.

Dowjones Nasdaq CAC DAX

Philharmoniker Depot

20.05.15 ILO warnt vor weltweiter Zunahme prekärer Beschäftigung

So, gestern veröffentlichte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mit Sitz in Genf in der Schweiz die aktuelle Ausgabe des World Employment and Social Outlook 2015 (WESO).

Zunahme prekärer Beschäftigung

Und die Nachrichten, die die Uno-Unterorganisation präsentierte, stimmen alles andere als optimistisch. Im Gegenteil, auf dem globalen Arbeitsmarkt wird die Lage für immer mehr Arbeitnehmer immer prekärer. Fakt ist, dass die Zahl ungesicherter Beschäftigungsverhältnisse nach Angaben der ILO weltweit zunehmen würde. Diese Entwicklung berge große Gefahren für Wirtschaft und Gesellschaft. Nur noch ein Viertel der Arbeitnehmer habe ein stabiles Beschäftigungsverhältnis. Drei Viertel besäßen gar keinen Arbeitsvertrag, seien selbstständig oder hätten einen befristeten Job.

60 Prozent ohne Arbeitsvertrag

Mehr als 60 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben der ILO zufolge überhaupt keinen Beschäftigungsvertrag. Davon arbeitet die Mehrzahl in Entwicklungsländern als „own-account worker“ auf eigene Rechnung oder in Familienarbeit. Aber auch in der Gruppe der Beschäftigten, die Lohn oder Gehalt beziehen, besitzen weniger als die Hälfte (42 Prozent) einen dauerhaften Arbeitsvertrag. Die ILO führt weiter auf, dass beispielsweise in den Industrieländern und in den Ländern Zentral- und Südosteuropas rund acht von zehn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angestellt seien; in Südasien und Sub-Sahara Afrika dagegen nur rund zwei von zehn. Ein weiterer Trend sei der Anstieg der Teilzeitarbeit, besonders bei Frauen. Zwischen 2009 und 2013 überstiegen in der Mehrzahl der Länder die Zuwächse der Teilzeitarbeitsverhältnisse die der Vollzeitarbeitsplätze.

Diversifizierte Arbeitswelt

Die Zahlen zeigen der ILO zufolge eine zunehmend diversifizierte Welt der Arbeit. In einigen Fällen können nicht-standardisierte Formen von Arbeit helfen, dass Menschen überhaupt Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Diese aufkommenden Trends würden aber vor allem die weitverbreitete Unsicherheit widerspiegeln, der viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute ausgesetzt seien, so der ILO-Generaldirektor Guy Ryder.

Wachsende Ungleichheit

Gleichzeitig gehe die Verlagerung von typischen Beschäftigungsverhältnissen zu atypischen, nicht-standardisierten Formen der Beschäftigung in vielen Ländern mit wachsender Armut und Ungleichheit einher, so Guy Ryder weiter. Diese Trends bergen das große Risiko, dass der Teufelskreis aus schwacher globaler Nachfrage und langsamen Jobaufbau aus der Nach-Krisen-Zeit sich zu verstetigen drohe. Es sei aber auch notwendig, grundsätzliche Fragen nach einem Wandel der Arbeit zu stellen. Möglicherweise könne soziale Gerechtigkeit in Zukunft nicht mehr durch unbefristete Verträge und eine Arbeit von 9.00 bis 17.00 Uhr wie in früheren Generationen sichergestellt werden, sagte Herr Ryder.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

Silbernews übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben! - Copyright © by Silbernews.com 2006-2022

© by Silbernews.com