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Philharmoniker Depot

23.06.14 Eurokrise – Mario Draghi achtet genau auf Inflationserwartungen

So, nach der historischen Zinsentscheidung des EZB-Rats haben sich verschiedene Mitglieder des EZB-Rats zu Wort gemeldet. Am vergangenen Samstag war es dann der Chef der EZB höchstpersönlich, der Stellung nahm zur weiteren Entwicklung der Geldpolitik in der krisengeplagten Euro-Zone.

Draghi achtet auf Inflationserwartungen

Also, Mario Draghi äußerte sich Reuters zufolge in der Samstagsausgabe der Zeitung „De Telegraaf“ aus den Niederlanden. Der Italiener stellte klar, dass Anleihekäufe in großem Stil grundsätzlich sehr wohl zum „Waffenarsenal“ der EZB gehören würden. Er schränkte aber umgehend ein, dass diese erst bei einer drohenden Deflation zum Einsatz kommen werden. Herr Draghi wurde danach gefragt, was passieren müsse, damit die EZB mit dem Kauf von Schuldtiteln Geld in die Wirtschaft pumpen werde.

Wortwörtlich sagte Draghi in dem Kontext:

"Das wäre die Antwort auf eine Verschlechterung der Inflationserwartungen auf mittlere Sicht."

Anders formuliert, der Italiener achtet sehr wohl sehr genau auf die Entwicklung der mittelfristien Inflationserwartungen. Er betonte in dem Kontext, dass der Kauf von Staatsanleihen in der Tat innerhalb des EZB- Mandats möglich sei. Und zwar genau dann, wenn die Käufe dazu dienen würden, die Preisstabilität zu wahren, sagte Draghi.

Kredite aus dem Privatsektor im Visier

Zudem betonte er, dass im Rahmen der Quantitativen Lockerung nicht nur der Aufkauf von Staatsanleihen in Betracht kommen würde. Es stünden auch Kredite aus dem Privatsektor im Visier. Wörtlich fügte er hinzu:

„Wir werden darüber reden, wenn die Zeit dafür reif ist."

Weiter stellte der Italiener fest, dass die EZB bislang keine Anzeichen von Deflation im Sinne eines Preisrückgangs auf breiter Front in der gesamten Euro-Zone wahrgenommen habe.

Nur schwache Erholung

Höchst beachtlich auch, was er in Sachen wirtschaftlicher Entwicklung zu sagen hatte. Er wies darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung noch nicht wirklich ausgemacht sei. Er konstatierte, dass etwaige Störungen in der Weltwirtschaft die Situation schnell ändern könnten.

Zudem stelle die hohe Arbeitslosigkeit eine Gefahr für das bislang sehr ungleichmäßige Anziehen der Konjunktur in der Euro-Zone dar.

Und last but not least brachte er auf den Punkt, dass die konventionellen Sparer in der Euro-Zone eine sehr lange Durststrecke vor sich haben werden:

"Die Zinsen werden für eine längere Zeit niedrig bleiben.“

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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