieder nicht zur Fortsetzung der begonnenen S&P500-Chartanalyse gekommen, aber ich denke, die Thematisierung auch der heutigen Notenbankentscheidung (13:45 Uhr !!!) ist derzeit einfach relevanter. Ich hoffe, Sie lesen den Wave Daily daher noch VOR der EZB-Zinsentscheidung.


Ich wünsche Ihnen gute Gewinne
Sven Weisenhaus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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