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Philharmoniker Depot

12.04.16 Deutsche Dauerkritik an Draghi-EZB

Die extreme, ja abartige Geldpolitik der Draghi-EZB mit Sitz in Frankfurt am Main beschäftigt uns auch heut hier in der Kapitalschutz Akte. Spannend ist, dass der Italiener an der Spitze der Notenbank immer stärker unter politischen Druck aus Deutschland gerät. Schauen wir uns aber zunächst ein paar bittere Fakten für den „deutschen Michel" an.

Mega-Kosten der Nullzins-Ära

Die DZ-Bank, das Zentralinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken, bezifferte jüngst gar den Schaden, der den Bürgern in der BRD durch die Draghi-Politik bis jetzt schon entstanden ist. Die Nullzins-Ära kostet die Deutschen demnach bis zum Jahresende knapp 200 Milliarden Euro. Rein rechnerisch habe jeder einzelne Bürger seit Beginn der Euro-Krise 2450 Euro weniger in der Tasche. Der negative Effekt entgangener Sparzinsen werde folglich bei weitem nicht durch den positiven Effekt niedrigerer Kreditzinsen ausgeglichen. Allein von 2010 bis 2015 büßten die Deutschen mit Tagesgeldkonten, Wertpapieren und Versicherungen 261 Milliarden Euro ein; im Jahr 2016 kämen noch einmal 82 Milliarden Euro hinzu. Den insgesamt 343 Milliarden Euro stehen Zinsersparnisse, etwa für den Hausbau, in Höhe von lediglich 144 Milliarden Euro gegenüber. Für die Berechnungen verglich die DZ Bank die stetig gesunkenen Durchschnittszinssätze für Einlagen, Anleihen und Lebensversicherungen in den Jahren seit 2010 mit den mehrjährigen Durchschnittswerten der Vorkrisenzeit. Die größten Zinseinbußen gab es demnach auf Giro-Konten und Sparbüchern. Dort hätten die Deutschen mehr als zwei Billionen Euro geparkt.

Hochnervöse Politiker

Kein Wunder also, dass nun auch allmählich die Politiker aus ihrem extremen Tiefschlaf erwachen und einige kritische Anmerkungen gegenüber der Draghi-EZB machen. Auffällig ist insofern, dass die Anmerkungen größtenteils aus der Union kommen. Anscheinend sitzt die Angst vor einem weiteren Erstarken der AfD hier stark im Nacken. So stark wohl, dass - wenn es denn stimmt - selbst der ansonsten eher besonnene oberste Kassenwart des Bundes, Herr Schäuble, mit extrem kritischen Worten gegenüber dem Italiener nicht geizte. Laut „Dow Jones" soll er jüngst bei einer Veranstaltung im hessischen Kronberg im Hinblick auf die Geldpolitik von Draghi folgendes gesagt haben:

"Ich habe Mario Draghi (...) gesagt: Sei ganz stolz. 50 Prozent des Ergebnisses einer Partei, die neu und erfolgreich zu sein scheint in Deutschland, kannst du den Auslegungen dieser Politik zuschreiben."

Rumms, das sitzt. Beste Freunde werden Schäuble und Draghi nicht mehr werden. Ohnehin ist das Verhältnis der Deutschen mit der EZB schon länger nicht mehr wirklich „gut". Das Sprachrohr des EZB-Chefs, der Chefvolkswirt persönlich, sagte vergangene Woche bei einer Konferenz in Frankfurt mit Blick auf die EZB-Kritik aus deutschen Landen:

„Wie in diesem Land auf diese Institution geschossen wird, ist manchmal schwer zu ertragen."


Herr Praet, auch Ihre irre Geldpolitik ist nicht nur manchmal schwer zu ertragen!

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Quelle: http://archiv.investor-verlag.de

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