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Philharmoniker Depot

18.04.13 Der Markt wird bald obsiegen

Am Freitag erlebten wir das Finale einer exakt orchestrierten Manipulation des Gold- und Silbermarktes durch die Notenbanken, das Bankenkartell, Regierungen und die Medien, um Preise und somit Zinsen zu drücken. Wir warnten zwar bei 1.580 USD am letzten Mittwoch vor einem weiteren Rücksetzer, doch diesen Crash mit dem größten Tagesverlust in über 30 Jahren konnte sich ebenso wie wir, wohl kaum einer ausmalen. Bereits der Anstieg im letzten September wurde so stark manipuliert wie noch keiner davor, was den Daten der CFTC zu entnehmen ist.

Danach begann im Oktober 2012 die Phase 1 - eine Streckfolter, welche die Investoren mürbemachen und Spekulanten auf die Shortseite bringen sollte. Jeder Ausbruchsversuch, der hätte Momentum in den Markt bringen können, scheiterte trotz eines immer besseren fundamentalen Umfelds. Die Verzweiflung hinter den Kulissen der Notenbanken und Regierungen muss enorm groß sein, da die Preisdrückungen mit dem vorweihnachtlichen Abverkauf im Dezember so überaus deutlich in Erscheinung traten, dass die Zweifler einer Manipulation binnen kürzester Zeit verstummten. Nicht einmal die Enteignungen in Zypern, QE4 in den USA und die kürzlich begonnene Ausweitung der Geldmenge in Japan mit 48 Mrd. US-Dollar monatlich, konnten dem Goldpreis zur Stärke verhelfen. Letztlich gab es nicht einen fundamentalen Grund für fallende Preise. Phase 2 erfolgte kontiunierlich über die Großbanken und die Medien, die sukzessive ihre Preisziele für Gold und Silber nach unten revidierten. In den letzten beiden Wochen kam es dann zur konzentrierten medialen Flut von Hiobsbotschaften zum Goldpreis. Soros bekräftigte, Gold hätte seinen Nimbus als sicherer Hafen verloren, Goldman Sachs senkte am 10. April die Prognose auf 1.300 US-Dollar, Zypern müsse angeblich 400 Mio. an Gold verkaufen, was den Goldpreis belasten würde und in dem Report des USOffenmarktausschusses, der versehentlich bereits am Nachmittag während der Handelszeit veröffentlicht wurde, hätten angeblich einige Notenbanker darüber nachgedacht, die Stimuli für die Wirtschaft frühzeitig zu beenden. Phase 3 erfolgte dann am Freitag, indem man den Goldpreis unter die psychologisch wichtige Marke von 1.525 US-Dollar drückte, die in den letzten beiden Jahren immer als starke Unterstützung fungierte. Sofort fiel eine Flut von Stop Loss Orders, die für eine Verkaufswelle sorgte. Gold ging in den freien Fall über und es kam anscheinend keine Nachfrage, die den Preisverfall hätte stoppen können. Diese kam vom Spotmarkt nicht, da das elektronische Handelssystem für Gold in London genau zu diesem Zeitpunkt einfror, was mittlerweile einige Quellen schreiben. Angeblich hätte das System der Orderflut nicht standgehalten. All die Käufer, die nur auf so günstige Preise am Spotmarkt warteten, konnten nicht kaufen und fielen als Nachfrager völlig aus. Da aber auch niemand mehr über den Spotmarkt verkaufen konnte, musste man auf den Terminmarkt ausweichen, sich dort absichern und short gehen. Es fiel also nicht nur die Nachfrage aus, sondern es kam zusätzlich Angebotsdruck auf den Papiermarkt.

Auf der Käuferseite dürften an erster Stelle JP Morgan und Friends gestanden haben, die sich die Taschen volluden. Im nächsten Terminmarktreport werden wir sehen, dass JP Morgan durch den Crash in der Lage war, seine Nettoshortposition im Silber und im Gold möglicherweise fast gänzlich zu reduzieren oder sogar erstmals Mal eine Netto- Longposition zu halten.

Verzweiflung hinter den Kulissen

Bisher gingen Manipulationen immer unmerklich und verdeckt vonstatten, weshalb die Verzweiflung im System mittlerweile sehr groß sein muss, da man nun so offensichtlich agierte. In einem kürzlich veröffentlichten Report zeigten wir, dass die Lagerbestände von JP Morgan an der COMEX seit Jahresbeginn stark rückläufig waren, was zumindest ein Indiz für einen Mangel ist. Weiterhin ist das gesamte Umfeld stark inflationär und nicht ein fundamentaler Grund sprach mehr gegen steigende Preise. Die Welt weiß jetzt, dass Gold eben nicht mehr der sichere Hafen ist, solange sozialistische Planer die Preise bestimmen. Dass andere Agrarrohstoffe bis dato noch nicht nach oben ausbrachen, könnte ebenfalls damit zu tun haben, dass die Inflationsinidikation durch steigende Goldpreise in den letzten beiden Jahren fehlte. Steigende Goldpreise haben eine deutliche Auswirkung auf die Zinsen und somit eine Signalwirkung für Investoren.

Wie geht es jetzt weiter?

Was wir seit letzter Woche erleben, ist ein Meisterstück der Manipulation. Die Preise können jedoch nur solange manipuliert werden, wie physiche Ware zur Auslieferung vorhanden ist. Da wir glauben, dass einer der möglichen Gründe für dieses Theater darin lag, sich wieder physische Edelmetalle anzueignen und der Lieferverpflichtungen für diese zu entledigen, wird diese Abwärtsbewegung in Kürze auf natürliche starke Nachfrage zu diesen günstigen Preisen treffen. Ein schneller Rebound könnte nach einer kurzen Bodenbildung für eine starke Erholung schon in einigen Handelstagen sorgen. JP Morgen und die Jungs von der Wall Street werden auf diesem Preisniveau höchstwahrscheinlich nicht damit beginnen, nackte Shortpositionen aufzubauen, um Preise zu drücken. Da sie jetzt auf der Longseite sitzen, ist es in ihrem Interesse die Preise erst einmal ansteigen zu lassen. Bedenkt man das extrem bullische fundamentale Umfeld sowie die extreme Unterbewertung zur aktuell stark steigenden Geldmenge, was bereits im letzten Jahr genügend Potenzial hatte, um einen starken Ausbruch nach oben zu verursachen, so liegt die Vermutung nahe, dass sich das Smart Money mit dieser Manipulation einfach für die kommende starke Rallye in Position bringt. Dieser geniale Coup lässt sich nicht so schnell wiederholen. Die Kleinanleger sind draußen, einige Minen dürften sich selbst über Absicherungsgeschäfte in Probleme gebracht haben und das Smart Money ist nun gänzlich auf der Longseite positioniert, während das Managed Money Rekord-Shortpositionen hält. Es hat sich an der fundamentalen Lage nichts verändert und das bullische Umfeld ist besser denn je. Analysen und Prognosen werden in diesem immer planwirtschaftlicher anmutenden System zusehends schwerer, doch macht ein etappenweiser Einstieg in kleinen Tranchen, die sukzessive abgesichert und dann schnell ausgebaut werden, bereits Sinn. Solange die sozialistischen Planer in die Märkte eingreifen, bleiben untypische Bewegungen an den Märkten mittelfristig jederzeit möglich. Letztlich wird der Markt die Oberhand gewinnen und Gold sowie Silber weiterhin in Fiat-Währungen bepreist ansteigen. Nach der Bank of Japan wird in wenigen Monaten die EZB in den Abwertungswettlauf einsteigen und die Edelmetalle schnell wieder gen Norden eilen. Die aktuelle Panik bietet kurz-, mittel-, und langfristig agierenden Investoren beste Einstiegsgelegenheiten, die man unter Berücksichtigung des Money-Risk- Managements nutzen sollte.

Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Als Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verfolgt er einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen, sowie der Vermögenssicherung mit Edelmetallen und Rohstoffen. Von 2009 bis 2011 schrieb er als Chef-Analyst bei pro aurum einen wöchentlich erscheinenden Marktkommentar und untersuchte erfolgreich die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte. Weiterhin ist er Autor verschiedener Fachpublikationen und gibt Schulungen in Bereichen der Österrreichischen Schule der Nationalökonomie.

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Quelle: Markus-Blaschzok.de

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