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Philharmoniker Depot

09.08.14 Warum ich immer zu Gold halte

Krisen und Konflikte wohin man blickt. Mittlerweile ist das auch an den Börsen angekommen, der DAX fällt und die Anleger flüchten wieder in Anleihen. Und was machen die Rohstoffpreise? Vergleichsweise Seltsames, möchte man meinen. Die Ölpreise interessieren sich in keinster Weise für die Angebotsrisiken, sondern preisen offensichtlich doch auch schon die Angst vor gewissen Konjunkturrisiken ein. Schön, müsste man als Goldfreund nun denken, sollte doch alles den Goldpreis unterstützen. Die Realität fiel bislang aber eher verhalten aus. Sommerflaute nennt man das dann wohl. Doch halt, die letzten Tage zeigen die Edelmetallpreise mit neuer Unterstützung. Ist der Risiko-An-Gedanke also tatsächlich wieder in den Markt zurück gekehrt? Gut möglich, dass das jetzt der Anfang ist, denn langsam geht der Sommer zu Ende und der Goldpreis war reif für eine Bodenbildung. Die Risiken sind nicht von der Hand zu weisen....doch für mich persönlich zählen eigentlich ganz andere Risiken, wenn es um den Kauf von Gold oder Edelmetallen generell geht.

Für mich zählt, dass Edelmetalle immer einen Wert aufweisen werden, denn Papier nie erreichen wird. Und für mich zählt, dass gerade Gold so viele Schutzfunktionen inne hat, die weder Bits noch Papers jemals haben werden. Denn weder Bitcoins (ich kann nicht anders, als Werterhalt kann Bitcoin mein Vertrauen nicht erringen, als Spekulation vielleicht, aber da habe ich momentan kein Interesse) noch Papiergeld (warum Papiergeld mein Vertrauen nicht erringen kann, muss ich wohl wirklich nicht mehr erläutern), haben es jemals vermocht vor einer ausufernden Staatsverschuldung zu schützen. Gold jedoch schon.

Historische Schuldenkrisen hätten vielleicht verhindert werden können. Zumindest wenn sich die Entscheider damals an die Bedingungen des Goldstandards gehalten hätten. Heute würde ein Goldstandard allerdings einen derart hohen Goldpreis erfordern, dass uns diese Möglichkeit wohl leider nicht mehr zur Verfügung steht.

Doch wir können trotzdem einen Blick in die Vergangenheit werfen.

Ein Goldstandard schützt vor einer ausufernden Staatsverschuldung

Heute möchte ich anhand des Beispiels der USA klären, wie es zum Ende des Goldstandards kam und warum dieser vor einer steigenden Staatsverschuldung schützen kann. Ein Blick in die Vergangenheit lehrt uns folgendes:

1.Periode: Goldstandard von 1870 bis 1914

In dieser Zeit des klassischen Goldstandards in den USA sank die US-Staatsverschuldung um über 70% auf unter 10% vom BIP. Doch dann begann der I. Weltkrieg und innerhalb weniger Tage brach der internationale Goldstandard zusammen, da die meisten Länder der Goldeinlösepflicht nicht mehr nachkamen, da es anstelle der Aufrechterhaltung einer ausgeglichenen Bilanz bei einem stabilen Goldpreis ja besseres zu tun gegeben hatte, wie stattdessen Kriege zu finanzieren.

2.Periode: 1914 bis 1945 mit dem Goldverbot in den USA 1933

Nachdem der internationale Goldstandard aufgrund des steigenden Finanzierungsbedarfs der Staaten zusammen gebrochen war, wuchs die Staatsverschuldung der USA bis zu Beginn der 20er Jahre von knapp unter 10% vom BIP auf knapp 35% vom BIP an. Doch noch hielten die USA an ihrem eigenen Goldstandard fest, der allerdings schon nicht mehr den eigentlichen Automatismen folgte. Infolge dessen sank die Staatsverschuldung in den 20er Jahren wieder auf deutlich unter 20% bis 1930.

Dann kam die Zeit der Großen Depression und mit den New Deal-Konjunkturprogrammen stieg die Staatsverschuldung erneut bis auf knapp über 40% vom BIP. 1932 traten die USA offiziell aus dem Goldstandard aus, mit dem darauf folgenden Gold-Verbot von 1933 und der künstlichen Abwertung des Gold-Dollar 1934. Von 1932 bis 1945 wuchs die Staatsverschuldung der USA um mehr als 200% auf über 120% vom BIP.

3.Periode: Quasi-Gold-Standard: Bretton-Woods-Abkommen 1944 bis 1971

Mit den Beschlüssen der Bretton-Woods-Konferenz 1944 einigte man sich schließlich auf ein internationales Gold-Dollar-System, dem in der Folgezeit weitere Staaten beitraten. Hierbei wurde eine Deckung durch US-Dollar erreicht, der wiederum durch die Goldreserven gedeckt werden sollte und zudem ein System fixierter Wechselkurse erzeugt. Leider scheiterte das Bretton-Woods-Abkommen an den USA, die ihre Geldmenge derart ausweiteten (wieder galt es u.a. einen Krieg zu finanzieren), dass die vereinbarte Deckung durch Gold nicht mehr gewährleistet werden konnte. Doch in der Zeit des Bretton-Woods-Systems sank die Staatsverschuldung der USA um mehr als 66% auf unter 40% vom BIP.

4.Periode: Fiat-Money-System 1971 bis heute (ohne Standard aber mit langfristig steigendem Goldpreis)

Mit Bretton Woods scheiterte die letzte Form eines Goldstandards, seitdem besteht ein ungedecktes Papiergeld-System, ohne Einlöseverpflichtung. Seitdem ist die Staatsverschuldung der USA bereits um 3900% gestiegen.

So long liebe Leser...Man kann also getrost sagen, dass Gold zur Stabilität von Staaten beiträgt. Ich nutze also auch weiterhin den aktuellen Goldpreis aus....liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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