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Philharmoniker Depot

28.01.13 Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen

Seit Wochen lese und höre ich, dass Leute von Goldman oder JP Morgan und andere die Meinung vertreten, man müsse Aktien haben und Edelmetalle seien nicht mehr gefragt nach der erreichten Stabilisierung der Euro-Zone und des Weltfinanzsystems. Die Ölpreisprognose über 200 Dollar von Goldman Sachs kam im Mai 2008 kurz vor dem Rekordhoch am 11. Juli 2008 bei 147,27 Dollar für die meisten Privatanleger gerade „richtig“. Solche Banken geben sicherlich nicht aus Altruismus derartige Preisprognosen – damals wie heute! Nun lese ich seit dem Jahre 2002 die „Finanzwoche“ des größten deutschen Vermögensverwalters und schätze die Publikation, auch wenn Jens Ehrhard sie nicht mehr selbst verfasst (worunter das Blatt durchaus leidet). In der aktuellen Ausgabe schreibt der Verfasser, dass sich die Aktienanleger darüber freuen könnten, wenn die Weltkonjunktur (außer in den Schwellenländern) in den „alten“ Industrieländern nicht in Gang kommt. „Dann würde die heutige Situation niedriger Zinsen und fehlender Anlagealternativen noch längere Zeit (wahrscheinlich über Jahre) bestehen bleiben. Auch größere Kursgefahren bei Anleihen wären dann in absehbarer zeit noch nicht zu erwarten…“ Zu Rohstoffen heißt es dann einige Sätze später „Auf zwei bis drei Jahre Sicht ist sogar ein erhebliches Überangebot an Rohstoffen möglich mit entsprechend schwacher Preistendenz“. Stark steigende Aktienmärkte über Jahre und schwache Rohstoffmärkte bei stabilen Anleihenmärkten (= weiterhin niedrige Zinsen) hört sich ja für Aktienfans prächtig an (und die Finanzwoche wirbt immer wieder für die „tollen“ Aktienfonds aus dem eigenen Hause). Fast scheint es, als könnte sich die Hausse der 90er-Jahre wiederholen. Auch wenn die „Finanzwoche“ in anderen Ausgaben immer wieder Gold (auch in den letzten Monaten) als wichtigen Vermögensbestandteil betont, so dürften die aktuellen Aussagen erstens in vielen Köpfen Anklang finden und zweitens viele auch meiner Leserinnen und Leser verunsichern. Bei meinen Seminaren, die ja am 2. Februar in Frankfurt beginnen und am 2. März in Hamburg enden, werde ich mich daher intensiv mit der Frage beschäftigen, wann wir unsere Edelmetallgewinne in Aktien transformieren sollten. Dabei werde ich weit über die bereits vor einem Jahr vorgestellten Untersuchungen hinausgehen.

Fakt ist, dass Inflationsschocks gefährlich für die inflationsbereinigte (!) Aktienperformance sind. Fakt ist, dass die Aktienhausse der 90er-Jahre gespeist wurde von fallenden Renditen am Kapitalmarkt, fallenden Inflationsraten und niedrigen Rohstoffpreisen. Damals kamen nach dem Untergang des Kommunismus viele neue Märkte dazu und die Konzerne des Westens konnten die Schwellenländer als verlängerte Werkbank zur Steigerung ihrer Gewinne nutzen. Die in China und anderswo geschaffenen preiswerten Produktionsstätten hielten die Preise in den Industriestaaten unten, die Inflationsraten sanken und somit auch die Zinsen - damals ein ideales Umfeld für Aktien! Heute ist der Rentenmarkt „ausgelutscht“ und die Notenbanken sind krampfhaft bemüht, eine Krise wie 1929 bzw. einen Deflationsschock wie 1929 zu verhindern. In diesem Jahr sehen wir eine Zeitenwende in der Geldpolitik eingehen, die sich zunächst bei der Bank of England abzeichnet und das große Bild beschreiben. Die Bank of Japan durchlebt dieses Jahr ihre ureigene Zeitenwende. Noch gibt es keine Inflation in Japan und die Notenbank wird wohl erst nach dem Wechsel an der Spitze im April 2013 und den Oberhauswahlen im Juli 2013 richtig „Gas geben“. Dennoch dürfte das Inflationsstreben des neuen japanischen Regierungschefs über eine Abwertung des Yens Druck auf andere Notenbanken ausüben, mit einer gleichermaßen lockeren Geldpolitik gegenzuhalten. Dass alles braucht noch Zeit, aber um eines auf den Punkt zu bringen: Der Traum von einem inflationsfreien und von dauerhaft niedrigen Rohstoffpreisen begünstigten idealen Umfelds für Aktien über die kommenden Jahre ist für mich bar jeder Vernunft. Durch das Hochtreiben der Aktienkurse und dem gleichzeitigen Drücken der Edelmetalle suggeriert man den Massen zwar das Ende des Gold- und Silberpreisbooms, aber wir sollten es besser wissen. Haben wir Geduld!

Wie lange die Durststrecke bei Edelmetallen auch anhalten mag, Silber hat gegenüber den Aktienmärkten noch unglaubliches Potenzial, was ich bei den Seminaren veranschaulichen werde. Der folgende Chart zeigt die Abnahme der Besucher auf der meistgelesenen deutschen Edelmetallseite!


Quelle: Alexa, Daten bis heute

Dies ist ein allgemeines Phänomen. Edelmetalle sind derzeit nicht im Focus der Masse, was nach unserem antizyklischen Investmentansatz gut ist! Haben wir bitte einfach Geduld. Wer sich jetzt verabschiedet, wird es später bereuen. Unsere zum Jahreswechsel unter jeweils 30 US-Doller je Feinunze Silber in zwei Schritten umgesetzte Strategie, die ich in meiner Sonderstudie vom 27. Dezember 2012 begründete, verschafft uns die in dieser Marktphase nötige Geduld und Beharrlichkeit. Denn seit Monaten bitte ich um Geduld und warne davor, kurzfristig bei den Gold- und Silberpreisen „in Euphorie zu machen“. Dies ändert nichts an den Langfristzielen und -chancen von Gold und Silber.

Lassen Sie mich noch kurz zur aktuellen Marktlage Folgendes ausführen: Die ersten Worte beim Versand unseres wöchentlichen Sentimentreports (der den Optimismus bei Silber etc. misst) lauteten vergangenen Donnerstagvormittag: „Derzeit riecht es nach einer Korrektur“. Der Doji (Schlusskurs und Eröffnungskurs nahezu auf gleicher Höhe) am 23. Januar zeigte die große Unsicherheit des Marktes über die weitere Entwicklung und war ein Warnsignal. Wir fügten hinzu: „Wer sehr kurzfristig agiert, kann durchaus auch mal Gewinne mitnehmen, wobei wir diese Verschnaufpause aussitzen wollen.“ Kommende Woche stehen wieder mehrere US-Staatsanleihenemissionen und die Sitzung der Fed an. Wir informieren unsere Abonnenten stets über derartige Termine, denn in ihrem Umfeld sind Schwächen eher die Regel und nicht die Ausnahme. Unterscheiden Sie bei Ihren Edelmetallinvestments aber bitte unbedingt zwischen strategischen und taktischen Positionen. Nur mit Letzteren können Sie kurzfristige Trends nutzen. Worauf der Löwenanteil entfallen sollte, muss ich Ihnen als aufmerksamen Beobachter sicherlich nicht sagen. Ich selbst setze hierfür nur wenige Prozentpunkte meines liquiden Vermögens ein. Und vergessen Sie bitte niemals das schöne chinesische Sprichwort: „Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen“.

Mit besten Grüßen,

Ihr Thorsten Schulte alias Silberjunge
Chefredakteur

Ein kurzer Hinweis auf unsere Seminare am 2. und 3. Februar in Frankfurt, am 16. Februar in München und am 2. März 2013 in Hamburg. Näheres entnehmen Sie bitte dem folgenden Link:
http://seminare.silberjunge.de/

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