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Philharmoniker Depot

24.10.14 11.000 US-Dollar für jeden Amerikaner

Die US-Notenbank FED hat für sich zuletzt genau 3 Probleme ausgemacht: die US-Dollar-Stärke, die weltweite Konjunkturabschwächung und das zwangsläufige Auslaufen der QE-Programme. Über Jahre hat die FED eine hochexpansive Politik verfolgt und dabei wie eine Irre Geld in die Märkte gepumpt. Doch jetzt, wo sie sich schon fast am Ziel wähnte, die US-Wirtschaft zuletzt wieder besser gelaufen ist und die FED das Ende der QE-Programme kommen sieht, macht ihr der schwache Rest der Welt einen Strich durch die Rechnung. Europa in der Rezession, Japan krebst vor sich hin und Chinas Dynamik hat nachgelassen - wer soll da noch das neuste iPad kaufen oder sich zu einem Glas Coca Cola bei McDonalds hinsetzen? Die FED sieht ihre hart erarbeiteten Felle dahinschwimmen....und diese Felle sind wirklich hart erarbeitet:

Entwicklung der FED-Bilanz in Mio. US-Dollar

fed bilanz steigt

Quelle: St.Louis FED

Beachten Sie diese unglaubliche Entwicklung. Seit Beginn der US-Finanzkrise hat es die FED rund 3,5 Billionen US-Dollar gekostet, das System aufrecht zu erhalten.

3,5 Billionen US-Dollar für nichts?

3,5 Billionen US-Dollar aus dem Nichts hat die FED für Anleihenkäufe oder sonstige Aktionen in die Luft geblasen, äh ausgegeben, damit es der US-Wirtschaft besser gehen möge.

Und ja, die US-Wirtschaft wächst wieder, mit 2,6% auf Jahressicht gar nicht mal so schlecht und auch die Arbeitslosenrate ist zuletzt auf 5,9% gesunken. Dagegen sieht Zonen-Europa mit der Aussicht auf Rezession und einer Arbeitslosenrate von krassen 11,5% deutlich schlechter aus.

Doch geht es den Amerikanern wirklich besser? Ich bezweifle das, angesichts von 46 Millionen Amerikanern, die auf Lebensmittelmarken angewiesen sind. Zum Vergleich: im Jahr 2009 waren es noch 31,9 Millionen Menschen. Heute leben in den USA 1,3 Millionen mehr Kinder in Armut als vor der Krise in 2007. Auch gut ausgebildete Akademiker sind vor Armut nicht ganz gefeit. Allein die horrend steigenden Kosten der College-Ausbildung in den USA tragen bereits signifikant zur wachsenden Ungleichheit bei. So lag die Höhe der ausstehenden Schulden für die Ausbildung im Jahr 2004 noch bei 260 Milliarden US-Dollar - heute sind die Schulden der angehenden US-Akademiker bereits auf 1,1 Billionen US-Dollar angewachsen.

Und sogar die FED-Chefin Yellen macht sich Gedanken über die wachsende Schere zwischen Arm und Reich in den USA. Das ist freilich natürlich auch ihre Schuld bzw. die ihrer Vorgänger. Denn die 3,5 Billionen US-Dollar welche die FED seit Beginn der letzten US-Krise ins System geblasen hat, haben mitnichten dazu geführt, dass die US-Wirtschaft prosperiert und der Wohlstand für alle wächst. Tatsächlich hat die FED in den vergangenen 6 Jahren nichts anderes getan, als für steigende Aktienkurse und sinkende kurzfristige Anleiherenditen zu sorgen, auf dass sich der US-Staat weiter verschulden kann.

Sehen Sie hier:

Entwicklung von US-Aktienindex S&P und Rendite auf 1-jährige US-Staatsanleihen seit 2008

s&p und anleiherenditen laufen konträr

Quelle: stockcharts.com

Die FED sorgte nicht nur für steigende Aktienkurse, sondern auch dafür, dass sich die USA günstig weiter refinanzieren können.

Was die USA auch gnadenlos ausgenutzt haben...

Entwicklung der US-Staatsverschuldung in Mio. US-Dollar

us-schulden steigen

Quelle: gechristenson.com

Die US-Staatsverschuldung hat sich mehr als verdoppelt seit der Krise und ist mit 17,8 Billionen US-Dollar inzwischen höher als die gesamte Wirtschaftsleistung des Landes.

Also noch einmal meine Frage: Haben die 3,5 Billionen US-Dollar, welche die FED in den letzten 6 Jahren ausgegeben hat überhaupt etwas gebracht?

Nicht für den Durchschnittsamerikaner, aber zumindest wurde der Großteil der Banken am Leben erhalten und deshalb wird die FED auch nicht zulassen, dass ihr die Euro-Rezession und ein starker US-Dollar einen Strich durch die Rechnung machen. Deshalb wird die FED auf lange Zeit eine Politik verfolgen, die dafür sorgt, dass weiterhin billiges Geld ins System gelangt, deshalb ist die Zeit hoher Zinsen in den USA (und auch in weiten Teilen des Restes der Welt) wohl für lange Zeit vorbei.

11.000 US-Dollar für jeden Amerikaner

Aber was, wenn die FED auch im Jahr 2020 noch nichts anderes erreicht hat als ewig steigende Aktienkurse, die jeglicher Realität entbehren?

Für diesen Fall hätte ich eine Idee für die Amis:

Anstatt weitere 3,5 Billionen US-Dollar in überbewertete Aktien zu schmeißen, könnte man stattdessen doch einfach jedem US-Amerikaner 11.000 US-Dollar auszahlen (entspricht insgesamt etwa 3,5 Billionen US-Dollar).

Damit würde die FED gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe erschlagen:

  • Zum einen würde sich die auf Konsum basierende Wirtschaftsleistung der USA schlagartig erhöhen, denn der Betrag von 11.000 US-Dollar ist gering genug, damit niemand seinen Job aufgibt und der Großteil des Betrages verkonsumiert wird, aber hoch genug, damit der Einzelhandel ordentlich profitieren kann. Natürlich ist der Effekt nur kurzfristiger Natur, kann aber eigentlich jederzeit wiederholt werden. Angenehmer Nebeneffekt ist eine steigende Inflation, die man in den USA ja vorzieht.

  • Zum anderen würde ein solch verrücktes Vorgehen mit Sicherheit auf dem US-Dollar lasten und zumindest die weltweiten Devisenhändler dürften den Dollar erstmal in den Keller treiben. Ein Ereignis, dass sich die FED mehr als alles andere wünscht.

;-)) Natürlich könnte das Ganze auch aus der Staatskasse bezahlt werden, aber ich finde die FED kann das auch gleich selbst tun, ohne den peinlichen Umweg über den Obama-Nachfolger.

Am Ende hätte von diesem Vorgehen zumindest der durchschnittliche John Doe endlich auch mal was von seiner Notenbank....

So long liebe Leser....natürlich können Sie jetzt sagen: ach was gehen uns denn die Amis an, wir haben doch genug eigene Probleme...stimmt auch und leider sind diese den Problemen der Amis shr ähnlich...noch mehr bedaure ich aber, dass unser aller EZB den gleichen Weg einschlägt wie die FED....so können wir leider aus dem schlechten Beispiel der FED für unsere eigene Zukunft lernen....hmmm, vielleicht sollte ich Mario Draghi meinen Vorschlag einmal zukommen lassen....da er den Euro und alle auf seinen Namen lautenden Sparguthaben sowieso in den Orkus rammt, kann er uns doch eigentlich auch mal was zurückgeben...finden Sie nicht auch?!...;-)))....liebe Grüße.....

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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