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Philharmoniker Depot

11.04.14 Die Entlarvung der Kredit-Propaganda der Fed

Mein Thema war zuletzt die Zerstörung unserer Zivilisation. Heute stelle ich eine damit zusammenhängende Frage: Ja, und? Ich habe über die Arbeit von Richard Duncan berichtet, der für Blackhorse Asset Management in Singapur arbeitet. Ich habe seine Ansichten für die Gründe eines Aktienmarkt-Booms bis hin zum Platzen einer Blase verfolgt...und die unausweichliche Reaktion der Fed. Aber ab einem gewissen Punkt stimme ich mit ihm nicht mehr überein.

Duncan glaubt, dass eine Kredit-Deflation verheerend wäre. Wir sind mittlerweile so stark von Krediten abhängig, dass ein Wegnehmen selbiger zu Chaos, Depression und Krieg führen würde. "Aller Wahrscheinlichkeit nach würde unsere Zivilisation das nicht überleben", so sein Fazit. Er glaubt, dass es keine Möglichkeit gibt, zu den vernünftigen Prinzipien des Bankings und des Finanzwesens des 19. Jahrhunderts zurückzukehren. Stattdessen haben wir keine andere Wahl als vorwärts zu gehen.

Aber wohin? Und wo? Auf Kurs bleiben Moment. Der Reihe nach.

Wohin? Japan!

Wie? Indem wir dieselbe Geldpolitik durchführen, welche die Japaner genutzt haben. Es hat da funktioniert, oder nicht? Die Fed ist entschlossen, den Kurs zu halten. Wenn die Kredit-Deflation in den USA eintritt, dann nur über Janet Yellens Leiche. Was keine schlechte Idee ist. Aber Yellen wird das wahrscheinlich nicht passieren lassen...nicht, wenn sie es verhindern kann. Aber wenn die Menge an Krediten weiter steigen soll, dann muss sich jemand weiter verschulden - und zwar noch stärker als bisher.

Die Schuldenlast der privaten Haushalte hatte 2007 ihr Topp erreicht. Da die Schulden der privaten US-Haushalte bei mehr als 600% des verfügbaren Einkommens lagen, und die Hypotheken im Missverhältnis in Bezug auf die Mieten, waren die privaten Haushalte erstmal draußen. Sie hatten in der Vergangenheit soviel ausgegeben, dass sie nichts mehr für die Zukunft übrig hatten. Seitdem haben die privaten US-Haushalte ihr Schuldenniveau abgesenkt, obwohl sie in den letzten paar Monaten wieder damit begonnen haben, neue Schulden aufzunehmen. Jedenfalls werden sie nicht fähig sein, sich stark zu verschulden....denn sie haben nicht das verfügbare Einkommen, welches dies ermöglichen würde. Und es gibt kein Signal dafür, dass sich die Einkommen substanziell erhöhen werden.

Wenn die Haushalte sich nicht weiter verschulden können, wer dann? Da sind noch die Unternehmen. Es ist so, als ob die Jungs, welche große Unternehmen leiten, beweisen wollen, dass sie nicht klüger sind als andere auch - denn sie haben die Schulden ihrer Unternehmen stark erhöht, größtenteils um eigene Aktien zurückzukaufen, zu Höchstkursen. Richtig: Hoch kaufen! Zumindest hilft das, die Bonuszahlungen zu erhöhen. Aber da kann auch nicht mehr viel Saft in der Zitrone sein. Die Konsensschätzung der Wall Street für das Gewinnwachstum der im S&P 500 enthaltenen Unternehmen ist von 4,4% Anfang Januar (Prognose für die darauf folgenden 12 Monate) auf aktuell 0,4% gesunken.

Wie bei den verfügbaren Einkommen der Haushalte lassen die niedrigeren Gewinnzuwächse dem Sektor weniger Geld für das Bedienen von Krediten. Es bleibt die Regierung. Gesegnet seien die gierigen kleinen Herzen, denn man kann sich darauf verlassen, dass Politiker das Schlechteste zum schlechtest möglichen Zeitpunkt tun werden.

Was ist das Schlechteste, was eine stark verschuldete Regierung tun kann? Sich weiter verschulden.

Wann ist die schlechteste Zeit dazu? Wenn es keinen wirklichen Grund dafür gibt - keinen nationalen Notstand, der das notwendig macht. Im Zweiten Weltkrieg war das Schuldenmachen ein Notstand. Heute ist es eine Dummheit. Ich könnte noch eine Frage hinzufügen:

Was ist die schlechteste Möglichkeit für eine Regierung, sich zu verschulden? Das ist die Verschuldung via Zentralbank, welche einfach Geld auf Nachfrage druckt. Das wird die US-Regierung tun. Mehr oder weniger wie die Japaner. Das erwarte ich. Das erwartet auch Richard Duncan.

Aber er denkt, dass die Fed und die Regierung so handeln müssen...um den Kollaps der Zivilisation zu verhindern. Die japanische Regierung hat etwa doppelt soviel Schulden (gemessen als Anteil am jeweiligen BIP) wie die US-Regierung. Das gibt den USA viel Platz für neue Schulden.

Und da bin ich anderer Ansicht als Duncan... Ein Finanzsystem, das Banker, Spekulanten und Washington-Insider reich macht...während sonst jeder ärmer wird und mehr Schulden erhält...ist es nicht wert, gerettet zu werden.

Je früher wir das loswerden, desto besser wird es uns gehen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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