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Philharmoniker Depot

02.04.14 Eurokrise – Prof. Sinn warnt vor langem Siechtum

Gestern war ja ein Zitat von Prof. Sinn vom ifo-Institut zum Thema Bankenunion ganz oben auf der agenda der Kapitalschutz Akte. Es sei hier nochmals auf den Punkt gebracht, dass für Herrn Sinn die Bankenunion eine Haftungsunion sei, bei der die natürliche Haftung durch die Haftung unbeteiligter Dritte ersetzt werde.

Am Ende seien Sinn zufolge dann die Rentner und Steuerzahler in den noch relativ gesunden Staaten Europas, die den Preis dafür zu zahlen hätten.

Gut möglich, dass uns diese Zukunft in den kommenden Jahren nicht erspart bleiben wird.

Neues von Herrn Sinn

Gestern war es dann wieder so weit. Herr Sinn war ja zumindest massenmedial schon längere Zeit nicht mehr so sehr im Focus. Gestern meldete er sich in einem Interview mit „Handelsblatt Live“ wieder zu Wort. Und die Worte, vor allem die Prognosen von Herrn Sinn haben es in sich. Also, beginnen wir mit den kritischen Worten von Herrn Sinn zum Thema Rettung des Euro. Hier kritisiert er vor allem das Zusammenwirken von EZB und den Verantwortlichen in der Politik.

Wortwörtlich bringt er es vorzüglich auf den Punkt:

„Die Parlamente stehen vor alternativlosen Entscheidungssituationen und werden zu bloßen Erfüllungsgehilfen des EZB-Rates degradiert.“

Ähnlich kritisch sieht Herr Sinn die Diskussion um die tiefen Inflationsraten in der Euro-Zone. Hier betont er ausdrücklich, dass die EZB nach Rechtfertigungen für eine Politik des billigen Geldes sucht. Ziel dieser Politik sei es, den überschuldeten Ländern fiskalisch unter die Arme zu greifen.

Langer Anpassungsprozess

Höchst interessant auch, dass Prof. Sinn im Gegensatz zu den Verantwortlichen in Brüssel die Euro-Krise keinesfalls für überwunden erachtet. Herr Sinn prognostizert, dass die Anpassungsprozesse, die in Südeuropa notwendig sein würden, zehn bis 15 Jahre dauern werden. Wenn sie überhaupt je zum Ziel führen. Solange werde der reiche Norden gezwungen sein, den armen Süden über Wasser zu halten.

Zum Abschluss noch die wenig optimistisch stimmende Prognose von Prof. Sinn:

„Wenn wir so weiter machen wie bisher, werden wir einen quälend langsamen Anpassungsprozess erleben, der in einem langfristigen Siechtum und einer Transferunion mündet.“

Nicht auszudenken, welche sozialen und gesellschaftlichen Verwerfungen eine lange Phase des Siechtums im Süden Europas zeitigen würde...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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