von Sven Weisenhaus ...US-Märkte neigten gestern deutlich zur Schwäche. Der Dow Jones gab ebenso wie der breiter gefasste S&P 500 und auch der Nasdaq-Composite-Index jeweils -0,9 Prozent ab. Die Abwärtsbewegung begann ziemlich genau um 14:15 Uhr (roter Kreis im folgenden Chart des S&P500) und kann damit den schwachen US-Arbeitsmarktdaten zugeordnet werden, die zu diesem Zeitpunkt von dem privaten Dienstleister Automatic Data Processing Inc. (ADP) veröffentlicht wurden.

(erstellt mit: CFX-Trader) S&P500, Candlestick-Chart, 1-Minuten-Kerzen

ADP-Daten werfen Schatten auf offiziellen US-Arbeitsmarktbericht

Im April wurden in der Privatwirtschaft nach den Zahlen des Arbeitsvermittlers nur 119.000 neue Stellen geschaffen. Zudem wurden die Daten des Vormonats auf 131.000 von zuvor veröffentlichten 158.000 nach unten revidiert.
Diese Zahlen werfen natürlich einen dunklen Schatten auf den am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht.

Weitere enttäuschende US-Konjunkturdaten

Um 16:00 Uhr sorgte dann der US-Einkaufsmanagerindex in der Industrie (ISM Manufacturing Index) für noch schlechtere Laune. Der Index gab überraschend von 51,3 im Vormonat auf 50,7 Punkte im April nach und liegt damit nur noch knapp über der Expansionsschwelle (50 Punkte), ab der wirtschaftliches Wachstum signalisiert wird.

Zeitgleich wurden Zahlen zu den US-amerikanischen Bauausgaben für den Monat März bekanntgegeben. Auch hier wurden die Erwartungen (Anstieg um 0,8 Prozent) enttäuscht, denn es kam sogar zu einem heftigen Rückgang um 1,7 Prozent. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 1,5 Prozent gestiegen.

Abwärtstrend neu befeuert

Entsprechend scheiterte ein erster Bodenbildungsversuch (siehe roter Kreis im nachfolgend stellvertretend dargestellten Chart des S&P500) und die US-Indizes markierten in der Folge neue Tagestiefs.

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US-Notenbank Fed behält bisherige Geldpolitik bei

Um 20:00 Uhr wurde dann das Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank Federal Reserve mit Spannung erwartet (fälschlicherweise hatte ich gestern die Bekanntgabe für 18:30 Uhr angekündigt) und die Anleger wurden nicht enttäuscht. Es bleibt bei einer unveränderten Geldpolitik, was aber auch nicht für bessere Laune sorgen konnte, schließlich bleibt damit alles beim Alten.

US-Notenbank sieht Risiken für den Konjunkturaufschwung

Mit einer Ausweitung der geldpolitischen Maßnahmen hatte kaum jemand gerechnet. Im Vorfeld hatte man eher befürchtet, die Notenbank würde langsam durchleuchten lassen, ein wenig Tempo rausnehmen zu wollen. Doch angesichts der jüngsten Konjunkturdaten, die hier im Wave Daily auch als Vorbereitung auf die US-Notenbanksitzung ausführlich besprochen wurden und für überwiegend schwach befunden wurden, sah auch die US-Notenbank noch deutliche Risiken für den Konjunkturaufschwung.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de