Im kommenden Jahr ändert sich die Steuergesetzgebung für Silbermünzen in Deutschland. Anleger reagieren mit verstärkten Käufen. Doch auch 2014 kann man das Edelmetall noch zu vergünstigten Konditionen erhalten. Nach einer Gesetzesänderung von Bundestag und Bundesrat werden Silbermünzen und Silberbarren ab Januar 2014 mit dem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent besteuert werden. Bisher wurde für bestimmte Silbermünzen, die nicht auf einer Liste des Finanzministeriums standen, nur ein Satz von 7 Prozent fällig. Diese Erleichterung betraf beispielsweise den Philharmoniker aus Österreich und den China-Panda. Künftig entfällt jedoch diese Sonderregelung. Dann werden alle Sammlermünzen dem vollen Mehrwertsteuersatz unterworfen.

Anders sieht es beim Gold aus. Goldbarren und Goldmünzen werden nur mit 7 Prozent besteuert, da sie der Kapitalanlage dienen. Sammlermünzen aus Gold stehen jedoch ebenfalls bei 19 Prozent. Als Sammlermünzen werden solche Münzen definiert, bei denen der Bruttoverkaufspreis mindestens 80 Prozent über dem Materialwert liegt.

Bei der Edelmetallhandelsgesellschaft pro aurum beobachtet man nach der Entscheidung aus Berlin einen verstärkten Run auf Silbermünzen. Derzeit werden täglich bis zu 2,5 Tonnen physisches Silber von Kunden geordert. Diese hohe Nachfrage sorgt für einen neuen Schwerpunkt auf Silber. Bisher lag Gold beim Handel von pro aurum uneingeschränkt vorne. 75 Prozent des Volumens entfielen auf diesen Rohstoff. Silber kam auf 20 Prozent, Palladium und Platin verbuchten gemeinsam 5 Prozent. Derzeit kommt Silber jedoch auf einen Anteil von bis zu 30 Prozent. Neben der anstehenden Steuererhöhung macht man bei pro aurum auch die momentan günstigen Silberpreise für den Run verantwortlich.

Dabei beklagen sich die Rohstoffhändler über die mangelnde Auswahl bei Silbermünzen. Die allseits bekannten und beliebten nordamerikanischen Münzen „Maple Leaf“ und „American Eagle“ werden in ihren Heimatmärkten so stark nachgefragt, dass kaum etwas davon für den europäischen Markt übrig bleibt. Teils hatten die dortigen Münzprägeanstalten sogar Probleme, den lokalen Bedarf überhaupt zu decken. Daher liegen bei den Käufern von pro aurum eher der Silberphilharmoniker, die Kilomünze aus Australien oder der Polar Bear aus Kanada ganz vorne in der Gunst der Käufer.

Die Kunden können von einer weiteren Serviceleistung der Gesellschaft profitieren. pro aurum unterhält in der Schweiz und in Hongkong so genannte Zollfreilager. Wenn Kunden ihre Münzen über die Lager handeln, müssen sie dabei nicht den deutschen Steuersatz von 19 Prozent bezahlen. Es muss nur dann überhaupt eine lokale Mehrwertsteuer entrichtet werden, wenn es zu einer physischen Entnahme des Edelmetalls kommt. Und auch dann hat man noch steuerliche Vorteile. So liegt der entsprechende Mehrwertsteuersatz in der Schweiz bei 8 Prozent. Sollte das Silber von dort nach Deutschland eingeführt werden, wird der volle Satz von 19 Prozent fällig, die Schweizer Mehrwertsteuer würde hingegen gutgeschrieben werden, so dass es nicht zu einer Doppelbesteuerung käme. Dies könnte so manche Kaufentscheidung Richtung Asien oder Schweiz verschieben.