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Philharmoniker Depot

02.07.15 Silber in USD „Nur Mut – die Sommerrally kommt“

Gleich zu Beginn des Monats Juni wurde der Silberpreis ohne Gnade nach unten durchgereicht. Die miserablen Daten vom Terminmarkt in Verbindung mit der schlechten Saisonalität entfalteten ihre volle Wirkung und ließen den Bullen keine Chance. Die von mir erwartete Zwischenerholung fand nicht statt, vielmehr rutschte Silber ohne große Gegenwehr unter seine 50-Tagelinie und markiert am vergangenen Freitag mit 15,51US$ den tiefsten Stand seit knapp dreieinhalb Monaten.

Auf dem logarithmischen Monatschart bewegt sich der Silberpreis weiterhin nur knapp unterhalb der gebrochenen ehemaligen Aufwärtstrendlinie. Das für so einen Bruch typische negative Momentum will nicht mehr aufkommen. Dafür ist der Monatschart nach vier Jahren Baisse und einem Kursverlust von über 68% einfach zu überverkauft. Dennoch fehlen natürlich jegliche bullische Indikationen. Der Abwärtstrendkanal ist aktuell ungefährdet und wäre erst bei Kursen klar oberhalb von 18,00US$ ad acta zu legen. Auf der Unterseite begrenzt das untere Bollinger Band (14,30US$) das Spielfeld. Immerhin nimmt das lange erwartete Kaufsignal beim „MACD“-Indikator nun aber langsam konkretere Formen an. Die Indikatoren „RSI“ und Stochastik hingegen verharren im Bärenmarktmodus.
Insgesamt bleibt der Monatschart leicht negativ.

Silber Wochenchart:

Nachdem sich in den letzten vier Jahren bereits zwei große absteigende Dreiecke auf dem logarithmischen Wochenchart für den Silberpreis entwickelt hatten, deutet das Kursgeschehen der letzten acht Monate auf ein weiteres absteigendes Dreieck hin. Das Januarhoch bei 18,50US$ wurde Mitte Mai mit lediglich 17,77US$ klar verfehlt. Gleichzeitig konnte aber zuletzt die Unterstützung um 15,50US$ erneut verteidigt werden. Ein absteigendes Dreieck ist eine bearishe Kursformation, welche allerspätestens mit einem Tageschlusskurs unterhalb von 15,00US$ klar bestätigt wäre. Das theoretische Kursziel läge dann bei ca. 12,50US$. Noch ist es aber nicht soweit und der Wochenchart lässt auf Sicht der kommenden Wochen durchaus eine Erholung zu.

Zwar sind sowohl der „MACD“ als auch der RSI“-Indikator derzeit eher wenig aussagekräftig, die Stochastik ist aber in der überverkauften Zone angelangt. Da auch das untere Bollinger Band (15,33US$) nicht weit vom aktuellen Kursgeschehen verläuft, ist das Abwärtsrisiko in meinen Augen zunächst sehr begrenzt. Hält die Unterstützungszone um 15,50US$ nun erneut, sollte der Silberpreis wieder die Oberseite des potentiellen absteigenden Dreiecks anpeilen. Damit sind Kurse zwischen 17,00US$ und 17,30US$ bis August/September also durchaus möglich.

Übergeordnet behalten die Bären aber auch den Wochenchart unter ihrer Kontrolle. Erst Kurse oberhalb von 17,50US$ würden zumindest für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis sorgen. Wirklich bullisch wird es jedoch nur mit einem Anstieg über 18,50US$

Silber Tageschart:

Auf dem Tageschart ist das potentielle absteigende Dreieck noch besser zu erkennen. Ebenso so die entscheidende massive Unterstützungszone um 15,50US$.

Aktuell notiert der Silberpreis zudem klar unter seiner fallenden 200-Tagelinie (16,63US$) als auch unter seiner fallenden 50-Tagelinie (16,37US$). Das an sich ist negativ und unterstreicht einmal mehr die Tatsache, dass die Bären noch immer die Oberhand haben.
Während das Ende Mai entstandene „MACD“-Verkaufssignal langsam sein Momentum verliert, bewegt sich der „RSI“ auf sehr niedrigem Niveau ohne jedoch überverkauft zu sein. Die Stochastik hat erfreulicherweise nach oben gedreht und hätte jetzt sehr viel Platz um vom überverkauften in den überkauften Zustand zu wandern.

Zusammengefasst überwiegen auf dem Tageschart die negativen Argumente. Dennoch lässt sich die Chance für eine erneute Erholung in Richtung 17,00US$ - 17,30US$ nicht von der Hand weisen. Unterhalb von 15,50US$ und insbesondere 15,00US$ wäre das Dreieck nach unten aufgelöst und wir müssten uns auf einen weiteren Kursrutsch einstellen.


Das Gold/Silber-Ratio läuft weiterhin (und damit seit über acht Monaten) seitwärts zwischen 70 und 77 Punkten. Die steigende 200-Tagelinie (72,55) konnte im Juni zurückerobert werden. Damit liefert das Ratio derzeit eher negative Signale für den Edelmetallsektor.
Das lange Seitwärtsgeschiebe unterstreicht aber einmal mehr die trendlose Phase, in welcher vor allem der Goldpreis seit mittlerweile zwei Jahren steckt.


Übergeordnet und langfristig betrachtet ist es doch erstaunlich wie unterbewertet Silber gegenüber Gold ist. Sie müssen derzeit 70 Unzen Silber für eine Unze Gold auf den Tisch legen, obwohl Silber in der Erdkruste nur 15 mal häufiger vorkommt als Gold. Der seit Monaten vorliegende hohe Wert dieses Ratio ist also nicht logisch, spiegelt jedoch den hohen deflationären Druck im weltweiten Finanzsystem wieder.

Silberminen ETF:

Mit einem zähen, letztlich aber doch erfolgreichen Anstieg erholte sich der Global Silver Miners ETF (SIL) vom Tief Mitte März bei 7,74US$ bis zum Hoch bei 9,86US$ Mitte Mai deutlich um über 27%. Seither jedoch haben die Bären die Silberminenaktien wieder unter ihre Kontrolle gebracht und drückten den Preis für den Fond Anfang Juni bereits bis auf 8,66US$. Die folgende Erholung endete schon unterhalb der schnell fallenden 200-Tagelinie (9,49US$). Die letzten sieben Handelstage schlossen schließlich allesamt im Minus. Dabei wurde die 50-Tagelinie (9,03US$) aufgegeben und gestern auch das untere Bollinger Band (8,67US$) erreicht.

Charttechnisch gibt es aktuell wenig Positives zu berichten. Einzig die potentielle Chance auf ein „Golden Cross“ macht Hoffnung auf Besserung. Beim einem „Golden Cross“ schneidet der kurzfristigere gleitende Durchschnitt (50-Tagelinie) den langfristigeren gleitenden Durchschnitt (200-Tagelinie) von unten. Sollten die Silberminenaktien in den nächsten drei Wochen nicht vollständig untergehen, stehen die Chancen für diesen „goldenen Schnitt“ im Sommer recht günstig. Die Folge wäre eine Trendumkehr verbunden mit einer Rally-Chance bis zum Januarhoch bei 11,19US$. Die Indikatoren liefern allesamt eher neutrale Signale. Immerhin hielten sich die Silberminen im Juni doch deutlich besser als der Silberpreis selber. Möglicherweise antizipieren die Minenaktien damit ungeachtet des Rücksetzers bereits die Sommerrally...

Zusammengefasst bleibe ich auf Sicht der kommenden Wochen bzw. bis Ende August optimistisch, denn sieben negative Handelstage in Folge markieren in der Regel das Ende einer Abwärtsbewegung. Unterhalb von 8,90US$ (aktuell 8,68US$) ist der ETF daher meiner Meinung nach weiterhin ein Kauf, welcher aber unbedingt mit dem genannten Stoppkurs bei 8,40US$ versehen werden muss. Kursziele bleiben die 200-Tagelinie (9,49US$) und das Januarhoch bei 11,19US$.

Wie immer haben die professionellen Spieler den deutlichen Kursrückgang (von 17,77US$ auf 15,51US$) dazu genutzt ihre zuvor leerverkauften Positionen wieder einzudecken. Mit Stand vom Dienstag letzter Woche hielt diese Gruppe kumuliert „nur noch“ 29.477 leerverkaufte Kontrakte auf den Silberfuture an der COMEX. Die Profis haben ihre Shortposition in den letzten vier Wochen also halbiert. Die aktuelle Zahl ist im längerfristigen Vergleich jedenfalls sehr positiv und sollte den Silberpreis in den kommenden Wochen stützen.
Für den Goldmarkt liefert dieser Analysebaustein derzeit hingegen lediglich ein neutrales Signal.

Sentiment:




Die derzeitige Stimmungslage unter den Edelmetallanlegern lässt sich wohl am besten mit Resignation umschreiben. Durch die Kursverluste der letzten Wochen liegen die Sentimentdaten für Silber nur noch ganz knapp oberhalb der exzessiven Pessimismuszone. Insgesamt eine günstige Ausgangsposition für eine Sommerrally.

Saisonalität:


Mit einem brachialen Minus von 5,93% im Juni hielt sich der Silberpreis überraschend deutlich an seine miserable saisonale Vorgabe.
Sollte Silber nun so weitermachen, müsste der Juli (im langfristigen Durchschnitt +2,3%) fulminant werden.
Insgesamt liefert die Saisonalität nun bis in den September hinein ein starkes Kaufargument.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.proaurum.de

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