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Philharmoniker Depot

19.04.16 Euro Kritik – Wird Draghi abgelöst?

Eigentlich hätte es ja heut hier in der Kapitalschutz Akte um den Anstieg der Geldvermögen in deutschen Landen gehen sollen. Die Bundesbank berichtete in der vergangenen Woche, dass das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen und Ansprüchen gegenüber Versicherungen sich Ende 2015 auf 5,3 Billionen Euro belief. Allein in den letzten drei Monaten des Jahres sei das Vermögen um 105 Milliarden Euro und damit um zwei Prozent gewachsen. So weit, so gut.

Nullzinspolitik im Visier

Jüngsten Erhebungen zufolge dürften von den mehr als fünf Billionen Euro Geldvermögen aktuell um die zwei Billionen Euro nahezu zinslos auf irgendwelchen Bankkonten, Sparbüchern etc vor sich hin dümpeln. Kurzum, die Sparer in deutschen Landen werden zum Aderlass gebeten. Wenig verwunderlich, dass sich da wohl so mancher Sparer beim örtlichen Abgeordneten über die Geldpolitik der Draghi-EZB massiv beschwert. Anscheinend ist dies nun allen voran bei der Union, insbesondere wohl der CSU der Fall. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht gegen Mario Draghi scharf geschossen wird. Noch wird „nur" verbal geschossen. Aber die Stimmung scheint so „aufgeladen", dass wohl einige Politiker in der Union einer vorzeitigen Draghi-Demission kaum im Weg stehen werden. Sehr vorsichtig und höflich formuliert.

Nach-Draghi-Ära im Fokus

Jedenfalls haben einige - mintunter hochrangige Vertreter aus der Union - schon die Zeit nach Mario Draghi fest im Blick. Insbesondere aus Bayern, von Politikern der CSU kommt der Wunsch, einen Deutschen als nächsten Präsidenten der EZB zu sehen. Wörtlich sagte der ehemalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gegenüber der Bild-Zeitung:

"Die Politik von Mario Draghi hat zu einem massiven Glaubwürdigkeitsverlust der EZB geführt."

Draghis Nachfolger an der EZB-Spitze müsse ein Deutscher sein, der sich der Tradition der Währungsstabilität der deutschen Bundesbank verpflichtet fühlt. Auch der CSU-Außenpolitiker und Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl kritisierte die Nullzins-Politik der EZB. "Einen weiteren Draghi können wir uns nicht leisten", sagte Herr Uhl dem Blatt. Wörtlich merkte er im selben Blatt weiter an:

"Wir brauchen in Zukunft einen deutschen Finanz-Spezialisten an der Spitze der EZB."

Kommentar aus Berlin

Ungewöhnlich auch, dass das Bundesfinanzministerium in Berlin auf die Forderung der CSU-Politiker reagierte. Und zwar sehr, sehr zurückhaltend. Die Sprecherin des Schäuble-Ministeriums , Frau von Tiesenhausen, sagte wörtlich:

"Die Amtszeit von Herrn Draghi endet im November 2019."

Insofern stelle sich die Frage nach seiner Nachfolge derzeit nicht.

Ja, derzeit stellt sich NOCH nicht die Frage nach der Nachfolge. Aber, der Druck auf Draghi wird sicherlich nicht geringer werden. Warten wir ab, ob Draghi und das bestehende Euro-System bis zum November 2019 durchhalten werden.

Offen gestanden, das darf schon bezweifelt werden....

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Quelle: http://archiv.investor-verlag.de

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