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29.01.16 Das Pulverfass Mittlerer Osten erschwert Ihre Geldanlage erheblich

Krisen und kriegerische Auseinandersetzungen, fast überall auf der Welt, gab es bereits häufiger, seit der Eiserne Vorhang fiel und sich die Machtbalance zwischen Ost und West auflöste. Es sind daher nicht die Vielzahl an Krisengebieten, auch nicht die neue Brutalität mit der teilweise zu Werke gegangen wird, Stichwort: IS, sondern es ist insbesondere die Unfähigkeit gerade des Westens mit dieser Bedrohung umzugehen. So trägt die brandaktuelle Ausgabe der Münchner Sicherheitskonferenz nicht zufällig den Titel „Grenzenlose Krisen, rücksichtslose Störer, hilflose Wächter“. In klaren, wenngleich deprimierenden Worten wird ausgeführt, dass „die traditionellen Wächter der freiheitlichen internationalen Ordnung (…) weniger und weniger an ihre Fähigkeit zu glauben (scheinen), Ereignisse zu beeinflussen“. Daher beginnt inzwischen an der südlichen und östlichen Flanke der EU nicht weniger als „Chaostan“. Diese Trümmerwiese aus mehr oder weniger gescheiterten Staaten und zerbrechenden bzw. sich bekämpfenden Gesellschaften reicht von Algerien über Ägypten und Syrien bis zur Ukraine. Lange Zeit hielten sich die USA vergleichsweise stark mit ihrem Engagement gegen Gewalt und Terror in dieser Region zurück, auch deshalb, weil „Chaostan“ sicherheitspolitisch aus US-Sicht an Relevanz eingebüßt hat. Wie aber eigentlich immer, wenn es für Westeuropa darum geht, eigene Verantwortung zu übernehmen, gerade wenn sich der „große Bruder“ zurückzieht, wird jämmerlich versagt.

Die Europäische Union ist ein Schönwetter-Debattierclub und kaum noch existent

Seit Jahrzehnten kommt diese EU in wichtigen Themen wie Steuerharminidierung, Finanzen, einer gemeinsamen Wirtschafts- oder Außenpolitik, etc. nicht einen Mikrometer voran. Aus meiner Sicht ist das Projekt bereits gescheitert und steht vor der Auflösung, wie die aktuelle Behandlung der Flüchtlingskrise auf dramatische Art und Weise zeigt. Noch immer sind es fast ausschließlich die Interessen der Einzelstaaten die im Vordergrund stehen, insbesondere die französischen und die deutschen. Da ist es natürlich auch kein Wunder, dass man sich militärisch nur dann in einem Kraftakt zusammenrauft wenn wirklich, und nicht nur im übertragenem Sinne, bereits die Hütte brennt. Und die brennt derzeit nirgendwo auf der Welt so lichterloh wie in Syrien. In Scharen flüchten noch immer Menschen aus dem Kriegsgebiet vor Terror am Boden und aus der Luft.

Putin schwingt die Axt im Walde

Insbesondere seit dem Eingreifen der russischen Kampfjets in die Auseinandersetzung explodieren die Flüchtlingszahlen erneut. So sprechen die Vereinten Nationen von mehr als 120.000 zusätzlichen Menschen auf der Flucht, die russischen „Aktivitäten“ zuzuordnen sind. Mehr als 6.000 Angriffe haben die russischen Bomber in ihrer vergleichsweise kurzen Zeit vor Ort bereits geflogen und vor allem all jene unter Beschuss genommen, die für die westlichen Alliierten am Boden kämpfen. Es ist völlig klar, dass hinter den russischen Einsätzen deutlich mehr steckt als die Rettung des in Bedrängnis geratenen Polit-Vasallen und Kriegsverbrecher Baschar al-Assad. Es geht Putin meiner festen Ansicht nach auch darum immer wieder neue Flüchtlingsströme in Richtung Westeuropa auf den Weg zu bringen um die eh schon labile EU konsequent weiter zu destabilisieren. Dem Westen will Putin klar machen, dass nur mit ihm sowohl der Krieg in Syrien, als auch die Flüchtlingskrise in Westeuropa beendet werden kann. Damit das auch jeder sieht, der es nur sehen will, hat Putin diese beiden Problemfelder auf grausame Weise miteinander verbunden. Ziel ist es, eine Lockerung oder gar Aufhebung der Sanktionen gegen Russland zu erreichen. Und statt diese endlich weiter zu verschärfen um den ehemaligen KGB-Mann in Schach zu halten, kommt Putin seinem Ziel immer näher. Den Tauben vor allem in Berlin und Rom gebührt der Dank.

Unsere Schwäche bedroht unsere gesamte Gesellschaft

Die Schwäche Westeuropas politisch und militärisch gemeinschaftlich und verantwortlich zu handeln, bedroht inzwischen nicht nur das Gebilde EU, sondern auch eine Vielzahl an einzelnen Mitgliedsstaaten. Gerade Deutschland verhebt sich aktuell an den Flüchtlingsmassen, die zu uns strömen und durch die Nichtentscheidungsfähigkeit der Regierungspolitiker zu schwersten Problemen führen werden. Das unbefriedigende dilettieren in diesem wichtigen Themenkomplex macht derzeit zudem blind für das Wiederaufleben der Euro-Krise. Dieses Mal ist es Italien, bzw. die Regierung in Rom, die offenbar alles daran setzt, schon bald die Quittung der Anleger in Form von spürbaren Mittelabflüssen zu kassieren. Leider scheint nicht nur die deutsche Politik sondern auch große Teile des deutschen Volkes die relative Ruhe zwischen Schleswig und Garmisch mit einer Windflaute zu verwechseln, die man wie schon so oft zuvor einfach aussitzen kann. In Wahrheit befinden wir uns aber im Auge eines gewaltigen Wirbelsturms – der sich langsam aber stetig bewegt.

Fazit: Es geht wahrlich nicht darum, in irgendeine Panik zu verfallen oder diese gar auszulösen. Es muss vielmehr darum gehen, die unbestreitbar falsche Weichenstellung des europäischen oder deutschen Zuges in die Dauerkrise so zu verändern, dass wenigstens die schlimmsten „Bahnhöfe“ nicht angefahren werden. Leider sieht es derzeit gerade nicht danach aus – nicht zuletzt wegen des in Berlin amtierenden GroKo-Kartells an Entscheidungsverweigerern. Für Sie als Investoren und Leser von Sicheres Geld müssen wir, wie auch die Münchner Sicherheitskonferenz, daher darauf hinweisen, dass die bisher hierzulande gern erlebte heile Welt leider ihr Ende gefunden hat. In den kommenden Wochen und Monaten droht daher aus unserer Sicht nicht weniger als ein rapider Mittelabzug von den europäischen Finanzmärkten. Neben Paris und Mailand dürfte auch Frankfurt unter den betroffenen Aktienbörsen dabei sein. London wird zusätzlich, aber separat, von einem möglichen Brexit geschwächt. Auch wenn wir Ihnen gegenüber aktuell keine Empfehlungen in Wertpapieren an den erwähnten Börsen ausgesprochen haben, so gehen wir dennoch davon aus, dass der eine oder andere von Ihnen noch immer solche besitzt. Wenn dem so ist, setzen Sie bitte dringend Stop-Loss-Limits um sich und Ihr Vermögen abzusichern. Die Aktienbörsen – weltweit – hängen noch immer an einem seidenen Faden, der jederzeit reißen kann. Wenn Sie noch kein Abonnent unseres Börsendienstes Sicheres Geld sein sollten und neben unseren eher allgemein gehaltenen Beiträgen auch stets die ganz konkreten Empfehlungen erfahren möchten um Ihr Vermögen nicht nur zu sichern sondern auch zu vermehren, dann schließen Sie doch bitte zumindest ein Probe-Abonnement für Sicheres Geld ab.

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Quelle: http://archiv.investor-verlag.de

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