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20.02.15 Eurokrise – Was sagt die Deutsche Wirtschaft zum Grexit?

So, in der heutigen Freitags-Ausgabe der Kapitalschutz Akte geht es einmal mehr um das Mega-Thema in diesen wirren Krisentagen. Nämlich um den Grexit. Gestern kamen insofern ja der Präsident des DIW, Herr Fratzscher, und Prof. Sinn vom Ifo-Institut München zu Wort.

Export-Chef spricht Klartext

Heute ist nun der Präsident des Bundesverbands für Groß- und Außenhandel (BGA), Herr Anton F. Börner, an der Reihe. Herr Börner stand ja jüngst den VDI nachrichten Rede und Antwort und seine Ausssagen waren nicht unbeachtlich. Also, der deutsche Export-Chef ist der Ansicht, dass ein möglicher Austritt der Griechen aus der Eurozone der deutschen Wirtschaft massiven Schaden zufügen würde. Folglich müsse es weiter auf der agenda sein, alles dafür zu tun, Griechenland unbedingt im Euro zu halten.

Ansteckungsgefahren drohen

Nach einem griechischen Euroaustritt drohen laut Börner Ansteckungsgefahren. Dann werden die großen Finanzinvestoren allen Euroländern ein anderes Rating geben und risikoadäquate Zinsen verlangen, so die Sorge von Herrn Börner. Wörtlich fügte er mit drastischen Worten hinzu:

„Dann gehen Volkswirtschaften wie Italien oder Portugal kaputt. Einen Zerfall der Eurozone in einen Südeuro mit Frankreich und einen Nordeuro um Deutschland und die Niederlande steht die deutsche Volkswirtschaft nur sehr schwer durch.“

Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland droht

Für diesen Fall erwartet Herr Börner einen starken Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland. Das würde zu einer massiven Aufwertung und einer massiven Verlagerung von Produktion führen, so der deutsche Exportchef. Arbeitsplätze würden massiv aus Deutschland in die Südländer abwandern.

Die deutsche Wirtschaft und die deutschen Arbeitnehmer würden wie Ende der 90er Jahre im riesigen Maße Export von Arbeitsplätzen und Investitionen erleben. Die deutsche Wirtschaft müsse dann jahrelang schwer kämpfen. Folglich auch wenig verwunderlich, dass Herr Börner wörtlich sagt:

„Wir sollten alles dafür tun, dass Griechenland im Euro bleibt.“

Kritik an Mario Draghi

Und last but not least sei betont, dass Herr Börner auch die Draghi-EZB kritisiert. Vor allem die Politik von Mario Draghi, die auf eine Abschwächung des Euro hin arbeitet. Der schwache Euro werde langfristig der deutschen Wirtschaft schaden und selbst den Krisenländern der Eurozone nicht helfen, so das Fazit von Herrn Börner.

Anziehende Exporte durch den schwachen Euro würden eine Wettbewerbsfähigkeit vorgaukeln, die nicht vorhanden sei. Die Stärke einer Wirtschaft zeige sich nicht in einer schwachen, sondern in einer harten und starken Währung, so die klare Aussage des deutschen Export-Chefs. Dadurch werde nur wirtschaftliche Stärke vorgegaukelt, die langfristig nicht da sei.

Zudem drohe, wenn andere Länder den Export ebenfalls durch Abwertung stimulieren, ein Abwertungswettlauf. Es komme dann zu einem Währungskrieg, bei dem dann alle verlieren würden.

Dennoch tue die EZB alles, um die Währung weiter zu schwächen. Letztlich werde der Eurokurs durch den EZB-Präsidenten Mario Draghi nach unten geprügelt, so die Kritik. Doch das werde den Krisenländern wie Italien oder Spanien nicht helfen. Das sei der falsche Weg. Er werde nicht funktionieren, denn der niedrige Eurokurs gelte auch für die starken Euroländer, wie Deutschland.

Deutsche Produkte werden außerhalb des Euroraums genauso günstiger wie die italienischen oder spanischen Produkte. Folglich bleibt Börner zufolge der Abstand gleich.

Die deutschen Überschüsse werden noch größer werden und die südlichen Länder der Eurozone bekommen immer noch keinen Fuß auf die Erde. Am Ende führe kein Weg an Reformen und höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Krisenländern Europas vorbei.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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