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17.09.14 Eurokrise – Konjunktureller Wind wird rauer

So, am gestrigen Dienstag veröffentlichte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) die jüngsten Umfrageergebnisse zu den Konjunkturerwartungen für Deutschland. Angesichts der Vielzahl der Risiken ist es wenig verwunderlich, dass die Aussichten für die deutsche Wirtschaft so schlecht wie seit fast zwei Jahren nicht mehr ausfielen.

Konjunkturerwartungen fallen neun Monate in Folge

Fakt ist demnach, dass das Barometer für die Konjunkturerwartungen im September von 8,6 auf nur noch 6,9 Punkte fiel. Kurzum, das ist nunmehr schon der neunte Rückgang in Folge. Immerhin, der Abwärtstrend hat sich in jüngster Vergangenheit, im September, etwas verlangsamt. Erwartet wurde ein noch deutlich stärkerer Rückgang. Wie auch immer, die Unsicherheit ist gegenwärtig extrem groß.

Viele Risiken

ZEW-Präsident Fuest erwähnte eine Vielzahl von Risiken. Unter anderem seien es die Sanktionen gegen Russland, die Konjunkturflaute in Europa, die ungewisse Zukunft von Schottland. Die Gefahr einer Sanktionsspirale mit Russland sei groß. Fakt sei eben, dass die Konjunktur der Eurozone sich weiterhin enttäuschend entwickeln würde. Insbesondere eine mögliche Abspaltung Schottlands sei schwer einzuschätzen, so Fuest.

Verschlechterte Lage

Tatsache ist weiter, dass dem ZEW zufolge nicht nur die Aussichten sehr schlecht sind. Hinzu kommt, dass sich auch die Lage deutlich verschlechtert habe. Die Lagebewertung fällt überraschend schwach aus. Aktuell ist die Lagebeurteilung so schlecht wie seit einem Jahr nicht mehr.

Auf den Punkt gebracht, die Aussichten für das Winterhalbjahr sind alles andere als berauschend. Und es bestehen erhebliche Abwärtsrisiken.

Draghi unter Zugzwang

Und just jetzt kommt der Chef der Eurozone, Mario Draghi, wieder ins Spiel. Der Italiener sagte ja erst jüngst, dass die geldpolitischen Maßnahmen, die ab Oktober von der EZB ergriffen werden, signifikant groß sein werden. Die genaue Größe sei derzeit aber noch schwer zu bemessen, räumte Draghi ein. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters plant die EZB bis zu 500 Milliarden Euro für das Kaufprogramm für Verbriefungen (ABS) und Pfandbriefen ein.

Draghi zufolge seien zunächst auch keine Staatsgarantien nötig, bei einer möglichen, späteren Einbeziehung der mit höheren Risiken behafteten Mezzanine-Instrumente aber schon. Wie aus einem Reuters vorliegenden Dokument hervorgeht hätten sich Deutschland und Frankreich gegen derartige staatliche Garantien ausgesprochen.

Draghi sagte zudem, dass als Folge der neuen Ankäufe die Bilanz der EZB ungefähr auf das Niveau von Anfang 2012 anwachsen werde.

Ob das der Realwirtschaft in der Eurozone wirklich helfen wird, steht in den Sternen.

Einzig geholfen ist aber den Banken, die den ABS- bzw. Pfandbrief-Ballast loswerden können...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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