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Philharmoniker Depot

22.01.15 Eurokrise – Was macht Mario Draghi?

So, heut ist es also so weit. Das geldpolitische Entscheidungsgremium der Euro-Notenbank tagt in Frankfurt am Main. Und schon am gestrigen Mittwoch brodelte es in der Gerüchteküche.

Geht die EZB in die Vollen?

Gestern meldete Reuters, dass die EZB zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise in Europa angeblich in die Vollen gehen wolle. Angeblich sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur, dass ein Vorschlag im Raum stehen würde, der Anleihenkäufe im Volumen von sage und schreibe 50 Milliarden pro Monat vorsehen würde. Demnach werde die EZB mit dem Kaufprogramm ab März beginnen.

0,6 oder 1,2 Billionen Euro?

Einzig fraglich sei demzufolge, ob die EZB das Programm nur ein oder volle zwei Jahre durchziehen werde. Anders formuliert, die Frage ist, ob die Draghi-EZB 0,6 oder 1,2 Billionen Euro in den Markt pumpen wird. Kurzum, über die Details des massiven Kaufprogramms wird hinter den Kulissen heftig gefeiltscht. Und vielleicht kommt es ja am Ende doch völlig anderes als erwartet.

Reichen 0,6 Billionen Euro?

Höchst spannend in dem Kontext ist ja, dass sich selbst die Spitzen der Kreditwirtschaft zum Kaufprogramm äußern und Zahlen in den Raum stellen. Nach Einschätzung des Co-Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain, wäre ein Volumen von 500 Milliarden Euro bereits eine leichte Enttäuschung. Der Markt erwarte ein Volumen von 750 Milliarden Euro. Eine Billion Euro wäre eine positive Überraschung, sagte Jain laut Reuters auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.

Weitreichende Folgen

Ferner führte Herr Jain Reuters zufolge aus, dass das erwartete Kaufprogramm tiefgreifende Auswirkungen für die europäischen Geldhäuser mit sich bringen werde und die Stabilität in Europa insgesamt erhöhen werde. Es werde weniger Insolvenzen geben - die Banken müssten dann auch weniger Geld für ausfallgefährdete Kredite zurücklegen. Allerdings bedeute QE auch sehr niedrige Zinsen, die Zinsmargen der Banken würden weiter in Mitleidenschaft gezogen. Das sei für die Banken eine große Herausforderun.

Freie Hand für Mario Draghi?!

OECD-Generalsekretär Angel Gurria ging in Davos gestern sogar noch viel weiter als Herr Jain. Reuters berichtet, dass Herr Gurria fordert, dass die EZB ihr Programm nicht deckeln solle. Im Gegenteil, Herr Gurria spricht sich dafür aus, Herrn Draghi freie Hand bei seiner Entscheidung zu geben. Wortwörtlich sagte er in Davos:

"Lasst Mario so weit wie möglich gehen.“

Ja, das sind die Forderungen von außen. Der Erwartungsdruck ist extrem hoch.

So oder so, das Enttäuschungspotenzial sollte keinesfalls unterschätzt werden....

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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