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Philharmoniker Depot

15.02.14 Wertloses Bitcoin

von Miriam Kraus ...Bei Bitcoin gibt es Probleme. Hacker vergreifen sich am virtuellen Spielgeld. Doch das ist nicht das einzige Problem der Fantasie-Währung. Tatsächlich führen gerade die als Vorteil aufgezeigten Aspekte zu einer gravierenden Schwierigkeit, die das ganze Bitcoin-System ad absurdum führt.

Bitcoin-Symbolbild

Bitcoin

Quelle: pixabay

Warum Bitcoin?

Ich muss sagen, es hat mich etwas überrascht, auf meinen Beitrag vom 11.02. zum Thema Bitcoin doch so viele Kommentare vorzufinden, welche sich positiv zur Computer-Währung äußern. Das hat mich dazu veranlasst, noch einmal über die Thematik nachzudenken. Doch ich komme nach wie vor zum gleichen Schluss: Bitcoin ist ein Fantasie-Produkt, von dem ich immer die Finger lassen würde.

Doch natürlich respektiere ich auch jede andere Meinung und deshalb möchte ich auch im 2.Teil ausschließlich Sie, liebe Leser, mit ihren Anmerkungen zum Thema zu Wort kommen lassen. Doch zuvor, lassen Sie mich erklären, auf welche Argumente ich meine Haltung zum Thema Bitcoin stütze.

Bitcoin ist kein Geld

Natürlich kommt es auf die Definition an, aber nach der meinigen kann ich Bitcoin nicht als Geld beschreiben. Geld ist m.E. nichts anderes als Kapital. Kapital ist dazu da, Wert zu lagern. Nur, liebe Leser, ganz ehrlich, in Bitcoin möchte ich meine Vermögenswerte nicht lagern.

Und das nicht nur, weil die Bitcoin-Börsen inzwischen durch massive Hacker-Angriffe lahm gelegt worden sind. Nicht nur, weil es meiner Meinung nach eine komplette Sicherheit im Netz niemals geben wird. Nicht nur, weil trotz aller Versicherungen die Sicherheit der digitalen Währung betreffend, eben jene doch immer nur eine solche bleiben wird und damit immer dem Risiko des Missbrauchs ausgesetzt ist. Nicht nur, weil, wie die NZZ schreibt, im Zuge der aktuellen Problematik offenbar schon Bitcoins im Wert von 2,6 Millionen US-Dollar gestohlen worden sind (auch wenn es nur Drogengelder waren). Nicht nur, weil Bitcoin schon und noch immer mit haufenweise technischen Fehlern und Möglichkeiten zur Manipulation zu kämpfen hat (Stichwort: Transaction Malleability).

Sondern auch, weil ich es nicht einsehe, wo ich doch dem Papiergeld der weltweiten Notenbanken schon kein Vertrauen entgegen bringe, ausgerechnet einem Haufen Nullen und Einsen zu vertrauen, die ich im besten Falle verliere, weil ich das Passwort zu meinem Wallet vergessen habe, im schlimmsten Falle aber, weil eben doch ein findiger Hacker eine Menge Schindluder getrieben hat. Nein, danke!

Bitcoin ist eine deflationäre Währung

Im eigentlichen Sinne ist Bitcoin eine Währung, schließlich soll das Virtual Geld ja als Tauschmittel fungieren. Da gibt's nur ein Problem und das ist ausgerechnet aus dem Grund entstanden, aus dem die Bitcoin-Befürworter für die Fantasie-Währung durchs Feuer gehen: Bitcoin unterliegt einer schweren Deflation, auch weil das Angebot beschränkt ist und keiner Kontrolle unterliegt.

Betrachten Sie folgende Grafik, die die Entwicklung des Bitcoin-Konsumenten-Preisindex in 2013 aufzeigt:

Bitcoins unterliegen einer Deflation

Quelle: The Atlantic

Sehen Sie sich nur diese extreme Entwicklung an. Selbst in der Zeit der Großen Depression herrschte nicht eine solche verheerende Deflation.

Nun bin ich auch kein Freund von Hyperinflation, aber was sie da oben sehen, ist mit Abstand die übelste deflationäre Entwicklung die ich je gesehen habe. Und beide Extreme sind nicht gut. Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie hätten zu Beginn des Jahres 2013 Bitcoin-Schulden im Gegenwert von 1 Mercedes-SLK gehabt. Bis Ende 2013 wäre Ihre Schuld bereits auf 80 Mercedes-SLK angestiegen.

Keine Volkswirtschaft könnte mit einer solchen Deflation überleben. Länder wie Griechenland, dessen Deflation nur einen Bruchteil derjenigen im Bitcoin-Land ausmacht, gehen deshalb auf Grundeis.

Nein Bitcoin, eine stabile Währung bist du wahrlich nicht.

Bitcoin ist eine reine Spekulation

Sicher, wer sich Anfang 2013 für lau 1 Bitcoin zugelegt und Ende 2013 die Virtu-Münze für schlappe 1000 USD wieder verscherbelt hat, dürfte Bitcoin als Super-Investition betrachten. Denn ausschließlich dafür ist eine Investition da: um das eigene Vermögen zu vermehren.

Aber, ich muss hier zu großer Vorsicht raten! Bitcoin unterliegt nämlich dem gleichen Risiko, wie ein Turbo-Zertifikat auf Sojabohnen, Devisenoptionen und Explorations-Aktien: einem Totalverlust-Risiko. Auch das ist es nämlich was eine Investition ausmacht, das Risiko des Vermögensverlustes.

Und das ist nun einmal bei Bitcoins, Turbo-Zertifikaten, Devisenoptionen und Explorations-Aktien besonders hoch, denn noch etwas haben alle Vehikel gemeinsam: sie alle sind hochspekulative Investments. Die einen sind Derivate und damit sowieso nur Wetten, den anderen kann schlichtweg jederzeit das Geld ausgehen.

Allen gemeinsam ist der fehlende reale Wert. Na ja, bis auf ein Loch im Boden im Falle der Explorer. ;-)

So long liebe Leser.....das sind wie gesagt meine Argumente gegen Bitcoin und dementsprechend haben die virtuellen "Münzchen" für mich auch keinen Wert....natürlich können Sie das anders sehen....ist ja auch gut so, dass wir nicht alle das Gleiche denken, sonst wäre es ja langweilig und die Märkte womöglich im Gleichgewicht....;-)....doch jetzt ohne Spaß: Bitcoin wird für mich nie mehr sein, als Monopoly-Scheine...Gold dagegen wird für mich immer einen Wert haben...denn abgesehen von seiner jahrtausendealten Funktion als Geld, Währung und Investition, ist und bleibt es immer auch noch ein Rohstoff, dessen größter pro Jahr geförderter Anteil nach wie vor - und das vergessen viele - eben nicht als Münze oder Barren im Tresor landet, sondern konstant von Millionen Frauen und Männern weltweit zur Verschönerung in Form von Schmuck oder Uhren getragen wird...ein Rohstoff also, der auf seine Art zur Untermalung der Schönheit des Menschen ver- oder gebraucht wird....und wie heißt es doch so schön: Wahre Schönheit währt ewig...:-)))...damit adieu für heute, verleben Sie ein schönes Wochenende, liebe Grüße und wir lesen uns am Montag wieder....

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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