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Philharmoniker Depot

03.06.15 Silber in USD

Entgegen meiner primären Erwartung konnte sich der Silberpreis im Mai zwischenzeitlich deutlich erholen. Waren die ersten zwei Maiwochen noch von eher seitwärtslaufenden bzw. fallenden Kursen geprägt, begann Silber am 12.Mai ausgehend von 16,17US$ und getrieben von einem stärkeren Euro recht unvermittelt zu steigen. In der Spitze wurde nach nur fünf Handelstagen ein Zwischenhoch bei 17,77US$ erreicht. Seitdem befinden sich die Bullen aber wieder auf dem Rückzug und Silber fiel dabei auch unter die runden psychologische Marke von 17,00US$.

Auf dem logarithmischen Monatschart hängt der Silberpreis weiterhin knapp unter der gebrochenen ehemaligen Aufwärtstrendlinie. Insofern ist ein nachhaltiger Bruch dieser signifikanten Trendlinie noch immer nicht bestätigt. Übergeordnet bewegt Silber darüber hinaus seit 2011 weiterhin in einem großen Abwärtskanal. Erst Kurse oberhalb von 18,50US$ würden diesen vier Jahre alten Kanal bullisch aufbrechen. Auf der Unterseite verläuft der Kanal derzeit bei 12,50US$ und bietet den Bären theoretisch jede Menge Platz um sich weiter auszutoben.

Bei den Indikatoren gab es in den letzten vier Wochen kaum Veränderung. Der extrem überverkaufte „MACD“-Indikator kommt nach wie vor nicht in die Gänge, ebenso wenig der „RSI“-Indikator. Die immer noch überverkaufte Stochastik liefert derzeit kein klares Signal. Der „Parabolic Sar“-Indikator schließlich erzeugt erst bei Kursen oberhalb von 18,62US$ ein Kaufsignal.

Insgesamt bleibt der Monatschart weiterhin leicht negativ, auch wenn man auf Sicht der letzten Monate wohl eher von einer Pattsituation sprechen muss.

Silber Wochenchart:

Über die letzten sechs Monate betrachtet bewegt sich der Silberpreis auf dem Wochenchart oberhalb von 15,20US$ und unterhalb von 17,80US$ seitwärts. Charttechnisch wird die vierjährige Korrektur bisher vor allem von zwei absteigenden Dreiecken charakterisiert. Mit dem tieferen Hoch im Mai könnte sich nun ein nächstes absteigendes Dreieck entwickeln. Das mögliche Kursziel läge bei ca. 12,10US$. Für eine genaue Klassifizierung ist es aber noch viel zu früh. In jedem Fall wurde das obere Bollinger Band (18,07US$) knapp verfehlt und Silber rutschte mit dem Kursrückgang der letzten acht Handelstage wieder in die mittlere Etage des Abwärtskanals zurück.

Positiv ist das seit Ende Dezember aktive „MACD“-Kaufsignal, welches den Preis selbst aber kaum vorangebracht hat. Die Stochastik ist schon wieder fast überkauft, während der „RSI“-Indikator als neutral zu bewerten ist.

Bis auf weiteres ist ein Verbleiben zwischen 15,20US$ und 17,80US$ das wahrscheinlichste Szenario. Dennoch bleibt der Wochenchart leicht bearish aufgrund des intakten übergeordneten Abwärtskanals. Erst Kurse oberhalb von 18,00US$ würden das Bild deutlich aufhellen und den Bias klar zugunsten der Bullen verschieben.

Silber Tageschart:

Auf dem Tageschart ist der Silberpreis nach dem gescheiterten bullischen Ausflug wieder an seiner steigenden 50-Tagelinie (16,60US$) angelangt. Die fallende 200-Tagelinie (16,97US$) konnte im Mai für kurze Zeit deutlich überschritten werden. Letztlich war die Luft in diesen Gefilden aber wohl doch viel zu dünn.

Nun kommt es darauf an, und damit ähnelt die Situation ziemlich genau der beim Goldpreis, ob die Silberbullen in den nächsten Tagen und Wochen zwischen der 50- und 200-Tagelinie einfach Kraft tanken und diese Zone als Basislager für einen neuen Angriff auf die starke Widerstandszone um 18,00US$ nutzen können. Dafür spricht die positive Saisonalität im Sommer, dagegen stehen die katastrophalen CoT-Daten. Charttechnisch liegt jedenfalls ein frisches Verkaufssignal beim „MACD“-Indikator vor, die Stochastik ist aber schon recht tief gefallen, so dass hier das Abwärtspotential zunächst überschaubar bleibt. Kurzfristig lässt sich zudem erneut ein bullischer Keil zeichnen, dessen Auflösung einen Anstieg bis auf 17,50US$ mit sich bringen könnte. Dennoch bleibt jegliches Kursgeschehen unterhalb von 17,77US$ korrektiv.

Solange Silber um seine 50-Tagelinie hin- und her oszilliert, überwiegen auf dem Tageschart mittlerweile leicht die bullischen Argumente. Kurse unterhalb von 15,50US$ untermauern ein weiteres absteigendes Dreieck, während die Bullen oberhalb von 18,00US$ den ersten Grundstein für eine übergeordnete Trendwende gesetzt hätten.


Trotz eines kurzen Ausreißers Mitte Mai läuft das Gold/Silber-Ratio immer noch seitwärts zwischen 70 und 77 Punkten. Die steigende 200-Tagelinie (71,77) wurde deutlich unterschritten und dient nun als Widerstand. Sollte das Ratio hier scheitern, wäre das Signal für eine Sommerally im gesamten Edelmetallsektor gegeben. Noch ist es aber zu früh und erst ein Schlusskurs unterhalb von 69 Punkten bringt Klarheit.

Übergeordnet und langfristig betrachtet ist es doch erstaunlich wie unterbewertet Silber gegenüber Gold ist. Sie müssen derzeit 70 Unzen Silber für eine Unze Gold auf den Tisch legen, obwohl Silber in der Erdkruste nur 15 mal häufiger vorkommt als Gold. Der seit Monaten vorliegende hohe Wert dieses Ratio ist also nicht logisch, spiegelt jedoch den hohen deflationären Druck im weltweiten Finanzsystem wieder.

Silberminen ETF:

Vom Tief Mitte März bei 7,74US$ konnte sich der für den Silberminensektor repräsentative Global Silver Miners ETF (SIL) in den letzten zwei Monaten um über 27% auf 9,86US$ erholen. Das Kursgeschehen spielte sich dabei innerhalb eines neuen Aufwärtstrendkanals ab. Durch den steilen Kursrücksetzer der vergangenen zwei Wochen wurde die Unterkante dieses Kanals am letzten Donnerstag wieder erreicht. Logischerweise sind die Kurse hier um 8,80US$ zunächst gut unterstützt. Spätestens das untere Bollinger Band (8,81US$) sollte einen Ausreißer einfangen. Aktuell notiert der ETF aber bereits wieder ein kleines Stück höher und damit oberhalb seiner steigende 50-Tagelinie (8,94US$).

Der „MACD“-Indikator hat ein frisches Verkaufssignal erzeugt, die Stochastik hat aber bereits klar überverkaufte Werte erreichte.
Gerade weil die Silberminen in den letzten Wochen deutlich zurückgekommen sind, gefällt mir das charttechnische Setup jetzt doch recht gut. Einzelwerte sind für den Privatanleger in Deutschland wenig sinnvoll, insofern sollten die Silberminen tatsächlich mit dem hier analysierten „anlegerfreundlichen“ ETF gespielt werden. Ein Einstieg kann aktuell unterhalb von 8,90US$ mit einem Stoppkurs bei 8,40US$ gewagt werden. Dem Risiko von ca. 0,50€ pro Fondanteil muss natürlich eine mindestens dreifache Gewinnchance gegenüber stehen. Diese sehe ich in einem möglichen Anstieg in den starken Sommermonaten in Richtung der fallenden 200-Tagelinie (9,95US$) sowie dem Januarhoch bei 11,19US$.

Wie in der letzten Goldanalyse vor zwei Wochen bereits befürchtet, ging der Anstieg des Silberpreises mit einer dramatischen Ausweitung der kommerziellen Shortposition einher. Mit Stand vom letzten Dienstag halten die professionellen Hedger kumuliert 61.502 leerverkaufte Kontrakte auf den Silberfuture an der COMEX. Zuletzt lagen derart extreme Verhältnisse im Oktober 2010 vor. Damals stieg der Silberpreis in den folgenden sieben Monaten von knapp 20,00US$ bis auf 50,00US$ an und die Profis mussten ihre Shorts in den Kursanstieg glattstellen und befeuerten damit erst Recht die damalige Rally. Ob es aktuell wieder dazukommt, muss bezweifelt werden, denn der Silbermarkt steckt nach wie vor in einer Korrektur und es fehlt das bullische Momentum. Ausgeschlossen ist es aber natürlich nicht. Die Erfahrung der letzten Jahre jedenfalls lehrt, nicht gegen die Profis zu wetten. Beim Gold sind die aktuellen CoT-Daten als neutral einzuschätzen.
Aufgrund der extremen Lage am Silberterminmarkt liefert dieser Analysebaustein derzeit auf alle Fälle ein klares Verkaufssignal.

Sentiment:




Parallel zum Kursanstieg präsentiert sich auch das Sentiment deutlich optimistischer als in den letzten Monaten. Während beim Gold und Platin als auch bei den Minenaktien weiterhin eine gedrückte Stimmung vorherrscht, erreichen die Stimmungswerte für den Silbermarkt fast schon die Hochs vom Januar. Beim US-Dollar wurde die über Monate vorliegende euphorische Stimmung zwischenzeitlich vollständig neutralisiert.

Saisonalität:



Entgegen des saisonalen Musters konnte der Silberpreis um Mai um 3,69% zulegen. Das ist durchaus ungewöhnlich.
Im Juni fiel der Silberpreis im Durchschnitt der letzten 30 Jahre um deutliche 3,2%. Mit dem heutigen Montag beginnt also der traditionell schlechteste Monat des Jahres. Sollte die extreme Lage am Terminmarkt einen deutlichen Preisrückgang in den kommenden Wochen erzwingen, würde das saisonale Puzzleteil wieder stimmen.
Klar positiv bleibt der Ausblick auf die Sommermonate, in denen der Silberpreis typischerweise zwischen Juli und September deutlich ansteigen kann.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.proaurum.de

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