von Miriam Kraus ...Machen wir heute mit dem Silber-Jahresrückblick weiter. Gestern haben wir noch einmal fest gestellt, dass die Nachfrage nach Silber ganz besonders von 2 Faktoren abhängig ist. Oder wie ich immer sage: kein Metall beherrscht den Tanz auf 2 Märkten so gut wie Silber. Soll heißen, Silber ist das perfekte Beispiel für ein Edelmetall das gleichzeitig auch ein Industriemetall ist.

Und weil Silber nun einmal so deutlich von 2 Märkten und damit 2 unterschiedlichen Nachfragefaktoren abhängig ist, muss man eben auch beide gesondert untersuchen.

Silber - Investmentnachfrage in 2012: der Unterstützungsfaktor

Silber, der kleine Edelmetall-Bruder des Goldes, hat sich im vergangenen Jahr als Investitions- und Spekulationsobjekt eigentlich ganz gut gemacht...zumindest was die Nachfrage seitens der ETFs und Spekulanten an den Warenterminbörsen angeht.

So hatten beispielsweise die weltweiten Silber-ETFs zumindest bis Ende November 2012 ihre Bestände um 47 Millionen Unzen aufgestockt gegenüber Ende 2011. Aber vor allem die Spekulanten an den Börsen hatten augenscheinlich großes Interesse am Silber. Auffällig ist hier, dass die besonders volatilen Phasen in der Silberpreisentwicklung im vergangenen Jahr von deutlichen Positionsänderungen der Spekulanten begleitet wurden. Diese hatte zum Beispiel während der Schwächephase zwischen März und Mitte des vergangenen Jahres ihre Netto-Long-Position fast vollständig abgebaut. Der schließlich wieder folgende Aufbau trug dann ebenfalls zur stärkeren Aufwärtsdynamik im Silberpreis bei.

Insgesamt hat die Investmentnachfrage im vergangenen Jahr 2012 geschätzt um etwa 15% angezogen gegenüber 2011.

Das mag umso erstaunlicher sein, wenn man weiß, dass die Nachfrage nach physischem Silber, wie Münzen und Medaillen im vergangenen Jahr deutlich zurück gegangen ist. So wird aktuell ein Rückgang der physischen Investmentnachfrage um rund 24% gegenüber 2011 prognostiziert.

Woran liegt das?

Tja, darüber kann man nur spekulieren...also spekuliere ich doch einmal. Wenn wir nämlich die tatsächliche physische Nachfrageentwicklung des vergangenen Jahres beobachten, dann sehen wir, dass auf Jahressicht zwar mit einem Rückgang zu rechnen ist, die Nachfrage aber vor allem in der ersten Jahreshälfte 2012 gelitten hat und in der zweiten Jahreshälfte gestiegen ist.

Daraus könnte man folgenden Schluss ziehen: ähnlich wie bei meiner These zu Gold gehe ich davon aus, dass sich auch die westlichen Silberanleger an den täglichen Krisenmodus gewöhnt hatten. Also, in der ersten Jahreshälfte trat eine gewisse Ermüdung auf den Plan. Dagegen machte die zweite Jahreshälfte wieder deutlich mehr Spaß mit dem nächsten Twist der FED und vor allem dem echten QE der EZB. Und damit trat der alternative Nachfragefaktor auf den Plan: offensichtlich haben die Silberanleger den Opiumduft der Notenbanken bereits etwas früher etwas stärker als solchen wahr genommen als die Goldanleger.

So oder so, wichtig ist, die Investmentnachfrage nach Silber ist im vergangenen Jahr insgesamt und weltweit gestiegen. Und dafür gelten vor allem im Westen die gleichen Gründe, wie für die Nachfrage nach Gold. Wenn nämlich die Wertstabilität des Papiergeldes in Frage gestellt wird, dann sucht der Mensch nach wahren Werten, wie eben auch Silber.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de