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Philharmoniker Depot

13.05.15 Eurokrise – Was der IWF Deutschland empfiehlt

Der IWF ist ja nicht nur in Sachen Griechenland „aktiv“. Auch mit Blick auf Deutschland gab es jüngst einige Anmerkungen und Empfehlungen. ........................................................................

Reformen nötig

Auch Deutschland sollte nach Auffassung des IWF) eine günstige konjunkturelle Lage für Reformen nutzen. Jetzt sei ein guter Zeitpunkt, um in die Zukunft zu schauen und die Grundpfeiler für anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg und die Stabilität des Finanzsystems zu verstärken, so das Fazit in einem Zwischenbericht einer IWF-Delegation im Rahmen der sogenannten Artikel-IV-Konsultationen.

Konkrete Empfehlungen

Im Zwischenbericht empfehlen die IWF-Ökonomen Deutschland nun wichtige politische Weichenstellungen. So sehen sie trotz der Einhaltung geltender Fiskalregeln noch weiteren Spielraum für öffentliche Investitionen. Ferner sollten angesichts eines sinkenden Arbeitskräfteangebots die Hürden für die Vollzeitbeschäftigung von Frauen beseitigt werden. In dem Kontext kritisieren die IWF-Experten vor allem die derzeit hohe Belastung von Zweitverdienern durch Steuern und Abgaben sowie das gegenwärtig zu geringe Angebot an Kinderbetreuung in Deutschland. Darüber hinaus könnte mehr Wettbewerb im Dienstleistungssektor nach Auffassung der IWF-Ökonomen eine größere Dynamik in diesem Sektor befördern. Im Gegensatz zum starken produzierenden Gewerbe sei die Entwicklung der Produktivität im Dienstleistungsbereich noch relativ schwach.

Maßnahmen gegen künftige Preisblasen

Höchst interessant ist auch, dass die Experten sich auch in Sachen Immobilienmarkt in Deutschland äußerten. Und hier geht es vor allem um präventive Maßnahmen. Um mögliche künftige Preisblasen an den Immobilienmärkten zu verhindern, wird in dem Zwischenbericht die Einführung zusätzlicher makroprudenzieller Instrumente im Bereich der Vergabe von Immobiliendarlehen angeregt. Als Beispiele werden Obergrenzen für die Kreditaufnahme abhängig vom Immobilienwert oder dem Einkommen genannt.

Kritik an hohen Leistungsbilanzüberschüssen

Kritik übten die IWF-Experten in ihrem Zwischenbericht auch am hohen Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands. Der Rückgang der Energiepreise und die Währungsabwertung würden den ohnehin hohen Leistungsbilanzüberschuss weiter erhöhen. Dies gebe Anlass zur Sorge, da die Nachfrage in fortgeschrittenen Volkswirtschaften bereits trotz der ultra-expansiven Geldpolitik schwach sei, so die IWF-Ökonomen. Dem IWF zufolge werde sich der Aufschwung in Deutschland in diesem Jahr fortsetzen. Angetrieben werde das Wachstum vor allem vom privaten Konsum, was vom starken Anstieg der verfügbaren Einkommen untermauert werde. Darüber hinaus würden auch die Nettoexporte Deutschlands die Wachstumsdynamik unterstützen.

Last but not least betonen die IWF-Experten auch die größer gewordenen Risiken für das Wachstum in Deutschlkand. Ein großes Risiko liege vor allem in einem möglichen schwächeren Wachstum bei Deutschlands Handelspartnern. Weiter besteht das Risiko, dass wiederholt „Stress“ im Euro-Raum herrscht. Dieser „Stress“ könnte durch politische Unsicherheit oder zögerliche Reformen in einigen Ländern ausgelöst werden.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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