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Philharmoniker Depot

09.10.15 Eurokrise - Institute gegen neue EZB-Maßnahmen

So, heut geht es in der Kapitalschutz Akte ja einmal mehr um den möglichen "geldpolitischen Overkill" der Draghi-EZB. Derzeit gibt es ja vereinzelt schon Stimmen, die am liebsten noch mehr geldpolitisches Vollgas geben wollen. Wahnsinn ist eben neue Normalität in diesen Zeiten.

Wirtschaftsinstitute gegen neue Maßnahmen

Reuters meldet, dass trotz einer schwachen Preisentwicklung in der Euro-Zone führende deutsche Wirtschaftsinstitute der EZB von einer Ausweitung ihrer Geldspritzen abraten. Aus Sicht der Institute bestehe derzeit kein Anlass, eine Verlängerung des Anleihekaufprogramms über den September 2016 hinaus oder eine Aufstockung der monatlichen Käufe in Erwägung zu ziehen. Das schrieben die Institute in dem am Donnerstag veröffentlichten Gutachten der Forscher nieder. Damit stützen die Forscher die Position der Deutschen Bundesbank, insbesondere von Jens Weidmann. Herr Weidmann warnt ja unablässig vor weiteren voreiligen Maßnahmen.

Weidmann gegen Ausweitung der extrem lockeren Geldpolitik

Interessant ist auch, dass sich erneut Jens Weidmann zu Wort meldete. Der Bundesbank-Präsident weist die wiederholte Aufforderung des Internationalen Währungsfonds (IWF) an die Notenbanken zurück, eine extrem lockere Geldpolitik zu betreiben. Herr Weidmann würde die Aussichten für die Weltwirtschaft nicht zu schwarz malen. Das sagte er im Interview mit der "Welt". Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik in China sei auch Ausdruck einer Normalisierung. Wörtlich sagte er zur Entwicklung in Europa:

"Mit Blick auf Europa sehe ich nicht, dass eine noch expansivere Geldpolitik die Wachstumskräfte dauerhaft stärken würde. Dafür sind vielmehr wachstumsfördernde Reformen notwendig."

Herr Weidmann betonte erneut, dass die derzeit sehr niedrigen Inflationsraten vor allem auf den gesunkenen Ölpreis zurückgehen würden. Er betonte darüber hinaus, dass noch mehr billiges Geld uns kein nachhaltiges Wachstum kaufen können würde.

Strukurreformen nötig

Dr. Weidmann betont in dem kontext ja immer wieder die Notwendigkeit von Strukturreformen in Europa. Auch der Chefvolkswirt der EZB, Peter Praet, forderte gestern bei einer Rede in Mannheim die Regierungen zu strukturellen Reformen auf, um die Wachstumsperspektiven Europas zu verbessern. Die EZB werde Unterstützung leisten, so lange es notwendig sei, um die schwachen zyklischen Wirtschaftsbedingungen zu überwinden, sagte er weiter. Für die Regierungen heisse dies, die für ein nachhaltiges Wachstum notwendigen institutionellen Reformen innerhalb der Währungsunion umzusetzen. Nur mit einer solchen umfassenden politischen Reaktion könne sichergestellt werden, dass sich die hohen Erwartungen an die Währungsunion tatsächlich erfüllten, so Herr Praet.

Pessimismus herrscht vor

Spannend ist auch, dass Herr Praet betonte, dass Pessimismus über die langfristigen Wachstumsaussichten der Eurozone die konjunkturelle Erholung belasten würde. So könnte sich Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung auf die Investitionsbereitschaft niederschlagen, sagte er weiter. Zum anderen - und das sei möglicherweise fundamentaler - stelle Wachstumspessimismus eine Herausforderung für die Gründungsgedanken der Währungsunion dar, die darauf abzielten, den Wohlstand für alle Mitglieder des Währungsraums zu steigern.

Klare, ehrliche Worte.

Ob die verantwortlichen Politiker diese vernehmen und auch handeln werden???

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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