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Philharmoniker Depot

16.05.13 Neues Tief bei den Minenaktien

von Mr N. N. ...Welch selten grauslige Zeiten, in denen wir leben. Auf der einen Seite werden aktuell die Standardindizes auf der Woge extrem billigen Geldes regelrecht nach oben geschlagen. Und je schlechter die Daten von der Realwirtschaftsfront ausfallen, umso höher treiben die Bullen die Notierungen. Und ein Ende der Fahnenstange ist derzeit bei weitem noch nicht in Sicht. Wohl gemerkt, noch.

Hoffnung auf weitere Zinssenkung

Gestern wurde dies einmal mehr auf schauderhafte Art und Weise deutlich. Sowohl die Konjunkturdaten aus der realwirtschaftlich schwer angeschlagenen Euro-Zone, wie auch aus den USA waren malade. In Europa wurde bekannt, dass die beiden großen Krisenländer Italien und Frankreich im ersten Quartal des Krisenjahres 2013 in der Rezession verharrten. Die deutsche Wirtschaft kam mit einem blauen Auge und einem kleinen Wachstum von 0,1 Prozent noch relativ glimpflich davon. Und auch jenseits des Atlantiks fielen die Konjunkturdaten alles andere als ermutigend aus. Pervers, aber wahr, jede schlechte Nachricht aus der Realwirtschaft befeuert die Aktienmärkte zusätzlich. Die Hoffnung auf abermalige Lockerung der ohnehin schon ultra-lockeren und höchst unseriösen Geldpolitik treibt die Kurse. Zur Erinnerung, weltweit wurden im letzten Jahr 500 mal die Zinsen von den Notenbanken gesenkt.

Grabesstimmung bei den Minenaktien

Während die Party bei den Standardwerten immer wilder weitergeht, ist die Lage bei den Minenaktien exakt gegenteilig. Untergangsstimmung herrscht vor. Und den Weg in den Untergang werden in den kommenden Wochen und Monaten hunderte kleinerer Explorations- und Junior-Gesellschaften gehen müssen. Gestern hieß es, dass es aktuell an der kanadischen Börse schon 700 Rohstofftitel geben würde, die weniger als 200000 US-Dollar Bargeld auf der hohen Kante hätten. Mr Market wird hier die Bereinigung vorantreiben. Und im Jahr 2014 wird die Szenerie im Sektor eine komplett andere sein. Ja, so läuft es eben in unserer schönen neuen Welt: während Banken als systemrelevant" eingeschätzt und gerettet werden, gehen die kleinen Bergbaufirmen leise unter. So ist es eben, wenn man keine Lobby hat.

Minen-Index auf neuem Tief

Aber nicht nur die kleinen Minenaktien leiden. Auch bei den großen Titeln der Branche geht die Leidenszeit weiter. Gestern wurde ein neues Jahrestief bei 256,16 beim HUI-Goldbugs-Index markiert. Der Schlusskurs lag bei 256,79. Böse Zungen reden ja schon lange von der Commerzbankisierung der Minenaktien. Und vorerst dürfte es auch nicht wirklich Hoffnung auf ein Ende des elend langen Siechtums geben. Der komplette Sektor ist derart ausgebombt und zerschossen, dass es wohl Jahre dauern wird, ehe durch den Kollaps verloren gegangenes Vertrauen wiederhergestellt werden kann. Und auch bei den Großen besteht die Gefahr, dass just zur Unzeit - siehe Commerzbank - monströse Kapitalerhöhungen mit irrsinniger Verwässerung gemacht werden.

Anders formuliert, derzeit erscheint eine V-förmige Erholung, also ähnlich wie im Jahr 2008, nicht wirklich realistisch zu sein.

Die Passionszeit geht weiter...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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