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Philharmoniker Depot

06.12.13 Eurokrise – Heute „Geheimtreffen“ zur Bankenunion in Berlin

Eigentlich wollte ich mich ja in der heutigen Ausgabe der Kapitalschutz Akte voll und ganz der gestrigen Sitzung des EZB-Rats widmen. Aber dann kam am späten Abend eine Meldung über die Ticker, die ich Ihnen keinesfalls vorenthalten will.

Geheimtreffen" in Berlin?

Also, die Nachrichtenagentur AFP hat aus informierten Kreisen erfahren, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble führende Vertreter der Eurozone für den heutigenFreitag zu einem geheimen Treffen nach Berlin eingeladen hat. Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici, Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier würden in Berlin erwartet, so AFP. Die Bankenunion solle bei dem Treffen ganz oben auf der agenda stehen.

Bankenabwicklung im Focus

Interessant auch, dass laut Handelsblatt der geplante europäische Mechanismus zur Bankenabwicklung Thema sein soll. Dieser soll ja aus einer Abwicklungsbehörde und einem Abwicklungsfonds bestehen. Es bestünden hier aber noch große Meinungsunterschiede. Um beide gebe es zwischen den EU-Staaten noch große Meinungsunterschiede. Die Positionen lägen so weit auseinander, dass eine Einigung im EU-Finanzministerrat bis Jahresende immer unwahrscheinlicher werde. Schäuble wolle nun mit einem neuen deutschen Kompromissvorschlag wieder Bewegung in die Sache bringen, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf Diplomatenangaben. Auch EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen nehme an den Gesprächen teil.

Oh oh oh - hinter den Kulissen wird es heut in Berlin wirklich hoch hergehen. Anscheinend ist die Lage im Bankensektor in der Euro-Zone nach wie vor extrem angespannt, ja dramatisch. Ein Schelm, wer nun denkt, dass am Ende der biedere Deutsche Steuer- und Sparer-Michel wieder zum Aderlass zur Rettung maroder Banken gebeten wird.

EZB verzichtet auf Zinssenkung

Apropos Bankenkrise, vorerst gibt es noch keinen Strafzins für Überschussliquidität der Banken. Das war zumindest eines der Ergebnisse der gestrigen EZB-Sitzung. Generell verzichtet die EZB zunächst auf weitere schwere Geschütze im Kampf gegen die Krise in der Euro-Zone.Mario Draghi stellte aber gestern klar:

"Wir sind bereit und in der Lage zu handeln. Wie sind bereit über alle denkbaren Instrumente nachzudenken. Wir haben eine sehr schlagkräftige Artillerie an Instrumenten."

Der EZB-Rat ließ im übrigen den Leitzins bei 0,25 Prozent. Neue Liquiditätsspritzen für die Banken kämen nur dann, wenn sichergestellt sei, dass diese Mittel auch der Realwirtschaft helfen.

Und last but not least ging es im Anschluß an die EZB-Sitzung mit dem Euro ausnahmsweise im Verlauf der Pressekonferenz steil nach oben. Devisenhändler begründeten die Euro-Aufwertung damit, dass EZB-Boss Draghi am gestrigen Donnerstag noch keine Hinweise gegeben habe, den Leitzins zu senken.

Was aber nocht nicht ist, wird höchstwahrscheinlich im Jahr 2014 kommen, oder?

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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